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Keine deutschen Qualitätskriterien

Gefahr für Imker: Deutschland importiert massiv gepanschten Honig

  • Veröffentlicht: 06.06.2024
  • 14:00 Uhr
  • Clarissa Yigit
In importiertem Honig sind oftmals unerwünschte Zusatzstoffe.
In importiertem Honig sind oftmals unerwünschte Zusatzstoffe.© George Dolgikh - stock.adobe.com

Importierter Honig ist oft gestreckt mit unterschiedlichen Sirupen. Meist wissen dies Verbraucher:innen aber nicht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Knapp 64.500 Tonnen Honig wurden im Jahr 2023 importiert.

  • Dabei ist meist nicht klar, woher der Brotaufstrich stammt.

  • Zudem ist oft auch nicht offensichtlich, welche Zutaten in einem Honigglas enthalten sind.

Die Deutschen essen gerne Honig. Dies macht sich auch an der Produktion bemerkbar. So wurden im vergangenen Jahr 33.761 Tonnen des flüssigen Goldes in Deutschland kommerziell produziert, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) berichtet.

Zusätzlich aus anderen Ländern eingeführt wurden 64.427 Tonnen Honig. Dabei sind die wichtigsten Herkunftsländer für Honigimporte die Ukraine, Argentinien und Mexiko.

Lediglich etwas mehr als 18.000 Tonnen verließen das Land.

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Probleme von Importhonig

"Herkunft: Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern." Diese Angaben sind auf den Honiggläsern im Handel zu finden. Dies sagt aber nichts darüber aus, wie der Honig zusammengesetzt ist.

So entspricht aus dem Ausland eingeführter Honig oftmals nicht den deutschen Qualitätskriterien. Demnach würde der süße Brotaufstrich beispielsweise mit Sirupen aus Zuckerrüben, Weizen oder Reis gestreckt, erklärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Daher sollen neue Etiketten Verbraucher:innen informieren, aus welchem Land der Honig stammt. Honig, der nicht EU-Standards entspricht, dürfe dann nicht mehr verkauft werden, schreibt "T-Online".

Bei Honigmischungen müssten dann die Ursprungsländer angegeben werden. Auch müsste die EU ein besseres System der Rückverfolgbarkeit sowie ein Referenzlabor zur Überprüfung des Honigs einrichten. So könnte dann der verfälschte Honig besser erkannt werden, schreibt die Verbraucherzentrale und beruft sich auf die neuen "Frühstücksrichtlinien" der EU. Zudem solle mehr Transparenz bei der Kennzeichnung des Zuckergehalts erfolgen. Allerdings müsse diese Richtlinie der EU-Mitgliedstaaten noch in nationales Recht umgesetzt werden.

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Gestreckter Honig gefährdet deutsche Imker:innen

Dennoch verhindern auch neue Etiketten nicht, dass der importierte Honig weiterhin gepanscht wird. Zwar sollen diese Produkte nicht mehr im Supermarkt verkauft werden, können aber weiterhin als Zutat für die Lebensmittelproduktion eingesetzt werden. Denn andere Lebensmittelproduzenten müssen nicht angeben, aus welchem Land ihr Honig stammt. Somit landet der gestreckte Honig beispielsweise in griechischem Joghurt, Keksen oder Müsli.

:newstime

Auch sind gepanschte Honigsorten aus dem EU-Ausland meist deutlich günstiger als heimischer Honig und werden so zum Problem deutscher Imker:innen. Diese können bei den Preisen größtenteils nicht mithalten. Für sie bedeutet dies dann, dass sie ihre Ware nicht oder nur mit großen finanziellen Verlusten veräußern können.

Zudem fehlt die positive Wirkung für die Gesundheit bei gestrecktem Honig. Zwar schmeckt dieser wie Bienenhonig, besteht aber nahezu ausschließlich aus Zucker, wie "T-Online" unter Berufung auf eine EU-Studie schreibt. So fehlen dem "falschen" Honig die wertvollen Aminosäuren, Enzyme und Antioxidantien.

  • Verwendete Quellen:
  • VZ: "Importierter Honig oft gepanscht"
  • BMEL: "Honig"
  • Europäisches Parlament: "Frühstücksrichtlinien: Bessere Kennzeichnung für Honig, Fruchtsaft und Marmelade"
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