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Milliardenjahre alter Fund

Elmshorn: Meteorit stammt aus Urzeit des Sonnensystems

  • Veröffentlicht: 24.05.2023
  • 14:19 Uhr
  • Clarissa Yigit

Als rund 4,5 Milliarden Jahre alt entpuppte sich der Meteoritenfund aus Elmshorn. Nun solle geprüft werden, ob die Gesteinsbrocken Informationen über Kollisions- und Bildungsprozesse im frühen Sonnensystem liefern können.

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Eine Feuerkugel leuchtete am 25. April gegen 14 Uhr am Himmel von Schleswig-Holstein auf und kurz darauf wurden in Elmshorn ungewöhnliche Gesteinsbrocken von einigen hundert Gramm bis mehrere Kilogramm Gewicht gefunden. Zunächst wurden die Trümmer als Meteoriten deklariert und nun offiziell als Gesteinsbrocken aus dem All bestätigt.

Einige Fundstücke wurden Wissenschaftler:innen zur Untersuchung zur Verfügung gestellt. Aber auch Sammler aus aller Welt zollten bereits Interesse an den Brocken und boten einer Familie aus Elmshorn bis zu 200.000 Euro.

Rund 4,5 Milliarden Jahre alt

Am "Institut für Planetologie" an der Universität Münster wurde einer der Meteoriten untersucht, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Bei dem Meteoritenfund handele es sich demnach um eine Gruppe von Meteoriten, die einen besonders hohen Anteil an Metall besitzen, so die dpa unter Berufung auf Angaben des Instituts. Er gehöre zu der Gruppe der "gewöhnlichen Chondriten des Typen H".

Rund 4,5 Milliarden Jahre sei das Himmelsgestein alt und somit aus der Urzeit des Sonnensystems. Zudem bestehe das Gestein aus verschiedenen Bestandteilen wie etwa sehr ursprünglichem und unverändertem sowie stark erhitztem Material – eine intensive sogenannte Brekziierung.

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Die Analyse der mysteriösen Objekte

Nun solle geprüft werden, ob der Meteorit neue Erkenntnisse über Kollisions- und Bildungsprozesse im frühen Sonnensystem liefern könne.

Daher stellte das Forschungsteam in Münster mehrere sogenannte Dünnschliffe her, in dem es ein etwa 40 Gramm schweres Stück des Himmelsobjektes zersägte. Die 30 Mikrometer dicken Gesteinsscheiben ermöglichen es den Wissenschaftler:innen, den Meteoriten zu analysieren und die interne Struktur mittels optischer und Elektronenmikroskopie zu untersuchen.

Zudem wurde ein Teil des Gesteins zu feinem Pulver verarbeitet. Dieses stellten die Wissenschaftler:innen zu weiteren Untersuchungszwecken anderen Instituten in Europa zur Verfügung.

"Die Brekziierung des Meteoriten ist durch vorherige Kollisionen im frühen Sonnensystem und im Asteroidengürtel entstanden, einer Region mit einer besonders hohen Ansammlung von Asteroiden, die zwischen Mars und Jupiter liegt", beschreibt Markus Patzek vom "Institut für Planetologie" den Fund.

Laut dem Wissenschaftler sei der Mutterkörper des Meteoren von Elmshorn dort mit anderen Asteroiden kollidiert. Dies ermögliche nun Einblicke in die Geschichte des Himmelskörpers.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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