Anzeige
Offenbar ein Bürofehler

Bundeswehr zieht Warnung vor Pannen-Fallschirm nach einem Tag zurück

  • Veröffentlicht: 15.05.2025
  • 07:27 Uhr
  • Benedikt Rammer
Ein Bericht der Bundeswehr über gefährliche Fallschirme stellte sich als falsch heraus.
Ein Bericht der Bundeswehr über gefährliche Fallschirme stellte sich als falsch heraus.© Monika Skolimowska/zb/dpa

Ein Bericht der Bundeswehr warnt vor einem neuen Fallschirmsystem, das gravierende Mängel aufweist. Doch bereits einen Tag später wird der Bericht als gegenstandslos erklärt.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Mängel am Fallschirmsystem EPC-B gefährden die Sicherheit der Fallschirmspringer:innen hieß es zunächst von der Bundeswehr.

  • Der Bericht über das neue Fallschirmsystem wurde allerdings nach nur einem Tag zurückgezogen.

  • Es lag offenbar ein Fehler vor, der die Beanstandung "gegenstandslos" machte.

Joyn Teaser NEU Deutsche Politik

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

Die Bundeswehr steht vor einer Herausforderung: Ein neues Fallschirmsystem, das dringend benötigtes Material liefern soll, weist laut einem internen Bericht gravierende Mängel auf. Dieser Bericht wurde von den Qualitätsmanager:innen der Bundeswehr erstellt und bezeichnet das 56 Millionen Euro teure Fallschirmsystem EPC-B als untauglich. Der Bericht, der der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), dem NDR und WDR vorliegt, listet technische und betriebswirtschaftliche Mängel auf, die die Unversehrtheit der Fallschirmspringer:innen gefährden könnten. Doch bereits einen Tag nach seiner Veröffentlichung wurde der Bericht vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) wieder einkassiert.

Anzeige
Anzeige

Gefährdung der körperlichen Unversehrtheit?

Das neue Fallschirmsystem EPC-B, das 2021 von der damaligen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer beim französischen Hersteller Safran bestellt wurde, sollte für insgesamt 4.336 Haupt- und 3.090 Reservesysteme sorgen. Im Frühjahr 2023 kam das System erstmals in Hessen zum Testeinsatz. Trotz der Feierlichkeiten um den "goldglänzenden Fallschirm über dem Himmel der Garnisonsgemeinde Altenstadt" auf Social Media gibt es ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Kompatibilität mit den Flugzeugen der Bundeswehr.

Der Bericht warnt davor, dass die Nutzung des EPC-B mit dem Transportflugzeug Airbus A400M dauerhaft eine potenzielle Gefahr für die körperliche Unversehrtheit der Fallschirmspringer:innen darstellt. Beim gleichzeitigen Absprung von zwei Springer:innen aus den Seitentüren des A400M kommt es regelmäßig zu Beinahe-Kappenkollisionen und Schirmdurchfahrten mit hohem Gefährdungspotential. Ein Foto im Bericht zeigt zwei geöffnete Schirme, die sich ineinander verhakt haben sollen, was das Risiko anschaulich darstellt.

Anzeige
Anzeige

"Bürofehler": Warnung vor Fallschirmen plötzlich "gegenstandslos"

Die Empfehlung der Qualitätsmanager:innen lautete zunächst "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende". Doch nur einen Tag nach seiner Verbreitung wurde der brisante Report der "Süddeutschen Zeitung" zufolge als "gegenstandslos" eingestuft und zurückgezogen. Laut einer E-Mail an die Empfänger:innen im Verteidigungsministerium sei ein "Bürofehler" beim Verschicken passiert, und der Inhalt werde noch einmal überarbeitet.

  • Verwendete Quellen:
Mehr News
POM-BÄR-Rückruf
News

Gefahr für Allergiker: Rückruf bei beliebten Kartoffelchips

  • 15.05.2025
  • 11:37 Uhr
Alle aktuellen :newstime-Sendungen finden Sie kostenlos auf Joyn