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Frankreichs "Rocky"

Nachricht an Putin? Präsident Macron lässt die Muskeln spielen

  • Veröffentlicht: 21.03.2024
  • 14:15 Uhr
  • Kira Born
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, zeigt seine trainierten Arme auf Social-Media. Was steckt hinter den Box-Fotos des französischen Staatsoberhauptes?
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, zeigt seine trainierten Arme auf Social-Media. Was steckt hinter den Box-Fotos des französischen Staatsoberhauptes?© Michel Euler/AP/dpa

Frankreichs Staatschef zeigt sich mit durchtrainiertem Bizeps im Boxtraining. Nach seinen Aussagen zum Ukraine-Krieg lösen die Bilder gemischte Vermutungen über seine Intention aus.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die persönliche Fotografin von Emmanuel Macron hat auf ihrem Instagram-Profil Bilder des boxenden Staatschefs gepostet.

  • Online gibt es neben positiven Stimmen auch Kritik an den Bildern.

  • Nach Macrons Äußerungen, möglicherweise auch Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden, ist die Intention der Box-Bilder offen.

Agil und bereit zum Schlagabtausch zeigt sich Emmanuel Macron gerne auf der politischen Bühne. Wegen seiner jüngsten Aussagen zum Ukraine-Krieg und seinem Vorschlag, im äußersten Fall auch Bodentruppen zu entsenden, wurde er unter anderem von Kanzler Olaf Scholz kritisiert. "Wir dürfen nicht schwach sein", sagte Macron in einem TV-Interview am 14. März im französischen Fernsehen und bekräftigte seine Aussagen zum russischen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.

Rund eine Woche später zeigt sich der französische Präsident mit angespannten Muskeln beim Training am Sandsack in den sozialen Medien. Am Mittwoch (20. März) veröffentlicht seine persönliche Fotografin Soazig de la Moissonnière Fotos des Präsidenten während des Box-Trainings auf ihrem Instagram-Account. 

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Macrons Box-Fotos: Aufruf zu Stärke gegenüber Russland?

Die Schwarzweiß-Aufnahmen von Macron, auf denen besonders sein großer Bizeps auffällt, sorgen für Aufsehen. In der Kommentar-Spalte des Fotos äußern sich die User:innen teils positiv: "Ein kämpferischer Präsident für Frankreich. Schöne Aufnahmen." Andere Kommentare zweifeln die Echtheit der Bilder hingegen an und weisen auf das Photoshop-Debakel von Prinzessin Kate hin. Von französischen Politiker:innen gab es gespaltene Reaktionen. Auf X betitelte Sandrine Rousseau, eine Abgeordnete der Grünen-Partei Frankreichs, die Fotos als eine "armselige politische Kommunikation" des französischen Präsidenten.

Die Härte, die Macrons Box-Bildern ausstrahlen, zeigen sich auch in seiner erneuten Bekräftigung eines härteren Kurses gegenüber Russland. In einem Live-Interview, welches am 14. März auf den französischen Sendern "TF1" und "France 2" übertragen wurde, bekräftigte er seinen Vorschlag, als Ultima Ratio westliche Truppen zur Unterstützung in die Ukraine zu schicken.

Im Video: "Scholz, Macron und Tusk beschwören Zusammenhalt bei Ukraine-Hilfe"

Im Interview hatte Macron klar die Relevanz des Ukraine-Kriegs für die Sicherheit Europas und Frankreichs unterstrichen. "Wenn Russland diesen Krieg gewinnt, wird die Glaubwürdigkeit Europas auf Null sinken", sagte der Staatschef. 

Die Veröffentlichung der Bilder kurz nach dem Interview wirft die Frage auf, ob die "Rocky"-hafte Darstellung von Macron neben einer Demonstration von Stärke gegenüber Russlands Machthaber Putin auch ein Aufruf an die europäischen Verbündeten zu mehr Entschlossenheit sein soll?

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Scholz verneint Forderung nach Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine

Die Differenzen wurden schon auf der Ukraine-Konferenz am 27. Februar deutlich. Hier hatte Macron erstmals öffentlich die Option, Bodentruppen in die Ukraine zu senden, ins Spiel gebracht. Auf der Konferenz hatte er dafür keine Einigkeit erzielen können. Nach der Konferenz sagte er: "Nichts ist ausgeschlossen, um das Ziel zu erreichen, dass Russland den Krieg nicht gewinnt", so meldete das "ZDF". 

Dem möglichen Einsatz von Bodentruppen erteilten Kanzler Scholz und Nato-Chef Jens Stoltenberg nach der Konferenz eine klare Absage. Auch bei einem Dreier-Gipfel in Berlin, zu dem neben Macron auch Polens Ministerpräsident Donald Tusk geladen waren, blieb die Uneinigkeit zwischen Deutschland und Frankreich bestehen.  

Im Video: "Scholz-Ansage: 3 Prinzipien im Ukraine-Krieg und "mein Freund Emmanuel Macron"

In einer Regierungserklärung im Bundestag am 20. März bekräftigte der Kanzler die Zusammenarbeit mit Frankreich im Ukraine-Krieg. Doch zugleich betonte der SPD-Politiker seine Haltung, dass "die NATO in diesem Konflikt keine Kriegspartei" werden dürfe. 

Auch nach dem Dreier-Treffen in Berlin beharrt Macron weiter auf der Möglichkeit, Truppen zu entsenden. "Putin pflegt einen Diskurs der Angst. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen, denn wir haben es nicht mit einer Großmacht zu tun", sagte Macron im Anschluss der Zeitung "Le Parisien".  Dass er sich nicht einschüchtern lässt und schlagkräftig gegenüber dem Aggressor Putin bleiben will - das zumindest unterstreicht Macron mit seinen Boxkampf-Fotos. 

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  • 11.03.2024
  • 15:49 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • "T-Online": "Frankreichs Präsident zeigt Muskeln"
  • "Tagesspiegel": "Fotos vom Boxtraining: Emmanuel Macron lässt seine (politischen) Muskeln spielen"
  • "Le Monde": "Macron says Russian victory in Ukraine means Europe 'would not have security'" (EN)
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