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Exporte nach China könnten zurück gehen

Exporte nach China: Deutschland weniger abhängig als gedacht

  • Veröffentlicht: 20.04.2023
  • 15:24 Uhr
  • Viola Haas

Welche Rolle spielt China künftig für Deutschlands Wirtschaft? Exporte in die Volksrepublik könnten in der Zukunft an Bedeutung verlieren, wie eine Studie prognostiziert. Was bedeutet das für Jobs in Deutschland?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Exporte nach China könnten in Deutschland abnehmen.

  • Arbeitsplätze in hierzulande wären bei dem neuen China-Kurs gefährdet.

  • Aber keine wirtschaftliche Abhängigkeit von Direktinvestitionen in China.

China - die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und ein Wachstumstreiber für Deutschlands Wirtschaft. Die Bedeutung der Volksrepublik könnte für Exporte aus Deutschland in den nächsten Jahren sinken. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Deutsche Investor:innen könnten demnach vermehrt in China produzieren und Arbeitsplätze in Deutschland gefährden. 

China will unabhängiger werden

Obwohl China nach wie vor ein wichtiger Investitionsstandort für deutsche Unternehmen ist, haben sich die Rahmenbedingungen unter Präsident Xi Jinping erheblich verändert. China verfolgt das langfristige Ziel, bis 2049 zur führenden Industrie- und Technologienation der Welt aufzusteigen. 

Dazu sollen Abhängigkeiten von westlichen Technologien reduziert und die Weltwirtschaft zunehmend von chinesischer Technologie abhängig gemacht werden. Die Volksrepublik plant dafür gezielte Zukäufe im Ausland, mehr eigene Innovationen durch chinesische Unternehmen und eine verstärkte lokale Produktion in China.

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Einfluss auf deutschen Arbeitsmarkt

Der Export von Deutschland nach China hat einen bedeutenden positiven Einfluss auf den heimischen Arbeitsmarkt. Laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft waren im Jahr 2018 etwa 2,7 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung und 2,4 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland direkt oder indirekt von Exporten nach China abhängig, wie die "Tagesschau" berichtet. Diese Zahlen dürften mittlerweile auf etwa drei Prozent gestiegen sein.

Abhängigkeit zu China soll verhindert werden

Die Bundesregierung diskutiert derzeit über eine neue Strategie in Bezug auf China. Die Volksrepublik steht im Westen schon länger wegen Menschenrechtsverletzungen, aggressivem Auftreten gegenüber Taiwan und einer forschen Außenpolitik in der  Kritik. So sollen laut Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einseitige Abhängigkeiten vermieden werden, wie die dpa berichtet. Vor allem, wenn es um wichtige Rohstoffe geht.

Deutschland solle demnach Lieferwege flexibler gestalten und alternative Märkte jenseits von China bedienen. Gegenwind kommt von der SPD: Der konservative Flügel warnt vor einer zu einseitigen "Anti-China"-Strategie.

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"Systemrivalität" mit China

Zwischen Deutschland und China gibt es eine zunehmende "Systemrivalität" - laut einer Studie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) steht dabei der Kontrast zwischen dem Modell einer sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und einer staatlich geprägten Wirtschaft in China im Vordergrund.

So greift auch Außenministerin Annalena Baerbock nach ihrem kürzlichen China-Besuch dieses Problem auf. "China ist für uns Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale. Unser Eindruck ist leider, dass der Aspekt 'Rivale' immer mehr zunimmt", so Baerbock bei der Regierungsbefragung im Bundestag, wie die "Tagesschau" berichtet. 

"China ist für uns Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale."

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Annalena Baerbock, , 2023

Mehr Importe als Exporte nach China 

Nach aktuellen Daten des Statischen Bundesamtes war China 2022 erneut wichtigster Handelspartner Deutschlands. Dabei nahmen allerdings vor allem die Importe aus China gegenüber dem Vorjahr zu (191,1 Milliarden Euro). Bei den Exporten gab es nur einen minimalen Zuwachs von drei Prozent (106,8 Milliarden Euro). Auf Platz eins der deutschen Exporte ist die USA, dann folgen Frankreich und die Niederlande. China verzeichnet den vierten Platz.

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Keine wirtschaftliche Abhängigkeit von China

Generell gibt es aber keine volkswirtschaftliche Abhängigkeit Deutschlands von Direktinvestitionen in China. Laut einer von der dpa zitierten Studie verzeichnen deutsche Direktinvestitionen in der Volksrepublik 2020 nur knapp sieben Prozent - gemessen anhand aller Direktinvestitionen der Bundesrepublik. Betrachtet man beispielsweise Großbritannien oder die USA, so ist der Anteil in Deutschland wesentlich geringer. 

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