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Gegen Rassismus

Holocaust-Gedenktag: Scholz fordert verstärktes Engagement gegen Menschenhass

  • Veröffentlicht: 27.01.2024
  • 14:21 Uhr
  • Damian Rausch
Die Flagge auf dem Reichstagsgebäude weht anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust auf Halbmast. Die Vereinten Nationen haben den 27. Januar zum Holocaust-Gedenktag ausgerufen. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit.
Die Flagge auf dem Reichstagsgebäude weht anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust auf Halbmast. Die Vereinten Nationen haben den 27. Januar zum Holocaust-Gedenktag ausgerufen. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit.© Christoph Soeder/dpa

Am Holocaust-Gedenktag rief Bundeskanzler Olaf Scholz zur Wachsamkeit und zum Kampf gegen Antisemitismus auf. Überlebende und politische Führungskräfte betonten die Dringlichkeit, die Erinnerung an die Gräueltaten wachzuhalten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Scholz und Baerbock bekräftigen das demokratische Prinzip "Nie wieder" und die aktive Ablehnung von Hass.

  • Holocaust-Überlebende Margot Friedländer warnt vor dem Vergessen und der Wiederholung der Geschichte.

  • Bundesregierung und Bildungsministerin betonen die Bedeutung von Bildung und modernen Gedenkformen zur Bewahrung der Erinnerung.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust die Bedeutung des Kampfes gegen Antisemitismus und Menschenhass betont. In Deutschland und weltweit wurde an diesem symbolträchtigen Datum, dem 27. Januar, der Opfer gedacht. Die Vereinten Nationen haben diesen Tag, an dem 1945 die Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz befreit wurden, als Gedenktag proklamiert, dem Deutschland seit 1996 folgt.

Die 102-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer hat sich in einem Interview mit den ARD-"Tagesthemen" besorgt über die Zunahme antisemitischer Vorfälle und das mangelnde Wissen über den Holocaust in Deutschland geäußert:

Ich hätte es nie gedacht, dass es wieder so kommen würde, denn so hat es ja damals auch angefangen.

<strong>Margot Friedländer in der ARD</strong>, 2024

Deutsche Regierung bekräftigt Einsatz gegen Antisemitismus

Scholz bekräftigte das zentrale Bekenntnis der deutschen Demokratie "Nie wieder" und erinnerte an die Verpflichtung, gegen jede Form von Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit vorzugehen. Außenministerin Annalena Baerbock betonte die Verantwortung, aus der Vergangenheit zu lernen und die Gegenwart zu gestalten.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger betonte, dass die Erinnerung an den Holocaust gerade in Schulen durch engagierte Lehrerinnen und Lehrer und moderne Ansätze wie Social Media lebendig gehalten werden müsse. 

Im Video: Papst Franziskus appelliert an Machthaber der Welt: Legt die Waffen nieder

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Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, forderte innovative Ansätze für das Gedenken an den Holocaust: "Wir müssen neue Formate finden, um die breite Bevölkerung und insbesondere die junge Generation emotional anzusprechen", sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte in Berlin:

Auschwitz steht als Symbol für unermessliches Leid. In Zeiten wie diesen, mit Konflikten und zunehmendem Hass, ist die Erinnerung wichtiger denn je.

Lisa Paus, 2024

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Gedenkstunde im Bundestag: Erinnerung und Mahnung

Bei der offiziellen Gedenkstunde im Bundestag am 31. Januar werden die Auschwitz-Überlebende Eva Szepesi und der Journalist Marcel Reif sprechen. Reif, Sohn eines Holocaust-Überlebenden, zeigte sich ermutigt von den jüngsten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. "Was ich in den letzten Tagen an Demonstrationen, an Haltung auf Deutschlands Straßen sehe, lässt mich hoffen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

In Anlehnung an die Warnungen von Margot Friedländer und die Worte von Primo Levi - "Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen" - wird die Notwendigkeit des aktiven Erinnerns und des entschlossenen Handelns gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus als zentrale Botschaft des Tages hervorgehoben.

:newstime
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Zehntausende gehen in Deutschland gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Eine Kundgebung in Hamburg muss aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden.

  • 20.01.2024
  • 14:23 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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