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Gaza

Israel stürmt Hamas-Hauptquartier in Chan Junis

  • Veröffentlicht: 31.12.2023
  • 10:33 Uhr
  • Michael Reimers
Daniel Hagari, Sprecher des israelischen Militärs, in einem Tunnel, der von militanten Hamas-Kämpfern für den Angriff auf den Grenzübergang Erez im nördlichen Gazastreifen genutzt worden sein soll
Daniel Hagari, Sprecher des israelischen Militärs, in einem Tunnel, der von militanten Hamas-Kämpfern für den Angriff auf den Grenzübergang Erez im nördlichen Gazastreifen genutzt worden sein soll© Ariel Schalit/AP/dpa

Das israelische Militär hat im Süden Gazas eigenen Angaben zufolge das Hauptquartier der Hamas gestürmt. Darin soll sich auch die Geheimdienstzentrale der Terrororganisation befunden haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben das Hauptquartier der islamistischen Hamas in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gestürmt.

  • Der Mitteilung zufolge befand sich dort auch die Geheimdienstzentrale der Terrororganisation.

  • Das südliche Ende des Gazastreifens müsse in Zukunft von Israel kontrolliert werden, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einer Fernsehansprache.

Das Hauptquartier der islamistischen Hamas in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ist vom israelischen Militär gestürmt worden, teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend (30. Dezember) mit. Darin habe sich auch die Geheimdienstzentrale der Terrororganisation befunden. Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden. Israel zufolge hält sich in den unterirdischen Tunneln unter Chan Junis der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, versteckt.

Die israelischen Streitkräfte intensivieren derzeit den Kampf gegen die Hamas und konzentrieren sich dabei vornehmlich auf den Süden des Küstengebiets sowie auf den mittleren Gazastreifen. Im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens ist Israels Armee eigenen Angaben zufolge dabei, die vollständige Kontrolle über das Gebiet auszuüben. Dort konzentriere sich derzeit der Einsatz auf das Viertel Tufah als letzte noch verbliebene Hochburg der Hamas in der Stadt Gaza, so Armeesprecher Hagari.

Im Video: Tunnelversteck in Gaza entdeckt: Israel verschärft Angriffe

Israel: Hisbollah-Terrorzellen im Libanon "ausgeschaltet"

Zudem habe die Armee am Samstag an Israels Grenze zum Libanon einen groß angelegten Angriff auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon beendet. Wie es hieß, sind drei "terroristische Zellen ausgeschaltet" worden. Die israelische Armee werde auch weiter militärische Stellungen der Hisbollah im Südlibanon angreifen. "Die südliche Region des Libanon wird nicht wieder zu dem werden, was sie einmal war", sagte Hagari. Im Laufe des Samstags habe Israel in die eigene Richtung mehrere Raketenabschüsse vom Libanon aus registriert. 80 Prozent der Raketen der Hisbollah seien dabei auf libanesisches Gebiet gefallen. Auch dies ließ sich nicht unabhängig überprüfen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah an der Grenze. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Es handelt sich um die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Die Hisbollah unterhält Verbindungen zur Hamas in Gaza, gilt aber als schlagkräftiger und ist ein wichtiger Verbündeter von Israels Erzfeind Iran.

Im Video: Erdogan vergleicht Netanjahu mit Hitler, der kontert scharf

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Netanjahu: Südgaza künftig unter Israels Kontrolle

In Zukunft müsse Israel die Grenzregion zwischen dem Gazastreifen und Ägypten kontrollieren, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Der Philadelphi-Korridor – oder besser gesagt, das südliche Ende des Gazastreifens – muss in unserer Hand sein", sagt Netanjahu bei einer Fernsehansprache. Der Bereich müsse geschlossen werden. "Es ist klar, dass jede andere Regelung nicht die Entmilitarisierung gewährleisten würde, die wir anstreben." Nach Darstellung von Israels Ministerpräsident wird der Krieg in Nahost noch Monate dauern. Israel kämpft Netanjahu zufolge an "allen Fronten".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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