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Seit vier Jahren verschollen

Fall Rebecca Reusch: Was seit ihrem Verschwinden passiert ist

  • Aktualisiert: 19.03.2024
  • 09:14 Uhr
  • Anne Funk

Seit mehr als vier Jahren fehlt jede Spur von Rebecca Reusch. Die damals 15-Jährige verschwand am 18. Februar 2019 aus dem Haus ihrer Schwester und deren Ehemann in Berlin-Britz. Seither wurde das Mädchen nicht mehr gesehen. Der Vermisstenfall im Überblick.

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Die damals 15-jährige Rebecca Reusch hatte vor ihrem Verschwinden im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers übernachtet - sie wollte am nächsten Tag von dort zur Schule gehen. Doch angekommen war sie dort nie. Am Abend des 18. Februars 2019 bemerkten Rebeccas Eltern ihr Verschwinden, das Mädchen war nicht nach Hause zurückgekehrt. Sie meldeten ihre Tochter als vermisst. Die Berliner Polizei nahm umgehend die Ermittlungen auf.

Polizei sucht öffentlich nach Rebecca

Drei Tage nach dem Verschwinden ging die Polizei mit einem Foto an die Öffentlichkeit und erhoffte sich dadurch Hinweise aus der Bevölkerung. In einer weiteren Pressemitteilung vom 23. Februar 2019 schloss die Behörde bereits nicht mehr aus, dass Rebecca einer Straftat zum Opfer gefallen sein könnte - die Mordkommission des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen.

Zeitgleich wurde eine Personenbeschreibung von Rebecca veröffentlicht: "170 - 180 cm groß, schlanke Gestalt, braunes, schulterlanges Haar". Ihre Kleidung, die sie bei ihrem Verschwinden getragen hatte, beschrieb die Polizei wie folgt: 

  • rosafarbene Plüschjacke
  • weißer Kapuzenpullover mit Aufschrift "RAP MONSTER"
  • blaue Jeans mit zerrissenen Knien
  • schwarz/weiße Sportschuhe der Marke "VANS"
  • große beige-rosafarbene Handtasche
  • roter Rucksack
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#findbecci: Schwester ruft zur Suche auf

Eine von Rebeccas beiden Schwestern suchte via Social Media nach der Vermissten. Unter dem Hashtag #findbecci fordert sie die Bevölkerung zu privaten Suchaktionen auf. Bei Instagram schrieb sie laut einem Bericht des "Tagesspiegel": "Es geht um das Leben meiner Schwester und ich werde nicht aufgeben und so lange nach ihr suchen, bis ich meine Becci wieder in den Armen halten kann.“ Sie fügte hinzu: "Becci, wir finden dich. Wir lieben dich. Gott ist bei dir und behütet dich." 

Von Rebecca fehlte weiterhin jede Spur. Allerdings kam hinsichtlich eines Verdächtigen früh Bewegung in den Fall: Nur wenige Tage nachdem die Polizei die Personenbeschreibung veröffentlicht hatte, meldete sie die vorläufige Verhaftung eines Verdächtigen. Es handelte sich um den damals 27-jährigen Schwager der Vermissten.

"Aufgrund neuer Erkenntnisse, insbesondere derzeit nicht aufzuklärender Widersprüche zwischen seinen Angaben und den neusten Ermittlungsergebnissen", wurde der Mann vorläufig festgenommen und dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Da dieser allerdings keinen dringenden Tatverdacht feststellen konnte, sei die Freilassung des Beschuldigten angeordnet worden, so die Mitteilung der Polizei. Die Ermittlungen führte man aber "mit Hochdruck" fort.

Suche auch bei "Aktenzeichen XY"

Die Staatsanwaltschaft Berlin legte allerdings Beschwerde gegen die Freilassung ein. Die Folge: Der Ermittlungsrichter erließ am 4. März 2019 Haftbefehl "wegen des dringenden Tatverdachts des Totschlags" gegen den Schwager, er wurde am selben Tag festgenommen. Kurzfristig veröffentlichte die Polizei Bilder des Schwagers und seines Autos, einem himbeerroten Renault Twingo mit Berliner Kennzeichen, zog diese aber Ende März 2019 aufgrund fehlender Erfolgsaussichten wieder zurück. 

Am 6. März 2019 wird auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" nach Rebecca Reusch gesucht. Dort erklärte Michael Hoffmann vom Landeskriminalamt Berlin, dass das Mädchen mutmaßlich getötet worden sei, das Haus ihres Schwagers habe sie nie verlassen. Das berichtete der "Spiegel". Demnach sei der tatverdächtige Schwager zur möglichen Tatzeit allein mit Rebecca im Haus gewesen. Zu diesen Erkenntnissen sei man durch das Telefonverhalten des Mädchens und die Routerdaten im Haus des Schwagers gekommen.

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Verdächtiger wird entlassen

Weiter erklärte Hoffmann, dass der Schwager am Tag des Verschwindens und einen Tag danach zwei Fahrten mit seinem Auto unternommen habe, nicht aber begründen konnte, wohin diese gingen oder warum er sie unternommen hatte. Nach der TV-Sendung seien mehrere hundert Hinweise bei der Berliner Mordkommission eingegangen.

Mehrere Male suchte die Polizei Berlin daraufhin in einem Wald in Brandenburg, 50 Kilometer südöstlich von Berlin, und an anderen Orten nach dem vermissten Mädchen. Die Suchen, bei der Hunderte Polizisten sowie Suchhunde, Taucher und Hubschrauber eingesetzt wurden, blieb aber ohne Erfolg.

Am 22. März 2019 wurde Rebeccas Schwager aus der Untersuchungshaft entlassen. Es habe Zweifel am dringenden Tatverdacht des Totschlags gegeben, berichtet "RTL News". Er galt zwar weiter als verdächtig, es haben jedoch die Beweise gefehlt. 

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Nach vier Jahren neue Hinweise

Es vergehen vier Jahre, die Ermittlungen der Polizei laufen weiter - doch einen Hinweis auf Rebeccas Verbleib gibt es noch immer nicht. Mitte April 2023 kommt dann wieder Bewegung in den Fall. Zu diesem Zeitpunkt wird bekannt, dass die Polizei bereits "vor einiger Zeit" erneut das Haus des Schwagers durchsucht habe. Dabei ging es unter anderem um einen Bademantel, der als Beweismittel gesichert wurde. Weitere Details wurden aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht bekanntgegeben.

Außerdem sei in dem Haus eine Akustikuntersuchung durchgeführt worden. Diese sollte offenbar klären, ob man mögliche Schreie von Rebecca in anderen Teilen oder außerhalb des Hauses hätte hören können. Zu einer erneuten Verhaftung des Schwagers kam es allerdings trotz der Durchsuchung nicht - die Wahrscheinlichkeit, dass er tatsächlich eine Straftat begangen haben könnte, schätzte der zuständige Ermittlungsrichter offenbar als nicht hoch genug ein.

Noch immer ist die Vermisstenmeldung auf der Internetseite der Polizei Berlin zu finden. Anlässlich des vierten Jahrestages aktualisierte die Behörde noch einmal die Hinweise und Informationen zum Fall. Demnach seien seit dem Verschwinden mehr als 3.000 Hinweise eingegangen - und noch immer meldeten Bürger:innen mehr. Einige würden sich sogar selbst auf die Suche nach Rebecca und würden Hinweise auf Spuren geben, so die Polizei Berlin. 

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  • Verwendete Quellen:
  • Polizei Berlin: "Seit vier Jahren vermisst"
  • Spiegel: "Rebecca hat Haus ihres Schwagers wohl nicht verlassen"
  • Tagesspiegel: "Schwester von Rebecca Reusch bittet um Hilfe"
  • RTL News: "Vermisst, aber nicht vergessen: Die Chronologie im Fall Rebecca Reusch"
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