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Republikanische US-Politikerin

Wir müssen über Nikki Haley reden

  • Aktualisiert: 01.12.2023
  • 16:09 Uhr
  • Axel Storm
Nikki Haley gilt inzwischen als die aussichtsreichste Herausforderin von Donald Trump.
Nikki Haley gilt inzwischen als die aussichtsreichste Herausforderin von Donald Trump.© AP

Nikki Haley fliegt im US-Vorwahlkampf weniger unter dem Radar als ihre Mitbewerber. Der Republikanerin, stramm konservativ, aber mit einem breiten Lächeln und guten Zustimmungswerten könnte eine Überraschung glücken. Wittern amerikanische Medien. Ist da was dran?

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Es ist ein Wesensmerkmal des US-amerikanischen Vorwahlkampfes, dass Kandidat:innen sowohl konservative als auch liberale politische Forderungen stellen. Nicht anders Haley: Hart in Sachen Migration und Flüchtlinge, ein gerüttelt Maß an "America First"-Politik, aber auch Thesen in Sachen Recht auf Abtreibung, die in ihrer eigenen Partei mehrheitlich wohl anders gesehen werden: "Ich verurteile niemanden dafür, dass er für die Abtreibung ist", sagt sie bei der letzten TV-Debatte der Republikaner.

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Demoskopen gehen davon aus, dass Haley zurzeit Boden gut macht. Und vor allem in den umkämpften Bundesstaaten und in anderen, wie in ihrem Heimatstaat South Carolina, haushoch gewinnen würde. Gewinnen gegen Ron DeSantis zum Beispiel, den Gouverneur von Florida, den sie nach jüngsten Zahlen längst abgehängt hat. Aber wenn man sich Haleys Chancen ansieht, geht es vor allem – wie so oft – um Donald Trump. Der Ex-Präsident, dessen erratische Außenpolitik sie als Botschafterin bei den Vereinten Nationen zu erklären versuchte. Der Ex-Präsident, der Haley gefördert hat und nun gegen eine 20 Jahre jüngere, blitzgescheite Kontrahentin antritt. Und der Ex-Präsident, der ob des Sympathiegewinns für Haley inzwischen dazu übergegangen ist, sie zu beschimpfen. Als Spatzenhirn ("birdbrain"). Es mangele ihr, so Trump auf seinem sozialen Netzwerk "Truth Social", an "Talent und Temperament, um den Job zu erledigen".

Die Republikanische Partei

Dass die Grand Old Party, die Republikanische Partei der Vereinigten Staaten, auf Tagesbasis an einen Verein voller machthungriger, sich ewig selbst bekriegender und destruktiv agierender Politiker erinnert, ist nichts Neues. Das Speaker-Drama um Kevin McCarthy war nur ein Beispiel. Die fehlende Distanzierung zu einem Kandidaten für das Präsidentschaftsamt, der persönliche Beleidigungen in seinem Wahlkampf hoffähig gemacht hat, ein weiteres. Aber: Die Republikaner, zur Partei gehören etwa 33 Millionen US-Amerikaner, ist keine reine Make-America-Great-Again-Partei (MAGA).

Beobachter schätzen, dass nur etwa ein Drittel der republikanischen Anhänger sich vollumfänglich mit Donald Trump, seiner Politik und seiner Persönlichkeit identifiziert. Der weit größere Teil der Partei konstituiert sich aus Menschen, die entweder Trumps Politik gutheißen, ihn aber auf keinen Fall wieder im Weißen Haus sehen wollen. Oder Trump rundweg ablehnen. Und in diesen beiden Lagern stehen Haleys Chancen gut.

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Wie realistisch ist ein Duell Haley – Biden?

Momentan zeichnet sich diese Auseinandersetzung nicht ab, Trumps Vorsprung ist zu groß. Aber: Der US-Wahlkampf war schon immer für Überraschungen gut und der Haley-Zug ist in voller Fahrt. Haley wäre für US-Präsident Joe Biden aus vielen Gründen eine größere Herausforderung als Donald Trump: Sie ist deutlich jünger als der Amtsinhaber.

Und das Alter spielt eine Rolle. Sie spricht eine deutlich breitere Schicht an US-Amerikanern besser an als Biden: Frauen, Konservative, ethnische Minderheiten. Sie steht für pragmatische Politik, die geprägt ist von den Interessen der Vereinigten Staaten. Und nicht zuletzt: Haley kommt medial gut rüber. Das ist in der Mediendemokratie Amerika ein nicht zu unterschätzendes Pfund. Sie wird damit wuchern.

:newstime
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