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Zahlreiche Covid-Tote

Corona in China: Totenanzüge werden knapp

  • Aktualisiert: 30.01.2023
  • 17:16 Uhr
  • Karin Holly
Wegen des chinesischen Neujahrsfest reisten zahlreiche Menschen durchs Land, in der Folge schossen die Corona-Infektionen in die Höhe.
Wegen des chinesischen Neujahrsfest reisten zahlreiche Menschen durchs Land, in der Folge schossen die Corona-Infektionen in die Höhe.© REUTERS

Seit dem Ende der Null-Covid-Politik und mit der Reisewelle durch das chinesische Neujahrs-Fest infizierten sich zahlreiche Menschen in China mit Corona. Inzwischen starben so viele erkrankte Personen, dass sogar Grabbeigaben und Totenanzüge knapp werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Ende der Null-Covid-Politik stiegen die Zahlen der Corona-Ansteckungen massiv, viele Menschen starben durch das Virus.

  • In der Folge sind teilweise Grabgestecke, Begräbnisbeigaben und Totenanzüge ausverkauft.

  • Expert:innen vermuten, dass wesentlich mehr Menschen verstorben sind, als es die offiziellen Zahlen der Regierung sagen.

Seit Chinas Lockerungen aller Covid-Beschränkungen und den traditionellen Neujahrs-Feiern stiegen die Virus-Infektionszahlen schlagartig an. Viele Menschen hatten die Feiertage mit Familie und Freunden auf dem Land gefeiert und reisten dafür durchs Land, die Zahl der infizierten Personen stieg massiv, viele starben an oder mit Corona. Offenbar mehr, als offiziell bekannt. Einem Bericht des ZDF zufolge wurden außerhalb der Stadt Peking zahlreiche neue Gräber entdeckt.

Im Video: Corona-Virus - Testpflicht für Reisende aus China tritt in Kraft

Verkäufer: "Keine Totenanzüge mehr"

Traditionell beschenkten Chines:innen ihre Toten mit Papier-Puppen, -Blumen, -Geld und bunten Beigaben, um sie gut vorbereitet auf ihre letzte Reise zu schicken. In der ländlichen Gegend rund um Peking gebe es dem Bericht nach allerdings kaum noch Grabbeigaben zu kaufen, Totenanzüge seien ebenfalls ausverkauft, berichtet der Inhaber eines Geschäfts, das Kleidung für Verstorbene verkauft. "Schauen Sie sich unsere Regale an", zitiert das ZDF den Mann, "hier ist fast nichts mehr da. Auch in unseren beiden Lagern gibt es keine Totenanzüge mehr."

Auch die  Krematorien in Peking seien oft überfüllt, berichtet das ZDF. Deshalb würden Menschen aus Peking Familienmitglieder teilweise auf dem Land einäschern lassen.

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Todeszahl-Statistik problematisch

Während die chinesische Gesundheitskommission die Zahl der Covid-Toten mit knapp 82.000 angibt, halten viele diese Statistik für zu niedrig. Der britische Datenverarbeiter Airfinity geht von mindestens einer Million an Corona verstorbenen Menschen in China aus.

Das ländliche Gesundheitssystem hätte nicht die gleichen Kapazitäten, wie man sie in einer Großstadt finde, erklärt die Leiterin der Abteilung "Impfstoffe und Epidemiologie" bei Airfinity, Louise Blair. Zwar wäre zu erwarten, dass der Höhepunkt der Infektionen in China nun erreicht worden sei. Allerdings würde man die offiziellen Covid-Statistiken wahrscheinlich nicht bekommen.

Für chinesische Ministerien zählten nur Menschen, die in einer Klinik in Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, so der Bericht weiter. Außerdem müssten die Patient:innen eine Lungenentzündung oder eine andere Atemwegserkrankung erlitten haben. Allerdings sterben viele Menschen zu Hause, da medizinische Hilfe auf dem Land oft zu weit entfernt sei.

  • Verwendete Quellen:
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