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Angriffskrieg auf die Ukraine

Politiker nennt Putins Krieg "katastrophalen Fehler" - im russischen TV

  • Aktualisiert: 24.01.2023
  • 19:08 Uhr
  • Lena Glöckner
Ukrainische Soldaten patrouillieren in Bachmut. Ein russischer Politiker nannte den Krieg jetzt im TV einen "katastrophalen Fehler".
Ukrainische Soldaten patrouillieren in Bachmut. Ein russischer Politiker nannte den Krieg jetzt im TV einen "katastrophalen Fehler".-/LIBKOS/AP/dpa

Ein Oppositioneller hat Putins Krieg im russischen TV als "katastrophalen Fehler" bezeichnet. Das Bild, das er für das Kriegsende zeichnete, ist düster.

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Auch in Russland wird der Ton gegen den Kremlführer schärfer. Während inzwischen sogar Putin-Anhänger das Wort gegen ihn erheben, schlagen Oppositionelle schon länger schärfere Töne an. So auch der Politiker Boris Nadeschdin, der sich nun im russischen Staatsfernsehen wieder zu Wort meldet. Dort kritisierte er Wladimir Putin offen - und bezeichnete den Ukraine-Krieg als "katastrophalen Fehler".

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Das zeigt ein Ausschnitt, den der ukrainische Journalist Anton Gerashchenko auf Twitter teilte. Der Oppositionspolitiker erklärte darin, dass jeder erkennen könne, wie desaströs die Entscheidung war, den Krieg zu starten - "auch Putin selbst".  Dessen Vorstellung über den Kriegsverlauf habe sich nicht bewahrheitet, so der Ex-Duma-Politiker.

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"Geplant war es als ein Kolonialkrieg", sagte Nadeschdin. Die russische Bevölkerung sollte ihr Leben so fortführen wie bisher, ins Theater oder Fußballstadion gehen und sorgenfrei sein. Derweil hätte Putin russische Truppen in die Ukraine ausgesandt, die ukrainische Armee wäre geflohen und Wolodymyr Selenskyj hätte sich aus Schreck in den Westen abgesetzt. Dieser von Putin vorgesehene Blitzkrieg sollte Kiew innerhalb weniger Tage einnehmen.

Nadeschdin appelliert an Russen: "Wollt ihr das?"

Doch dies ist nicht eingetreten - die Ukrainer wehren sich seit nunmehr elf Monaten gegen die russische Invasion. "Ich weiß nicht, wer Putin gesagt hat, die Ukrainer würden keinen Widerstand leisten", so der russische Oppositionelle. Er sehe zwar inzwischen Fortschritte an der Front, doch diese hätten einen Preis.  "Wir sehen die größte humanitäre Katastrophe", so Nadeschdin. Und die russische Armee funktioniere nicht, das wisse man jetzt.

Einen Weg zum Sieg sehe er allerdings noch, so der Kriegsgegner. Putin müsse dafür eine neue Mobilisierung im ganzen Land ausrufen und Millionen Männer einziehen. Obendrein müssten die Grenzen der Ukraine geschlossen und das Kriegsrecht ausgerufen werden. Allerdings werde das bittere Ergebnis sein, dass ähnlich wie Mariupol auch Städte wie Kiew oder Charkiw als Ruinen enden werden. "Es wird Hunderttausende tote Menschen geben. Wollt ihr das?"

  • Verwendete Quellen:
  • Twitter Anton Gerashchenko
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