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Außenminister in Washington

Versöhnliche Töne: China will "Missverständnisse" mit den USA klären

  • Veröffentlicht: 27.10.2023
  • 10:45 Uhr
  • Anne Funk
Chinas Außenminister Wang Yi besucht derzeit Washington.
Chinas Außenminister Wang Yi besucht derzeit Washington.© AP

Ein mutmaßlicher Spionage-Ballon, Sanktionen und unterschiedliche Haltungen bei Konflikten: Von einem guten Verhältnis kann man wohl kaum zwischen den USA und China sprechen. Das soll sich nun ändern - glaubt man den Worten des chinesischen Außenministers.

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Das Verhältnis zwischen China und den USA ist bereits länger angespannt, wegen konträrer politischer Haltung und Sanktionen. Anfang des Jahres sorgte der Überflug eines mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballons über US-Gebiet zu einer diplomatischen Krise. Sanktionen der USA, welche China den Zugang zu strategisch wichtiger Chip-Technologie verwehren sollen, werden aufrechterhalten. In der Kritik steht die Volksrepublik außerdem für ihre neutrale Haltung im Ukraine-Krieg und im Nahost-Konflikt zwischen Israel und der Hamas.

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Nun will Peking sich der "Missverständnisse" annehmen und diese mit Washington klären. Chinas Außenminister Wang Yi erklärte zum Auftakt seines dreitägigen Besuchs in der US-Hauptstadt, dass die Beziehungen der beiden Staaten wieder auf einen gesunden, stabilen und nachhaltigen Pfad gebracht werden müssten. "Wir haben Meinungsverschiedenheiten; wir haben Unterschiede. Gleichzeitig haben wir aber auch wichtige gemeinsame Interessen und stehen vor Herausforderungen, auf die wir gemeinsam reagieren müssen", so Wang Yi.

Bemühungen um bessere Beziehungen

Was richtig und was falsch sei, richte sich nicht danach, wer "die stärksten Arme und wer die lauteste Stimme" habe, sondern danach, wer sich an Völkerrecht und Normen internationaler Beziehungen halte, so der Chef-Diplomat. Dem stimmte auch US-Außenminister Antony Blinken zu.

Ihre Beziehungen schienen die größte und zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zuletzt mit häufigeren Visiten von Regierungsvertretern verbessern zu wollen. Auch wird vermutet, dass Wang Yis Besuch der Vorbereitung einer Reise von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zum Treffen der Asien-Pazifik-Staaten Mitte November im kalifornischen San Francisco sein könnte. Dort wäre ein Treffen zwischen Xi und US-Präsident Joe Biden möglich. Schon im September hätten sich die Präsidenten der beiden Supermächte auf dem G20-Gipfel im indischen Neu Delhi treffen können, doch Xi hatte vorher abgesagt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Mitteilung des US-Außenministeriums
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