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"Wir haben genug"

"Marsch der Millionen Herzen": Massendemonstration gegen Polens PiS-Partei

  • Aktualisiert: 02.10.2023
  • 16:25 Uhr
  • Carolin Ritter

Knapp zwei Wochen vor den Parlamentswahlen gehen in Warschau die Gegner der nationalkonservativen Regierung in Scharen auf die Straße.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim "Marsch der Million Herzen" kamen am Sonntag (1. Oktober) in Warschau knapp eine Million Menschen zusammen.

  • Organisiert wurde der Protest von der liberalkonservativen Bürgerkoalition rund um Oppositionspolitiker Donald Tusk.

  • Ziel der Demonstration war es, Anhänger:innen für ihre liberalen Positionen zu gewinnen und die aktuelle nationalkonservative Regierung abzulösen.

Rund zwei Wochen vor den Parlamentswahlen in Polen sind am Sonntag (1. Oktober) fast eine Million Menschen in Warschau auf die Straße gegangen, um gegen die Politik der nationalkonservativen PiS-Partei zu demonstrieren.

Eine Sprecherin der Stadtverwaltung bestätigte, dass dies die größte Demonstration in der Geschichte Warschaus gewesen sei. Auch in anderen polnischen Städten hätte es Kundgebungen gegeben.

Dichtgedrängt zogen die Teilnehmer durch das Zentrum der polnischen Hauptstadt. Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift "Wir haben genug und wollen Veränderung" und "Gemeinsam haben wir Kraft".

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Massendemo in Polen gegen Regierung

Zu dem "Marsch der Million Herzen" in Polens Hauptstadt hatte die liberalkonservative Bürgerkoalition aufgerufen, die aus der früheren Regierungspartei Bürgerplattform rund um den ehemaligen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk hervorgegangen ist. Die Demonstration wird auch vom Linksbündnis Lewica unterstützt. Ziel der Demonstrierenden war ein Machtwechsel und der Gewinn der Wahlen durch liberalere Kräfte.

"Diese Kraft kann durch nichts mehr aufgehalten werden", sagte Tusk während der Kundgebung. "Niemand in den Reihen der Macht da oben soll sich Illusionen machen. Dieser Wandel ist unvermeidlich."

Am 15. Oktober wählt Polen ein neues Parlament. Bisher liegt die seit 2015 regierende PiS-Partei in allen Umfragen deutlich vorn. Sie könnte allerdings zur Regierungsbildung einen Koalitionspartner benötigen - und diesen in der ultrarechten Konfederacja finden.

Premier Morawiecki spielt antideutsche Karte

Die liberale Bürgerplattform von Oppositionsführer Tusk liegt derzeit auf Platz zwei. Mit dem "Marsch der Million Herzen" hoffen Tusk und seine Anhänger genügend Menschen zu mobilisieren, um die PiS-Partei doch noch stürzen zu können.

Während die Opposition durch die Straßen von Warschau zog, hielt die PiS eine Wahlkampfveranstaltung im schlesischen Kattowitz (Katowice) ab. Regierungschef Mateusz Morawiecki spielte einmal mehr die antideutsche Karte. "Donald Tusk hörte auf Angela Merkel, die ihm ins Ohr flüsterte, dass er das Renteneintrittsalter erhöhen soll", erzählt er dem Publikum. Die PiS versucht seit Jahren, Tusk als Handlanger Deutschlands zu diskreditieren.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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