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Eruption bis 200 Meter hoch

Island-Vulkan: "Im Moment keine Lebensgefahr" - aber Lava fließt noch wochenlang

  • Veröffentlicht: 20.12.2023
  • 09:33 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Lava brodelt in einer Spalte nach dem Vulkanausbruch auf der isländischen Halbinsel Reykjanes.
Lava brodelt in einer Spalte nach dem Vulkanausbruch auf der isländischen Halbinsel Reykjanes.© Marco Di Marco/AP/dpa

"Unglaublich schön", zugleich voller Ehrfurcht: So beschreibt der isländische Außenminister die Gefühlslage nach dem Vulkanausbruch in dem Inselstaat.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Island ist ein Vulkan ausgebrochen, aus einer kilometerlangen Spalte strömt Lava.

  • Laut dem isländischen Außenminister besteht "im Moment keine Lebensgefahr".

  • Das Naturschauspiel könnte noch Wochen oder Monate andauern.

Island ist nach dem Vulkanausbruch in heller Aufregung und zugleich fasziniert von dem Naturspektakel. Und: Die Lavaströme und Eruptionen könnten noch eine ganze Weile andauern. "Ich bin kein Wissenschaftler, aber sie sagen uns, dass das Wochen so weitergehen könnte oder womöglich Monate", sagte der isländische Außenminister Bjarni Benediktsson dem britischen TV-Sender Sky News am Dienstagabend (19. Dezember).

Island: Vulkanausbruch könnte lange dauern

Benediktsson zeigte sich etwas erleichtert über die aktuelle Lage. "Zum Glück besteht im Moment keine Lebensgefahr. Der Flughafen ist offen", sagte er. Das isländische Wetteramt teilte in der Nacht zu Mittwoch mit, es bestehe die Gefahr, dass sich weitere Schlote entlang der Spalte öffneten. Insgesamt aber hätten sich die Eruptionen abgeschwächt.

Im Video: Vulkanausbruch auf Island bedroht Ortschaft Grindavík

Auf Island war es in der Nacht zu Dienstag zu einem Vulkanausbruch im Südwesten der Insel gekommen. Der Hafenort Grindavík war bereits vor einigen Wochen vorsichtshalber evakuiert worden. Im Laufe der Nacht bildete sich eine kilometerlange Spalte, aus der etwa 100 bis 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde flossen. Augenzeugenberichten zufolge schoss die Lava zu Beginn der Eruption 200 Meter in die Höhe. Mittlerweile sind die Lavafontänen nicht mehr so hoch.

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Ausbruch auf Insel war erwartet worden

Der Ausbruch südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík hatte sich schon lange angekündigt. Seit Oktober war in der Gegend eine Erdbebenserie gemessen worden. Solche Erdbeben waren schon in der Vergangenheit Vulkanausbrüchen vorausgegangen. Zuletzt hatte die seismische Aktivität jedoch wieder abgenommen. Die Bewohner:innen durften tagsüber zurück in ihre Häuser, aber nicht übernachten. Auch das bei Tourist:innen äußerst beliebte Geothermalbad Blaue Lagune war nach einer vorübergehenden Schließung am Wochenende wieder geöffnet worden.

Im Video: Kilometerlange Eruptionsspalte nach Vulkanausbruch auf Island

Ereignisse wie dieses seien unvorhersehbar, sagte Benediktsson zu dem Ausbruch. Die Lava fließe aber nicht in Richtung der Stadt. "Wir haben uns Sorgen gemacht wegen der Infrastruktur", sagte er. Es gebe dort ein wichtiges Kraftwerk, man habe in den vergangenen Wochen aber bereits eine Schutzbarriere errichtet. Gefragt wurde der Minister auch nach Gas, das bei dem Vulkanausbruch aufsteigt. Das stelle derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung dar, weil der Wind gut stehe: "Aber wir verfolgen das genau."

Naturspektakel "unglaublich schön"

Der Ausbruch sei größer als die, die sie in den vergangenen drei Jahren erlebt hätten, so Benediktsson. Die Isländer:innen hofften nun, dass sich der Lavastrom verlangsame, abkühle und aufhöre, damit die Menschen möglichst bald zurückkehren könnten, aber das werde vor Weihnachten nicht passieren.

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:newstime

Bilder aus Island zeigten rote Lavamassen, die sich ihren Weg bahnen. Man gewöhne sich nicht an diese Ausbrüche, sagte Benediktsson in dem Interview. "Wir finden sie auch unglaublich schön. Und man ist ehrfürchtig, wenn man sieht, wie sich die Erde auftut und wie Feuer und Rauch aufsteigen."

Der Vulkanausbruch bei Grindavík ist der vierte innerhalb der vergangenen drei Jahre auf der Reykjanes-Halbinsel. Erst im Sommer dieses Jahres hatte sich in der Gegend eine Erdspalte aufgetan, aus der Lava austrat. Das Naturschauspiel hatte viele Schaulustige angezogen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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