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Cerebrale Schädigungen

Erhöhtes Risiko für Demenz bei Profi-Fußballern: Studie belegt Verdacht

  • Veröffentlicht: 17.03.2023
  • 12:38 Uhr
  • Stefan Kendzia

Demenz und Profi-Fußball - ein Zusammenhang wird seit Jahren immer wieder diskutiert. Gerade das Kopfballspiel soll körperliche Auswirkungen haben. Einer schwedischen Studie zufolge sollen männliche Profi--Fußballer ein erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Es besteht ein höheres Risiko für Demenz-Erkrankungen bei Profi-Fußballern.

  • Eine Studie aus Schweden belegt den jahrelangen Verdacht und macht das Kopfballspiel dafür verantwortlich.

  • Der Fußball hat sich allerdings in den letzten Jahren in Bezug auf das Kopfballspiel positiv verändert.

Neue Erkenntnisse in Sachen Demenzerkrankungen bei Profi-Fußballern: Eine schwedische Studie hat nun herausgefunden, dass männliche Fußballspieler ein rund anderthalb mal so hohes Risiko haben für Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen als der Durchschnitt der Bevölkerung, wie Forschende im Fachmagazin "Lancet Health" mitteilen. Die Studie legt nahe, dass wohl das häufige Köpfen für bleibende Schäden sorgen soll. Für die Studie wurden die Gesundheitsdaten von etwa 6.000 Spielern aus der schwedischen Top-Liga ausgewertet - mit eindeutigem Ergebnis.

Risiko eineinhalb Mal so hoch

Insgesamt sollen neun Prozent der schwedischen Top-Spieler, die zwischen 1924 und 2019 in der höchsten Liga spielten, neurodegenerative Krankheiten in ihrem Lebensverlauf entwickelt haben. Somit erkranken eineinhalb Mal so viele Personen als in der Vergleichsgruppe, in der es lediglich sechs Prozent waren. Das erhöhte Risiko bezieht sich allein auf Feldspieler, nicht auf Torwarte.

"Im Gegensatz zu Feldspielern köpfen Torhüter den Ball nur selten, sind aber während ihrer Fußballkarriere und vielleicht auch danach ähnlichen Umgebungen und Lebensgewohnheiten ausgesetzt", erklärte Peter Ueda, beteiligter Forscher vom Karolinska Institutet. Es wird vermutet, dass Kopfbälle für das erhöhte Risiko verantwortlich gemacht werden können. Denn das Köpfen soll wiederholte leichte Hirnverletzungen verursachen. Diese Hypothese werde laut Deutsche Presse-Agentur (dpa) durch den nun festgestellten Unterschied zwischen Feldspielern und Torwarten gestützt .

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Parkinson tritt weniger häufig auf

Aufgeschlüsselt nach einzelnen Krankheiten entdeckten die Forscher deutliche Unterschiede: Für Alzheimer und andere Demenzerkrankungen existiert ein 1,6-fach höheres Risiko bei Top-Spielern. Erkrankungen des motorischen Nervensystems wie ALS treten dagegen nicht öfter auf als im Rest der Bevölkerung. Bei Parkinson ist das Risiko sogar niedriger.

"Körperliche Aktivität wird mit einem niedrigen Risiko für Demenz in Verbindung gebracht. Man könnte also vermuten, dass die potenziellen Risiken von Kopfstößen durch eine gute körperliche Fitness etwas ausgeglichen werden", erklärte Björn Pasternak, einer der Autoren der Studie. Somit wäre auch der Befund bei Parkinson zu erklären.

"Unsere Ergebnisse bestätigen, dass Profi-Fußballer ein höheres Risiko für diese Krankheiten im Verlauf ihres Lebens haben, auch wenn wir ein nicht ganz so hohes Risiko festgestellt haben wie die Studie aus Schottland", sagte Ueda. Er bezieht sich dabei auf eine schottische Studie, die sogar ein dreieinhalb mal höheres Risiko für neurodegenerative Erkrankungen bei Profi-Fußballspielern festgestellt haben soll.

Positiv: Veränderungen im Sport

Die schwedischen Forscher:innen sehen ihre eigenen Ergebnisse trotzdem kritisch: Denn sie seien auf den heutigen Profi-Fußball nur bedingt anzuwenden. Schließlich habe sich das Spiel in den vielen Jahrzehnten insgesamt sehr verändert. Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) etwa werde auf Kopfballtraining nicht verzichtet - jedoch werden viele Wiederholungen vermieden. Man verwende auch leichte Bälle und dementsprechend angepasste Spielformen.

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