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Traditionelle Veranstaltung

Politischer Aschermittwoch: "Selfie-Söder", "Ego-Shooter" - CSU-Chef muss einstecken

  • Aktualisiert: 22.02.2023
  • 17:26 Uhr
  • Anne Funk
Markus Söder beim politischen Aschermittwoch der CSU die Ampel - und musste selbst kräftig einstecken.
Markus Söder beim politischen Aschermittwoch der CSU die Ampel - und musste selbst kräftig einstecken.© Peter Kneffel/dpa

Er selbst sprach von der "schlechtesten Bundesregierung, die Deutschland je hatte". Doch Markus Söder muss sich beim politischen Aschermittwoch auch viel Kritik an seiner Person gefallen lassen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Traditionell versammeln sich die großen Parteien am politischen Aschermittwoch.

  • Dabei werden meist sehr offen die anderen Parteien und deren Politiker:innen kritisiert.

  • Besonders Markus Söder musste in diesem Jahr einstecken, auch die Ampel-Koalition wurde mehrfach kritisiert.

Es hat Tradition: Beim politischen Aschermittwoch wird ausgeteilt. Nach einer zweijährigen Coronapause laden die großen Parteien erstmals wieder ein, vor prominentem Publikum nimmt man sich die Politik der anderen vor. Und mit Kritik hält sich definitiv keiner zurück.

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CSU-Chef Markus Söder teilte in Passau gegen die Ampel-Koalition aus. "Dies ist die schlechteste Bundesregierung, die Deutschland je hatte", so Söder vor 4.000 Parteianhängern und unter tosendem Applaus. "Alle reden von Zeitenwende, aber bisher ist es nur eine Zeitlupe." Dabei wurde der bayerische Ministerpräsident auch persönlich. So sei Christine Lambrecht (SPD) "eine Blamage für Deutschland" gewesen, Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sei durch unbedachte Äußerungen zum Sicherheitsrisiko geworden.

Grüne kritisieren Energiepolitik

Doch auch Söder musste einstecken - sogar sehr häufig: Bayerns Ministerpräsident sei ein "Ego-Shooter", wetterte Florian von Brunn (SPD) beim politischen Aschermittwoch der Sozialdemokraten in Vilshofen. Der SPD-Landeschef sagte, bei Söder ginge es mehr um Selbstdarstellertum statt um zukunftsgerichtete Politik. Er sei selten im Landtag und mache lieber Selfies. "Man kann sich vor Selfie-Söder auf Facebook und Instagram gar nicht mehr retten", so von Brunn.

An Söders Adresse ging auch die Kritik von Grünen-Chefin Ricarda Lang. Mit seiner Energiepolitik habe man in den vergangenen Jahren in Bayern den Ausbau der Windkraft verschlafen, so die Bundesvorsitzende der Partei in Landshut. Damit habe "Markus Söder den Wohlstand Bayerns und damit auch den Wohlstand Deutschlands gefährdet", so Lang und warf der Landesregierung "Rechentricks" bei den Zahlen zum Ausbau erneuerbarer Energien vor.

Einstecken musste aber auch die FDP. Lang kritisierte ihren Ampel-Partner für seine Verkehrspolitik. Sie forderte mehr Regionalmittel und mehr Mobilität auf dem Land sowie den Abbau umweltschädlicher Subventionen wie das Dienstwagenprivileg. "Und wenn ihr mich fragt, auch endlich Ja zu einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen."

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"Ministerpräsident mit dürftiger Bilanz"

Linken-Chefin Janine Wissler teilte in Passau unter anderem gegen die Grünen aus. Bezug nahm sie auf einen Tweet von Katrin Göring-Eckhardt. Die Bundestagsvizepräsidentin schrieb als Reaktion auf die Entscheidung zur Lieferung von Kampfpanzern: "Der Leopard ist befreit!" Wissler kritisierte: "Diese Banalisierung von Krieg, das muss aufhören, es geht um Menschenleben." Es gehe nicht um schöne Raubtiere, sondern um Waffen, die Menschen zerfetzen könnten.

Und auch Wissler ließ den bayerischen Ministerpräsidenten nicht ungeschoren davon kommen. "Markus Söder, der kann sich ja zur Fastnacht verkleiden als Superheld oder als Prophet, als König oder als Gottheit, aber er sollte sich nicht dafür halten. Er ist nämlich ein bayerischer Ministerpräsident mit einer äußerst dürftigen Bilanz."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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