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Klimawandel als Ursache vermutet

Feuerquallen-Plage an der Ostsee trübt Urlaubsstimmung

  • Aktualisiert: 16.08.2024
  • 11:55 Uhr
  • Clarissa Yigit

An den Stränden der Ostsee mussten bereits 80 Menschen aufgrund des schmerzlichen Kontakts mit Feuerquallen behandelt werden.

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Inhalt

  • Darum sind vermehrt Feuerquallen an den Stränden zu finden
  • Bei Kontakt schnell handeln
  • Diese Quallen gibt es in Nord- und Ostsee

Badegäste an den Küsten der Ostsee sollten in nächster Zeit sehr wachsam sein, denn an den Stränden sind aktuell wieder vermehrt Feuerquallen (auch Gelbe Nesselqualle oder Gelbe Haarqualle) anzutreffen.

Bereits 80 Menschen mussten nach einem Kontakt mit den Tieren behandelt werden, teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit. So wurden beispielsweise am Südstrand auf Fehmarn (Schleswig-Holstein) und in der Kieler Förde die gefährlichen Quallen gesichtet, berichtet der NDR.

Im Video: Seltene Aufnahmen - "Pfirsichblüten"-Süßwasserqualle gefunden

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Darum sind vermehrt Feuerquallen an den Stränden zu finden

"Der Wind drückt das Oberflächenwasser weg und mit dem Unterwasser kommen dann die Quallen", erklärt Peter Bolle vom DLRG. Demnach werden dann die Tiere mit der Unterströmung an die Strände gespült. Zwar habe sich aktuell der Wind wieder gedreht – allerdings könne sich dies auch schnell wieder ändern.

Expert:innen gehen davon aus, dass der Klimawandel und die damit verbundenen erhöhten Wassertemperaturen die Ursachen für die enorm gestiegene Zahl an Feuerquallen in den Sommermonaten an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins sind.

Zu erkennen sind die etwa tellergroßen unliebsamen Tiere an ihrem gelbbraun gefärbtem Schirm, der unter Wasser rötlich wirkt. Diese Farbe verleiht der Gelben Nesselqualle auch den umgangssprachlichen Namen "Feuerqualle".

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Bei Kontakt schnell handeln

Wie der Name bereits verrät, "brennt" es auf der Haut wie Feuer, wenn man in Kontakt mit einer Feuerqualle gerät. So verursachen die teils meterlangen, unsichtbaren Fäden des Tieres meist starke Hautreizungen und brennende Schmerzen bei Berührung. Grund hierfür sind die sogenannten Nesselkapseln an den Fäden, die einige Millimeter tief in die Haut eindringen und ein Gift in die Haut einspritzen.

Bei einer Berührung mit einer Feuerqualle behandelt der DLRG die Leidtragenden. Hierzu werde zunächst Rasierschaum großflächig über die betroffenen Stellen drübergelegt. Dieser müsse dann zunächst einwirken, beschreibt Bolle. "Dadurch werden die Nesseln inaktiv." Circa 15 Minuten später werde dann der Schaum mit einem stumpfen Gegenstand wieder entfernt und das Meiste sei vorbei.

Im Video: Beunruhigende Entwicklung für Urlauber - Immer mehr Quallen im Meer

Diese Quallen gibt es in Nord- und Ostsee

  • Ohrenqualle: Sie kommt am häufigsten in Nord- und Ostsee vor. Merkmal dieser Quallenart sind die ringförmigen Geschlechtsorgane. Diese können sowohl weiß als auch violett oder orange sein. Die Ohrenqualle ist für Badegäste ungefährlich.
  • Gelbe Nesselqualle oder Gelbe Haarqualle: Diese Quallenart ist umgangssprachlich besser bekannt unter dem Namen Feuerqualle. Innen ist sie gelbbraun und hat lange, fadenartige Tentakel. Die Nesselzellen, die sich am Ende dieser Tentakel befinden, setzen bei Berührung mit der Haut ein hautreizendes Gift frei.
  • Blaue Nesselqualle: Dieses Tier ist ein enger Verwandter der Feuerqualle, allerdings deutlich kleiner. Sie hat einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern. Ihr Schirm schimmert bläulich. Allerdings ist sie nicht immer blau, sondern kann auch durchsichtig, blassgelb oder grau sein. Zudem hat sie ebenfalls Tentakel mit einem Nesselgift.
  • Kompassqualle: Auf dem Schirm der Kompassqualle ist eine charakteristische, namensgebende Zeichnung zu erkennen. Auch sie hat Tentakel, die mit Nesselzellen durchzogen sind und ein recht starkes Gift absondern. Diese kann zu Rötungen und Schmerzen bei Hautkontakt führen. Zudem besitzt die Qualle vier lange, V-förmige Mundarme.
  • Seestachelbeere: Die Seestachelbeere ist eine Rippen- oder Kammqualle und ist kugel- oder eiförmig. Sie wird nur etwa zwei bis drei Zentimeter groß und hat keine Nesselzellen. Daher ist sie zoologisch keine echte Qualle. Zudem ist sie für den Menschen völlig ungefährlich.
  • Meerwalnuss: Diese Quallenart ist eine Raubqualle. Sie zählt ebenfalls zu den Rippenquallen. Sie ist transparent. Durch die Wellenbewegungen beim Schwimmen kann sie jedoch blaugrünes Licht erzeugen. Die invasive Quallenart wurde erstmals im Jahr 2006 in der Ostsee entdeckt, berichtet die Deutsche Stiftung Meeresschutz. Ursprünglich stammt sie von der amerikanischen Atlantikküste.
  • Stiel- oder Becherqualle: Diese Quellart hat Tentakel mit Büscheln von Nesselkapseln. Mit ihrem Saugfuß hefte sich sie an Algen oder Seegras und nimmt dessen Farbe an. Dementsprechend ist sie gelblich, gräulich oder bräunlich.
  • Verwendete Quellen:
  • NDR: "Diese Quallenarten gibt es in Nord- und Ostsee"
  • RSH: "FEUERQUALLEN AN SCHLESWIG-HOLSTEINS STRÄNDEN"
  • Geo: "Seestachelbeere"
  • Quallenhalten.de: "Meerwalnuss (Mnemiopsis leidyi)"
  • Deutsche Stiftung Meeresschutz: "Raubqualle Meerwalnuss erobert die Ostsee"
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