Schneller auf der Autobahn
Neues Tempolimit: Hier darf bald regulär 150 km/h statt 130 gefahren werden
- Veröffentlicht: 19.08.2025
- 16:07 Uhr
- Kira Born
In Tschechien startet ein Pilotprojekt: Auf einem Autobahn-Abschnitt können Autofahrer:innen 20 km/h schneller fahren als bisher - allerdings nur bei guten Bedingungen.
Ein Tempolimit von 130 km/h ist in Europa Standard – mit wenigen Ausnahmen. Nun sorgt Tschechien für Aufsehen: Auf einem Teilabschnitt der Autobahn D3 zwischen der tschechischen Hauptstadt Prag und Linz soll in Kürze ein Pilotprojekt starten, das Tempo 150 erlaubt. Autofahrer:innen können dann unter bestimmten Voraussetzungen 20 km/h schneller fahren.
Damit gehört Tschechien zu den ersten Ländern der EU, die ein so hohes Limit offiziell auf Autobahnen zulassen. Doch das neue Experiment kommt nicht ohne klare Regeln und hohe Bußgelder, wie der ADAC meldet.
Tschechien testet neues Tempolimit
Während in Deutschland die Debatte um ein generelles Tempolimit anhält, geht Tschechien den umgekehrten Weg: Mehr Tempo statt weniger.
Ab Ende September soll ein Pilotversuch auf der Autobahn 3 (Dálnice 3), die Prag mit dem österreichischen Linz verbindet, starten. Dort wird ein Abschnitt von rund 50 Kilometern zwischen Budweis und Tábor mit neuen elektronischen Verkehrsschildern ausgestattet. Das gab die Straßen- und Autobahndirektion (ŘSD) des Landes bekannt.
Bei gutem Wetter mit freier Sicht sollen sich die Wechselverkehrskennzeichen dann automatisch anpassen und ein Tempolimit von 150 km/h anzeigen.
Deshalb wird auf der Strecke die Geschwindigkeitsbegrenzung angehoben
Die Anhebung des Tempolimits verfolgt ein klares Ziel: Der Verkehr soll effizienter und flüssiger ablaufen. Gerade auf modernen Autobahnabschnitten wie der D3 sieht die Regierung eine Chance, Fahrzeiten zu verkürzen.
Allerdings bleibt die Sicherheit ein zentraler Punkt. Bei Regen, Nebel oder winterlichen Straßenverhältnissen greifen sofort wieder die 130 km/h.
Gleichzeitig weist Tschechien darauf hin, dass Verstöße teuer werden können: Wer zu schnell unterwegs ist, muss mit hohen Strafen rechnen. Erst Anfang 2024 wurden die Bußgelder verschärft, sodass Tempo-Überschreitungen im deutschen Nachbarland bis zu 1.000 Euro kosten können. Laut dem ADAC belaufen sich die Kosten für das Pilotprojekt bei insgesamt 2,2 Millionen Euro.
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