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Angriff auf Israel im Newsticker

Israelischer Minister: Atombombe auf Gazastreifen "eine der Optionen"

  • Aktualisiert: 06.11.2023
  • 16:24 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Article Image Media

Israelischer Minister sieht Abwurf von Atombombe auf Gazastreifen als Option +++ Israels Armee spaltet Küstenstreifen in zwei Teile +++ Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gazastreifen ab +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 6. November.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Rechtsextremer Minister: Atombombe auf Gazastreifen "eine der Optionen"

  • Israels Militärsprecher: Gazastreifen in zwei Hälften geteilt.

  • Bericht: Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gazastreifen ab.

  • Neue Raketenangriffe aus Gaza auf Zentrum Israels.

+++ 15:15 Uhr: Der rechtsextreme israelische Minister Amichai Elijahu hat mit einer Äußerung über einen möglichen Abwurf einer Atombombe auf den Gazastreifen für einen politischen Eklat gesorgt. Wie unter anderem die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete, teilte der Kulturerbeminister in einem Radiointerview mit, dass der Abwurf einer Atombombe auf den dicht besiedelten Küstenstreifen "eine der Optionen" sei.

Elijahu sprach sich zudem gegen humanitäre Hilfe für Palästinenser:innen aus. Er verglich die Bevölkerung im Gazastreifen mit den Nazis - sie unterstützten alle die Terrorgruppe Hamas. "Wir würden den Nazis auch keine humanitäre Hilfe geben", fügte er hinzu.

Nach dem umstrittenen Interview erntete Elijahu prompt harsche Kritik. Berichten zufolge suspendierte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Minister bis auf Weiteres von den Kabinettssitzungen. Noch bleibt unklar, ob Elijahu auch entlassen wird.

Auch Verteidigungsminister Joav Galant verurteilte die Äußerungen. "Gut, dass dies nicht die Leute sind, die für Israels Sicherheit zuständig sind", teilte er als Reaktion auf das Interview auf der Online-Plattform X mit.

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Israels Armee spaltet Gazastreifen in zwei Teile

+++ 04:55 Uhr: Nach Militärangaben ist der Gazastreifen von israelischen Truppen vollständig in zwei Hälften geteilt worden. Es gebe nun "ein Nordgaza und ein Südgaza", sagte Sprecher Daniel Hagari am Sonntagabend (5. November) laut der Deutschen Presse-Agentur. Die Einheiten hätten die Küste im südlichen Teil der Stadt Gaza erreicht und "halten" den Bereich, so Hagari. Die Stadt Gaza sei jetzt vollständig eingekreist. Dies sei ein entscheidender Schritt.

Nach seiner Darstellung soll es Zivilist:innen jedoch weiter möglich sein, in den südlichen Teil des Gazastreifens zu flüchten. "Das ist ein Einbahnstraßen-Korridor in Richtung Süden", macht er aber deutlich. Zudem sagte Hagari, dass am Abend Luftschläge und Angriffe vom Boden aus auf den dicht besiedelten Küstenstreifen ausgeweitet wurden. "Heute Abend führen wir eine wichtige Operation durch", sagte der Sprecher. Israelischen Medienberichten zufolge wird erwartet, dass Soldat:innen in den nächsten 48 Stunden in die Stadt Gaza vorrücken.

Hagari sprach von einer "bedeutenden Phase" des Kriegs gegen die militant-islamistische Hamas. Zuvor waren im Gazastreifen nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen.

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Bericht: Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gazastreifen ab

+++ 04:16 Uhr: Einem Medienbericht zufolge hat die jordanische Luftwaffe medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Das berichtete die Zeitung "The Times of Israel" in der Nacht zum Montag (6. November) unter Berufung auf eine entsprechende Mitteilung des jordanischen Königs Abdullah II. Israel verhängte ein Embargo gegen unkontrollierte Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Unklar ist, ob die Hilfsgüter tatsächlich in das Lazarett gelangt sind und ob diese Aktion mit dem Wissen oder der Zustimmung Israels durchgeführt wurde, berichtete die Zeitung laut der Deutschen Presse-Agentur weiter.

Gegen Mitternacht seien medizinische Hilfsgüter und Medikamente per Fallschirm über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza abgeworfen worden, wurde der jordanische Monarch zitiert. Demnach schrieb er: "Es ist unsere Pflicht, unseren Brüdern und Schwestern zu helfen, die im Krieg gegen Gaza verletzt wurden. Wir werden immer für unsere palästinensischen Brüder da sein".

Israel verlangt, dass alle Hilfsgüter, die bislang nur über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Süden des Gazastreifens gelangen, kontrolliert werden. So soll verhindert werden, dass Waffen an die in Gaza herrschende islamistische Hamas geschmuggelt werden, die am 7. Oktober einen beispiellosen Großangriff auf Israel verübte. Hilfsorganisationen beklagen, dass die bislang mit Lastwagen in den Gazastreifen gelangten Hilfsgüter bei weitem nicht ausreichen.

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Neue Raketenangriffe aus Gaza auf Zentrum Israels

+++ 03:05 Uhr: Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat am Sonntagabend (5. November) erneut Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Es gab mehrere Warnsirenen auch im Großraum Tel Aviv. Auf Telegram reklamierte der militärische Arm der Hamas, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, die Attacken für sich. Nach ersten Erkenntnissen wurde Sanitäter:innen zufolge niemand verletzt.

Laut Militärangaben wurden aus dem Gazastreifen seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 8.000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Für einen Großteil übernahm die in dem Küstengebiet herrschende Hamas die Verantwortung.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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