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Appell an Filmschaffende

Selenskyj spricht bei Berlinale: "Kann sich Kunst aus Politik heraushalten?" 

  • Aktualisiert: 17.02.2023
  • 16:10 Uhr
  • Anne Funk
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, sprach per Video bei der Eröffnung der Berlinale.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, sprach per Video bei der Eröffnung der Berlinale. © Monika Skolimowska/dpa

Der ukrainische Präsident hat eines der wichtigsten Filmfestspiele der Welt als Plattform für seine Botschaft genutzt. Bei der Eröffnung der Berlinale rief Selenskyj dazu auf, dass sich auch die Kunst gegen die "Stimme des Bösen" richten müsse. 

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Erneut hat sich Wolodymyr Selenskyj per Videobotschaft außerhalb des politischen Parketts zu Wort gemeldet. Nachdem der ukrainische Präsident am Sonntag (12. Februar) beim Super Bowl ins Stadion geschaltet wurde, sprach er nun auch bei der Eröffnung der Berlinale am Donnerstagabend (16. Februar). 

Im Video: Selenskyj hoffnungsvoll - Ukraine will Krieg im Frühling gewinnen

Dabei richtete der Politiker, der selbst einmal Schauspieler war, seine emotionalen Worte an die anwesenden Filmschaffenden und Künstler:innen. Er betonte, dass Kino und Film echte und ideologische Barrieren überwinden könnten. Dabei erinnerte er an den Film "Der Himmel über Berlin", welcher das Ende der deutschen Teilung vorweggenommen habe. Aktuell sei es Russland, welches eine neue Mauer in der Ukraine errichte. "Das ist eine Mauer zwischen der Freiheit und der Sklaverei", so Selenskyj.

Applaus und Solidaritätsbekundungen

Den russischen Angreifern und Wladimir Putin warf er eine "Politik des totalen Krieges" sowie Massenverbrechen, Mord und Terror vor. "Kann sich die Kunst aus der Politik heraushalten?", fragte er und betonte die Wichtigkeit dieser Frage. In der Stille werde die "Stimme des Bösen nur lauter und überzeugender", daher könne die Kunst nicht indifferent bleiben. Vom Publikum erhielt Selenskyj stehenden Applaus. Kulturstaatsministerin Claudia Roth und die Festivalmacher sicherten der Ukraine Solidarität zu.

Nach seiner Rede lobte Selenskyj die Solidarität der Organisatoren der Berlinale mit der Ukraine in seiner abendlichen Videobotschaft. "Die blaue und die gelbe Farbe des Symbols der Berlinale, des berühmten Bären, sind sehr berührend. Und kraftvoll." Die Filmemacher unterstützten sein Land mit der Kraft ihrer Arbeiten und ihres Einflusses.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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