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Dramatische Überflutungen

Russland: Wasser im Überschwemmungsgebiet steigt rasant an

  • Veröffentlicht: 12.04.2024
  • 13:57 Uhr
  • Stefan Kendzia

Im südrussischen Oblast Kurgan kämpfen Bürger:innen und Rettungskräfte seit Tagen gegen das Hochwasser. Die Not wird immer größer, das Wasser steigt.

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Keine Nachricht von einer Entspannung der Hochwasserlage in Russland. Im Gegenteil. In der Nacht zu Freitag (12. April) ist das Wasser im Überschwemmungsgebiet Kurgan erneut so rasch angestiegen, dass das Dorf Kaminskoje am Fluss Tobol evakuiert werden musste. Laut Nachrichtenagentur Reuters soll der Pegelstand um 1,4 Meter gestiegen sein.

Die Stadt Kurgan hat Angst vor dem Wasser 

Der rasche Wasseranstieg bereitet große Sorgen. Denn es wird befürchtet, dass die Stadt Kurgan, in der rund 300.000 Menschen leben, in den nächsten Tagen von dem aktuellen Wasseranstieg betroffen sein könnte. Denn auch Kurgan liegt am Fluss Tobol. Der Gouverneur von Kurgan Wadim Schumkow auf Telegram: "Wir können nur hoffen, dass sich die Überflutungsebene weit ausdehnt und der Boden auf seinem Weg so viel Wasser wie möglich aufnimmt." In Kurgan werde ein Damm verstärkt.

Dramatische Bilder: Hochwasser in Russland

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Eine Frau watet durch das Wasser in der Nähe ihres Hauses in einem überschwemmten Gebiet in Orenburg.
© Uncredited/AP/dpa

Eine Frau watet durch das Wasser in der Nähe ihres Hauses in einem überschwemmten Gebiet in Orenburg.

Nur noch mit Großfahrzeugen gibt es ein Vorankommen, wie hier in der Nähe der Stadt Orsk.
© via REUTERS

Nur noch mit Großfahrzeugen gibt es ein Vorankommen, wie hier in der Nähe der Stadt Orsk.

Orsk: Retter versuchen, Bewohner:innen der überfluteten Gebiete zu helfen.
© REUTERS

Orsk: Retter versuchen, Bewohner:innen der überfluteten Gebiete zu helfen.

Die Straßen der Stadt Orsk sind überflutet.
© REUTERS

Die Straßen der Stadt Orsk sind überflutet.

In Orenburg mussten die Menschen aus ihren Häusern gerettet werden. 
© REUTERS

In Orenburg mussten die Menschen aus ihren Häusern gerettet werden. 

Von den Laternen ist kaum noch etwas zu sehen. 
© REUTERS

Von den Laternen ist kaum noch etwas zu sehen. 

Aus der Luft zeigt sich das gesamte Ausmaß in der Region Orenberg.
© REUTERS

Aus der Luft zeigt sich das gesamte Ausmaß in der Region Orenberg.

Tausende Häuser sind in Orenburg überflutet.
© REUTERS

Tausende Häuser sind in Orenburg überflutet.

Retter sind mit einem Boot auf den Straßen von Orsk unterwegs. 
© REUTERS

Retter sind mit einem Boot auf den Straßen von Orsk unterwegs. 

Retter des Katastrophenschutzministeriums kümmern sich im Anwohner
© REUTERS

Retter des Katastrophenschutzministeriums kümmern sich im Anwohner

Auch Tiere sind vom Hochwasser bedroht
© REUTERS

Auch Tiere sind vom Hochwasser bedroht

Hier standen Einfamilienhäuser auf ihren Gartengrundstücken
© REUTERS

Hier standen Einfamilienhäuser auf ihren Gartengrundstücken

Eine Drohnenaufnahme zeigt ein überflutetes Wohngebiet
© REUTERS

Eine Drohnenaufnahme zeigt ein überflutetes Wohngebiet

Auch gibt es dramatische Nachrichten aus der Stadt Orenburg, die weiter westlich am Ural liegt. Über Nacht sollen dort Hunderte Häuser überflutet worden sein. Der Scheitelpunkt soll angeblich fast erreicht sein. Man rechne damit, dass die Überschwemmungen in rund zwei Tagen zurückgehen. Den Behörden zufolge lag der Pegelstand in Orenburg am Morgen (12. April) bei 11,29 Metern. Zahlreiche Menschen in Orenburg mussten ihre Häuser verlassen und ihr Hab und Gut aufgeben.

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Der Unmut wächst

Unterdessen wächst der Unmut der Bevölkerung im Überschwemmungsgebiet. Wie die "Berliner Morgenpost" berichtet, sollen sich etwa hundert Demonstrant:innen vor dem Rathaus in Orsk versammelt und "Schande! Schande!" skandiert haben. Den Behörden werde Versagen vorgeworfen. So werde kritisiert, dass der Damm, für den nach offiziellen Angaben viel Geld ausgegeben wurde, dem Hochwasser nicht standgehalten hatte.

Ebenso riefen die Betroffenen "Putin hilf!" - allerdings ohne Ergebnis. Russlands Präsident soll bisher lediglich Regierungsmitglieder in die Katastrophenregion entsendet haben - er selbst habe sich noch nicht vor Ort blicken lassen. 

:newstime

Kritiker:innen bemängeln, seit Jahren werde zu wenig getan, um sich gegen die Frühjahrshochwasser zu rüsten. "In Russland gibt es eine Katastrophe nach der anderen", sagt Julia Nawalnaja, die Witwe des im Februar verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny.

Die Machthaber seien wie immer nicht vorbereitet, meint die Oppositionspolitikerin im Exil. "Im Winter sind sie nicht auf Frost und Schneefall vorbereitet, im Sommer nicht auf die Waldbrände, im Frühjahr nicht auf das Hochwasser." Die Situation in Russland, aber auch im benachbarten Kasachstan, werde immer dramatischer. Angesichts rasant steigender Pegelstände mussten bis zum Mittwoch (10. April) bereits mehr als 100.000 Menschen ihre Häuser verlassen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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