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Streit spitzt sich zu

Linke-Chefin kritisiert Wagenknechts hohe Nebeneinkünfte

  • Aktualisiert: 22.03.2023
  • 15:36 Uhr
  • Nelly Grassinger
Article Image Media

Für ihre hohen Nebeneinkünfte muss Sahra Wagenknecht jetzt massive Kritik von Linke-Chefin Janine Wissler einstecken.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Streit zwischen Sahra Wagenknecht und der Linken spitzt sich zu.

  • Parteichefin Wissler kritisiert die hohen Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten.

  • Die politische Zukunft von Wagenknecht bleibt weiter ungewiss.

Die Linke-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht hat im vergangenen Jahr rund 750.000 Euro mit Nebeneinkünften verdient. Für Linke-Chefin Janine Wissler ist das deutlich zu viel.

"Wenn Abgeordnete Zehntausende Euro Nebenverdienste haben und sogar Geld von der Schweizer Finanzindustrie nehmen, dazu hoch dotierte Podien und Vorträge bei der Wirtschaft, ist das ein Problem", sagte Wissler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Mittwoch (22. März).

Mehr Parteiarbeit statt Nebeneinkünfte

Statt neben ihren Abgeordnetendiäten hohe Nebeneinkünfte zu haben, sollten Bundestagsabgeordnete ihre Arbeit im Parlament machen, so Wissler. Linke-Politiker:innen sollten zudem bei Streiks und Protesten Präsenz zeigen. "Das muss Priorität haben, das gilt auch für Sahra Wagenknecht", betonte Wissler.

Von den Einnahmen waren gut 721.000 Euro das Brutto-Honorar für Wagenknechts Bestseller "Die Selbstgerechten". In dem Buch rechnet die ehemalige Fraktionsvorsitzende auch mit Teilen ihrer eigenen Partei ab.

Laut einer Übersicht des Bundestags nahm die Abgeordnete neben publizistischen Tätigkeiten für das vergangene Jahr unter anderem Zahlungen von der Swiss Rock Asset Management AG, Zürich (10.000 Euro brutto) und vom Efficiency Club Zürich (4.042,42 Euro brutto) an, dazu ein Ausfallhonorar von der DekaBank (7.735 Euro brutto).

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Politische Zukunft von Wagenknecht ungewiss

Die Differenzen zwischen der Linken-Parteiführung und Wagenknecht sind groß. Wagenknecht hatte angekündigt, bis Jahresende über die Gründung einer eigenen Partei zu entscheiden. Dem ZDF sagte Wagenknecht kürzlich "Ich kann mir auch eine Perspektive als Schriftstellerin und Publizistin vorstellen. Aber ich möchte gerne politisch auch noch etwas bewegen, das sage ich ehrlich."

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Linke-Co-Chef Martin Schirdewan warf seiner Parteikollegin parteischädigendes Verhalten vor und forderte von ihr eine sofortige Entscheidung über ihre Zukunft. "Sahra Wagenknecht muss sich jetzt eindeutig von ihrer Idee der Gründung einer Konkurrenzpartei distanzieren, sonst muss sie die entsprechenden Konsequenzen ziehen", sagte Schirdewan. "Das ist ein Gebot des Anstandes."

Schirdewan fügte hinzu: "Sahra Wagenknecht muss jetzt für Klarheit sorgen, weil es nicht geht, dass die Ressourcen von Partei und der Fraktion für die Planspiele zur Gründung einer Konkurrenzpartei genutzt werden. Das ist auch mit der Ausübung eines Mandates für die Partei nicht vereinbar. Und das kann und wird die Partei auch nicht zulassen." Die Nachfrage, ob die Parteispitze ein Ausschlussverfahren erwägt, ließ Schirdewan unbeantwortet.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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