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Tarifverhandlungen

IG Metall will 8,5 Prozent mehr Gehalt und Vier-Tage-Woche durchsetzen

  • Veröffentlicht: 07.09.2023
  • 12:21 Uhr
  • Stefan Kendzia
IG Metall fordert für Stahlkocher 8,5 Prozent mehr Gehalt und eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich.
IG Metall fordert für Stahlkocher 8,5 Prozent mehr Gehalt und eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich.© REUTERS

Die Arbeitgeber sind entsetzt und sehen in der Forderung der IG Metall eine existenzielle Gefahr für die Branche: Trotzdem will die Gewerkschaft für Beschäftigte in der Stahlindustrie eine stattliche Gehaltserhöhung sowie eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die IG Metall fordert für die Beschäftigten in der Stahlindustrie deutlich mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich.

  • Die Arbeitgeber lehnten diese Forderungen umgehend ab und sehen darin eine existenzielle Gefahr für die Branche.

  • Die Friedenspflicht für die Tarifrunde Eisen und Stahl 2023 endet am 30. November - ab dann drohen Warnstreiks.

Im November starten die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie Nordwest und Ost. Bereits jetzt fordert die IG Metall für die Beschäftigten in der Stahlindustrie deutlich mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich. Die Friedenspflicht für die Tarifrunde Eisen und Stahl 2023 endet am 30. November - ab dann drohen Warnstreiks.

Im Video: Zukunftspotential? IG Metall fordert Vier-Tage-Woche

Zukunftspotential? IG Metall fordert Vier-Tage-Woche

Mehr Geld und weniger Wochenarbeitszeit

Mehr Geld - dauerhaft und tabellenwirksam. Direkt danach kommt die Sicherung der Arbeitsplätze durch eine Reduzierung der Arbeitszeiten: Das zeigt laut IG Metall eine Befragung von über 11.000 Beschäftigten. Und genau das fordert die Gewerkschaft nun für Beschäftigte in der Stahlindustrie. "Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich ist die richtige Antwort für die Herausforderungen in der Stahlindustrie und die wahrscheinlich zurückgehende Zahl der Arbeitsplätze", findet Nils Knierim, Mitglied der Verhandlungskommission Nordwest. Rund 90 Prozent der Befragten sehen ebenfalls in kürzeren Arbeitszeiten die Lösung zur Arbeitsplatzsicherung. Zudem sind kürzere Arbeitszeiten gesünder, familienfreundlicher und attraktiver für Beschäftigte.

Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich ist die richtige Antwort für die Herausforderungen in der Stahlindustrie

Nils Knierim, Mitglied der Verhandlungskommission Nordwest

In Zahlen ausgedrückt fordert die IG Metall für rund 68.000 Beschäftigte in der Stahlindustrie eine Lohnerhöhung von 8,5 Prozent und eine zusätzliche Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden. Und das bei vollem Lohnausgleich. "Diese Arbeitszeitverkürzung wäre damit der Einstieg in die Viertagewoche, die dadurch in vielen Bereichen möglich wird", sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer, Knut Giesler.

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Eine existenzielle Bedrohung der deutschen Stahlindustrie

Laut "Spiegel" lehnten die Arbeitgeber diese Forderungen umgehend ab. Verständlich, wenn man die Berechnung der Arbeitgeber berücksichtigt: Eine Verkürzung der Arbeitszeit von derzeit 35 auf 32 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich führe zu einer Erhöhung der Stundenlöhne um 8,6 Prozent, wie der Arbeitgeberverband Stahl anmahnt. Wenn man nun diese fiktive Entgelterhöhung mit den geforderten 8,5 Prozent aufsummiert, würde eine effektive Gehaltserhöhung von 17,1 Prozent im Raum stehen: Eine eindeutige Überforderung sowie eine existenzielle Bedrohung der deutschen Stahlindustrie. 

  • Verwendete Quellen:
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