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Trotz Erfolgen aber Tote zu beklagen

Ukraine schießt zahlreiche russische Raketen ab

  • Aktualisiert: 06.12.2022
  • 14:08 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Russland hat erneut eine Welle von Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Viele Flugkörper konnten abfangen werden. Einige durchbrachen die ukrainische Flugabwehr aber und führten zu Todesopfern.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue russische Angriffswelle aus der Luft trifft die Ukraine.

  • Das ukrainische Militär kann nach eigenen Angaben zahlreiche feindliche Raketen abwehren.

  • Präsident Selenskyj muss dennoch erneut Todesopfer beklagen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Erfolge der Luftabwehr gegen die neue Welle russischer Marschflugkörper gelobt. In seiner täglichen Videobotschaft sagt er am Montag: "Jede abgeschossene russische Rakete ist ein konkreter Beweis dafür, dass der Terror besiegt werden kann." Die Luftabwehr hatte nach eigenen Angaben rund 60 von etwa 70 Marschflugkörpern abgeschossen. Dennoch gab es mehrere Treffer. "Leider gibt es Opfer", sagte Selenskyj. Er sprach von vier Todesopfern. 

Viele russische Raketen abgefangen

Selenskyj betonte weiter, dass die Angriffswelle auf den Jahrestag der Unterzeichnung des Budapester Memorandums gefallen sei. In dem am 5. Dezember 1994 unterzeichneten Dokument hatten Russland, Großbritannien und die USA gemeinsam der Ukraine, Belarus und Kasachstan Sicherheitsgarantien für deren Verzicht auf alle Atomwaffen aus Sowjetzeiten auf ihren Territorien gegeben. Die Unterzeichner verpflichteten sich unter anderem, die Souveränität und bestehenden Grenzen der drei Ex-Sowjetrepubliken zu respektieren.

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Selenskyj: Putin missachtet Abkommen

Die Missachtung des historischen Dokuments gibt laut dem ukrainischen Staatschef Antworten auf viele der heutigen Fragen zum Russland von Kremlherrscher Wladimir Putin: "Unterschreiben Sie einfach etwas mit diesen Terroristen - es wird keinen Frieden geben. Vereinbaren Sie einfach etwas mit ihnen - sie werden definitiv dagegen verstoßen." Schon deswegen sei eine grundlegende Fortsetzung der bestehenden Politik der "gewissenhaften Staaten" der Welt nötig, meinte Selenskyj mit Blick auf alle Partner und Unterstützer der Ukraine. "Nur die Zerschlagung russischer terroristischer Fähigkeiten, nur die Befreiung unseres gesamten Landes und nur die Verurteilung der Mörder kann Frieden bringen", sagte er weiter.

Bei dem neuen Großangriff auf Ziele in der Ukraine am Montag hat das russische Militär nach Angaben der ukrainischen Luftabwehr knapp 70 Marschflugkörper eingesetzt. Ein großer Teil sei von strategischen Bombern aus großer Entfernung, etwa über dem Kaspischen Meer, abgeschossen worden, hieß es in der auf Telegram verbreiteten Mitteilung. 22 Lenkwaffen vom Typ "Kalibr" wurden demnach von Schiffen im Schwarzen Meer abgefeuert.

"Respekt für ukrainische Luftabwehr"

Die ukrainische Luftabwehr habe einen Großteil der Angriffe abgewehrt. "Insgesamt wurden mehr als 60 Raketen der Invasoren abgeschossen", hieß es. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, äußerte sich anerkennend über die ukrainische Luftabwehr. "Heute und an jedem Tag, großer Respekt für die ukrainische Luftabwehr", twitterte sie auf Englisch und Ukrainisch.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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