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"Nicht plausibel"

Nord Stream: Experte glaubt weder an Ukrainer-Theorie noch an unbemerkte Aktion

  • Aktualisiert: 09.03.2023
  • 17:33 Uhr
  • Lena Glöckner
Das Satellitenbild zeigt, wie Gas aus der Nord-Stream-Pipeline aufsteigt.
Das Satellitenbild zeigt, wie Gas aus der Nord-Stream-Pipeline aufsteigt.© via REUTERS

Ende September 2022 reißen Explosionen Löcher in die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2. Aber wer waren die Täter? Ein Experte glaubt nicht an die Theorie von einer pro-ukrainischen Gruppe.

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Mehrere Medien hatten am Dienstagabend (7. März) unter Berufung auf geheimdienstliche Hinweise berichtet, dass eine pro-ukrainische Gruppe für die Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 verantwortlich sein könnte. Beweise dafür, wer die Zerstörung der Pipelines in Auftrag gegeben habe, seien aber nicht gefunden worden. Die Ukraine bestritt, mit dem Vorfall etwas zu tun zu haben.

Im Video: Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines - Deutsche Ermittler durchsuchten Jacht in Rostock.

Nord Stream Pipeline: Deutsche Ermittler durchsuchten Jacht in Rostock

Auch ein Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik hält es für nicht plausibel, dass eine kleine Gruppe einen Anschlag dieses Kalibers alleine ausführen könnte. Dem ZDF-"Morgenmagazin" sagte Göran Swistek am Donnerstagmorgen (9. März), er bezweifle obendrein, dass eine solche Aktion unbemerkt geblieben sein könnte. Nach Ansicht des Experten erfordere ein solcher Anschlagsplan "eine monatelange Vorbereitung, Planung und Fachwissen". Dass eine solche langwierige Aktion nicht auffalle, halte er für "nicht plausibel". 

Nicht viele Leute bringen das Wissen mit

Ermittler gehen 500 Kilogramm Sprengstoff aus, die für die Sprengung benötigt gewesen waren. Laut Swistek sei die Menge so groß, dass man entweder auf den Schwarzmarkt zurückgreifen oder die Unterstützung einer größeren Organisation genießen müsse. So oder so brauche es finanzielle Ressourcen und die Vorbereitungen wären hochkomplex - "das ist nicht von einer kleinen Gruppe von Personen zu stemmen".

Auch die "relativ komplizierten" Tauchgänge sprechen nach Ansicht des Experten gegen eine kleine Gruppe. Denn das Wasser sei an den betroffenen Stellen bis zu 80 Meter tief - um Gefahren wie Taucherkrankheit zu vermeiden, dauere das Aufsteigen aus dieser Tiefe mehrere Stunden. Swistek bringt auch die Notwendigkeit einer Taucherdruckkammer ins Spiel. Ihm seien nicht viele Leute bekannt, die sowohl das Tauch- als auch das Sprengstoffwissen mitbringen würden.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow sagte, es sei "eine Art Kompliment", dass ukrainischen Spezialkräften so ein Einsatz zugetraut werde. "Aber das ist nicht unser Tätigkeitsfeld." Die Story sei schräg, weil sie nichts "mit uns" zu tun habe. Noch am Abend hatte der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, getwittert, sein Land habe damit nichts zu tun.

  • Verwendete Quellen:
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urn:newsml:dpa.com:20090101:241213-935-369394
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