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Aufbruch in die Vergangenheit

ESA-Sonde "Euclid" ist gestartet, um in die Vergangenheit zurückzublicken

  • Aktualisiert: 10.07.2023
  • 11:35 Uhr
  • Stefan Kendzia
Das fliegende ESA-Teleskop "Euclid" soll bei der Suche nach dunkler Materie und dunkler Energie helfen.
Das fliegende ESA-Teleskop "Euclid" soll bei der Suche nach dunkler Materie und dunkler Energie helfen.© Esa/ESA/PA Media/dpa

Laut Forschenden soll es im All tatsächlich dunkle Materie und dunkle Energie geben. "Euclid" macht sich genau danach auf die Suche. Und sogar noch nach mehr - das fliegende Teleskop soll sogar Milliarden von Jahre in die Vergangenheit schauen können.

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Das Wichtigste in Kürze

  • "Euclid", die Sonde der europäischen Raumfahrtagentur ESA ist zu einer Mission in 1,5 Millionen Kilometern Entfernung aufgebrochen.

  • Zwei rätselhafte Komponenten unseres Universums sollen dabei entschlüsselt werden: Dunkle Materie und dunkle Energie.

  • "Euclid" soll zudem mehrere Milliarden von Jahre in die Vergangenheit zurückblicken können.

Zeitreisen sind noch nicht möglich. Aber der Blick in die Vergangenheit soll es bereits sein. Und das nicht nur ein paar Jahre zurück, sondern Milliarden von Jahren. Möglich machen soll das ein Weltraumteleskop namens "Euclid", das soeben auf eine 1,5 Millionen Kilometer entfernte Mission aufgebrochen ist.

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"Euclid" kann Milliarden von Jahren zurückschauen

Ein kleines, neues Weltraumteleskop mit dem Namen "Euclid" könnte für die Menschheit das Auge in die Vergangenheit sein. Milliarden von Jahren soll das fliegende Teleskop zurückblicken können und dazu beitragen, die Geschichte des Universums und die Entwicklung des Weltalls über die Zeit aufzudecken. So soll "Euclid" die größte und genaueste 3D-Karte des Universums erstellen und anhand dieser Karte zeigen können, wie Materie über riesige Entfernungen verteilt ist und wie sich die Ausdehnung des Universums im Laufe der kosmischen Geschichte entwickelt hat.

Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) soll "Euclid" auch mehr über dunkle Materie und dunkle Energie herausfinden: "Wir haben noch immer nicht verstanden, was dunkle Materie und dunkle Energie eigentlich sind", sagt der Wissenschaftler Axel Lindner, Projektleiter und Sprecher der "Alps"-Kollaboration am Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY. Er ist Leiter eines Experiments, mit dem man auf der Erde nach besonders leichten Teilchen sucht, aus denen dunkle Materie aufgebaut sein könnte.

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Auf der Suche nach dunkler Materie und dunkler Energie

Es stelle sich hierbei nicht die Frage, ob es diese Dinge gibt. Sie sind vorhanden. Erkennbar soll das auch an der Bewegung der Sterne sein. Viele Sterne der Milchstraße drehen sich scheinbar viel zu schnell um das Zentrum der Galaxie. "Die sind so schnell, die müssten durch die Fliehkraft wegfliegen, aber sie bleiben einfach da." Das scheint der Beweis dafür zu sein, dass mehr Materie vorhanden sein muss, als bisher gedacht. Diese unbekannte, dunkle Materie, hält die Galaxien durch die Schwerkraft zusammen und soll fünfmal so häufig vorkommen wie normale Materie, aus der wir Menschen, alle Planeten und alle Sonnen bestehen.

"Wir wissen nicht, wie sie aussieht", sagt Axel Lindner. "Es könnten winzig leichte Elementar-Teilchen sein oder schwarze Löcher, so schwer wie ganze Planeten." Dazu werde viel geforscht. Übrigens, erklärt er weiter, sei die dunkle Materie überall. "Sie ist auch da, wo wir sind, aber wir spüren sie nicht." Auch die dunkle Energie soll vorhanden sein. Sie sei wohl der Grund, warum sich das Universum immer schneller ausbreitet. "Sie sorgt dafür, dass das Universum auseinander gedrückt wird." "Euclid" soll auch in dieser Frage Antworten liefern können, hoffen die Forschenden.

Laut "Flugrevue" soll die Mission auf sechs Jahre angelegt sein - mit der Option auf fünf Jahre Verlängerung.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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