US-Rock-Legende
Bruce Springsteen wettert gegen Trump - und bezahlt hohen Preis
- Veröffentlicht: 16.05.2025
- 13:13 Uhr
- Max Strumberger
Während seiner Tour in Manchester hat Bruce Springsteen den US-Präsidenten Donald Trump scharf kritisiert und ihn als "ungeeignet" für das Amt bezeichnet. Der "Boss" ist seit längerer Zeit ein Unterstützer der Demokraten.
Das Wichtigste in Kürze
Während seiner Tour in Manchester hat Bruce Springsteen den US-Präsidenten Donald Trump scharf kritisiert.
Der Republikaner sei "ungeeignet" für das Amt.
Seine Anti-Trump-Haltung hat Springsteen und seine Band in ihrem Heimatland viele Sympathien gekostet.
Rock-Legende Bruce Springsteen hat eine Reihe leidenschaftlicher Reden gehalten, in denen er Donald Trump samt seiner Regierung scharf kritisiert und den US-Präsidenten als "verräterisch" und "ungeeignet" für das Amt bezeichnet. Diese Reden, die er auf der Bühne in Manchester während der Eröffnung seiner "Land of Hope and Dreams"-Tour mit der E Street Band hielt, stellen einen der bislang schärfsten Angriffe auf den US-Präsidenten durch eine kulturelle Persönlichkeit dar.
USA "in den Händen einer korrupten, inkompetenten und verräterischen Regierung"
Bei der Einführung des Songs, der der Tour ihren Namen gibt, sagte Springsteen: "In meinem Zuhause, dem Amerika, das ich liebe, dem Amerika, über das ich geschrieben habe, das seit 250 Jahren ein Leuchtfeuer der Hoffnung und Freiheit ist, liegt derzeit in den Händen einer korrupten, inkompetenten und verräterischen Regierung. Heute Abend bitten wir alle, die an Demokratie und das Beste unseres amerikanischen Experiments glauben, sich mit uns zu erheben, eure Stimmen gegen den Autoritarismus zu erheben und die Freiheit erklingen zu lassen!"
Später, bei der Einführung des Liedes "House of a Thousand Guitars", sagte er: "Die letzte Kontrolle, die letzte Kontrolle der Macht, nachdem die Kontrollen und Ausgleiche der Regierung versagt haben, sind die Menschen, du und ich. Es ist die Vereinigung der Menschen um einen gemeinsamen Wertekanon, die jetzt alles ist, was zwischen einer Demokratie und dem Autoritarismus steht. Am Ende des Tages haben wir nur einander."
Schon während Trumps erster Amtszeit scheute Springsteen nicht vor öffentlicher Kritik an dem Republikaner zurück. So hat er ihn damals beispielsweise als "Bedrohung für unsere Demokratie" bezeichnet. Der "Boss", wie Springsteen auch genannt wird, ist seit langem ein Unterstützer der Demokratischen Partei und ein enger Freund von Barack Obama. Springsteen hat bei jedem seiner Präsidentschaftswahlkämpfe mitgewirkt und zusammen mit Obama die Podcast-Serie "Renegades: Born in the USA" ins Leben gerufen. Er hat auch die Kampagnen von Joe Biden und Kamala Harris aktiv unterstützt.
Vor dem Song "My City of Ruins" hielt Springsteen in Manchester eine längere Rede und brachte das Vorgehen der Trump-Regierung auf den Punkt: "Da draußen passiert gerade sehr seltsames, merkwürdiges und gefährliches Zeug. In Amerika werden Menschen verfolgt, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung nutzen und ihren Widerspruch äußern. Das passiert jetzt. In Amerika nehmen die reichsten Männer Genugtuung darin, die ärmsten Kinder der Welt der Krankheit und dem Tod zu überlassen. Das passiert jetzt. In meinem Land haben sie sadistische Freude an dem Schmerz, den sie loyalen amerikanischen Arbeitern zufügen. Sie machen historische Bürgerrechtsgesetze rückgängig, die zu einer gerechteren und pluralistischen Gesellschaft geführt haben. Sie verlassen unsere großen Verbündeten und stellen sich auf die Seite von Diktatoren gegen diejenigen, die für ihre Freiheit kämpfen. Sie entziehen amerikanischen Universitäten die Finanzierung, die sich nicht ihren ideologischen Forderungen beugen. Sie entfernen Bewohner von amerikanischen Straßen und deportieren sie ohne ordnungsgemäßen Rechtsprozess in ausländische Haftzentren und Gefängnisse. Das alles passiert jetzt."
Springsteen und Band haben Hälfte ihrer Fans verloren
Für die offenkundige Kritik an Trump haben Springsteen und seine Band in den USA eigenen Angaben zufolge einen hohen Preis zahlen müssen. "Es ist offensichtlich, dass Bruce und ich nicht im Trump-Lager übernachten. In Amerika haben wir deshalb in den letzten Jahren die Hälfte unseres Publikums verloren", sagte Bandleader Van Zandt in der deutschen Ausgabe des Magazins "Playboy". Der "Trumpismus" sei "heute stärker als der Rock‘n‘ Roll".
Auftritte in ihrem Heimatland sind deshalb inzwischen eine Seltenheit: "In Europa sind wir heute zehnmal so groß wie in Amerika. Auf 60 Stadionkonzerte kommen zu Hause sechs. "Das 'Land of the free' ist nicht mehr das gleiche wie zu der Zeit, als wir angefangen haben", ergänzte Van Zandt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa