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"Katastrophe, die Vorstellungskraft übersteigt"

UN-Chef Guterres warnt: Libanon darf kein weiteres Gaza werden

  • Aktualisiert: 22.06.2024
  • 04:46 Uhr
  • Franziska Hursach
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht von Gesetzlosigkeit in Gaza.
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht von Gesetzlosigkeit in Gaza.© Craig Ruttle/AP/dpa

UN-Generalsekretär Guterres warnt: Eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon könne eine Katastrophe auslösen, die weit über die Grenzen beider Länder hinausgehe.

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Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Generalsekretär António Guterres befürchtet eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon.

  • Die Welt könne es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem zweiten Gazastreifen werde, betonte Guterres.

  • Chaos und Gesetzlosigkeit im Gazastreifen verhinderten außerdem die Verteilung humanitärer Hilfe in dem abgeriegelten Küstengebiet.

UN-Generalsekretär António Guterres befürchtet eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon.

Eine unüberlegte Handlung - eine Fehlkalkulation - könnte eine Katastrophe auslösen, die weit über die Grenze hinausgeht und, offen gesagt, die Vorstellungskraft übersteigt.

UN-Generalsekretär António Guterres

"Gefahr ist real"

Die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts sei "real" und müsse unbedingt vermieden werden. Die Menschen in der Region und in aller Welt könnten es "sich nicht leisten, dass der Libanon ein weiteres Gaza wird", so Guterres.

Der UN-Chef verwies damit auch auf den seit mehr als acht Monaten andauernden Krieg zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas im Gazastreifen.

Im Video: Gaza-Krieg - Israel tötet Hisbollah-Kommandeur und zieht aus Chan Junis ab

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es beinahe täglich zu Auseinandersetzungen zwischen dem israelischen Militär und der Schiitenmiliz im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote und schwere Zerstörungen. Die Lage in dem Gebiet hatte sich zuletzt deutlich zugespitzt, worüber sich Guterres tief besorgt zeigte.

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"Totale Gesetzlosigkeit" im Gazastreifen

Guterres warnte nicht nur vor einer Katastrophe im Libanon, er beklagte auch die Sicherheitslage im Gazastreifen. Es herrsche "totale Gesetzlosigkeit". Es gebe "extreme Schwierigkeiten bei der Verteilung" von Hilfsgütern in Gaza, Lastwagen würden geplündert.

"Es muss ein Mechanismus vorhanden sein, der ein Mindestmaß an Recht und Ordnung garantiert, damit die Verteilung stattfinden kann", forderte Guterres. Er drängte daher erneut auf eine sofortige Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Im Video: Hisbollah-Chef droht Israel: "Wir haben keine Angst vor dem Krieg"

Die Hisbollah gilt als deutlich schlagkräftiger als die Hamas im Gazastreifen. Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die proiranische Hisbollah-Miliz wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es die UN-Resolution 1701 vorsieht.

"Die Parteien müssen dringend zur vollständigen Umsetzung der Resolution 1701 des Sicherheitsrates zurückkehren und unverzüglich zu einer Einstellung der Feindseligkeiten übergehen", forderte Guterres in New York.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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