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Ukraine-Krieg

Militäranalyst: Höhepunkt der ukrainischen Offensive steht kurz bevor

  • Aktualisiert: 05.09.2023
  • 09:09 Uhr
  • Michael Reimers
04.09.2023, Ukraine, Kiew: Junge Kadetten halten eine Schweigeminute zum Gedenken an die Absolventen, die im Krieg mit den russischen Streitkräften gefallen sind, während einer Zeremonie am ersten Schultag in einer Kadettenschule.
04.09.2023, Ukraine, Kiew: Junge Kadetten halten eine Schweigeminute zum Gedenken an die Absolventen, die im Krieg mit den russischen Streitkräften gefallen sind, während einer Zeremonie am ersten Schultag in einer Kadettenschule. © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Die kommenden drei bis vier Wochen werden Franz-Stefan Gady zufolge entscheidend sein für den Ukraine-Krieg. Der Höhepunkt der ukrainischen Gegenoffensive stehe kurz bevor, so der Militäranalyst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Militäranalyst Franz-Stefan Gady rechnet damit, dass die ukrainische Gegenoffensive in den kommenden Wochen kulminiert.

  • In den kommenden drei bis vier Wochen wird Gady zufolge entscheidend sein, inwiefern die Ukraine die Erfolge der vergangenen Tage strategisch ausnützen könne.

  • "Danach werden Munitionsverbrauch und langsame Abnützung der Truppe wohl die Streitkräfte zum Kulminationspunkt dieser Offensive führen", so Gady.

Der Militäranalyst Franz-Stefan Gady rechnet damit, dass die ukrainische Gegenoffensive in den kommenden Wochen kulminiert. "Letztendlich geht es in dieser Abnützungskampagne darum, welche Seite über mehr Reserven verfügt", schrieb Gady, der unter anderem für das Institute for International Strategic Studies (IISS) in London arbeitet, am Montag (4. September) auf der Plattform X (ehemals Twitter). Nach heutiger, allerdings unvollständiger Datenlage scheine es möglich, dass die Offensive in den kommenden Wochen ihren Höhepunkt erreichen werde.

Im Video: Gegenoffensive der Ukraine: Gebiete in der Nähe der Krim zurückerobert

Gegenoffensive der Ukraine: Gebiete in der Nähe der Krim zurückerobert

Eine Frage der Kraftreserven

Bislang liege der Fokus viel zu sehr auf ukrainischen Durchbrüchen durch russische Verteidigungslinien und viel zu wenig darauf, ob die Ukraine genügend Kräfte haben werde, nachdem sie durch die Verteidigungslinien durchgebrochen sei, um tief in die besetzten Gebiete vorzudringen, sagte Gady am Montag im Deutschlandfunk.

"Und hier wissen wir nicht wirklich, ob die Ukraine noch genügend Kräfte hätte, selbst wenn sie jetzt sehr schnell durch die einzelnen Verteidigungsstellen durchbrechen würde."

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Militäranalyst: Entscheidung steht kurz bevor

In den kommenden drei bis vier Wochen wird Gady zufolge entscheidend sein, inwiefern die Ukraine die Erfolge der vergangenen Tage strategisch ausnützen könne. "Danach werden Munitionsverbrauch und langsame Abnützung der Truppe wohl die Streitkräfte zum Kulminationspunkt dieser Offensive führen", schrieb er auf X weiter.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Vor rund drei Monaten hat Kiew mit einer Gegenoffensive begonnen, die schleppend verlief. In den vergangenen Tagen meldete Kiew Erfolge. Demnach ist die erste russische Verteidigungslinie in der Region Saporischschja durchbrochen worden.

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Gady: "Verluste beider Seiten wichtiger als Geländegewinne"

Zu den jüngsten ukrainischen Erfolgen schrieb Gady, es sei immer klar gewesen, dass die russischen Verteidigungslinien früher oder später durchbrochen werden würden. Sie seien dazu konzipiert, die Ukraine abzunützen, nicht abzuwehren. "In einem Abnützungskampf, wie er jetzt stattfindet, ist langfristig das genaue Verhältnis der Verluste beider Seiten wichtiger als Geländegewinne", schrieb Gady weiter. Hier sei die Datenlage für eine Schlussfolgerung allerdings zu unvollständig, er gehe von "signifikanten Verlusten" auf beiden Seiten aus.

Der Konflikt wird nach Einschätzung des Militärexperten aber auch nach der Offensive weitergehen. "Dieser Krieg wird mit Sicherheit ins nächste Jahr noch gehen und dieser Krieg wird auch weiterhin noch sehr blutig geführt werden", sagte Gady im Deutschlandfunk.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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