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Faszination Vulkane

Die eindrucksvollsten Vulkanausbrüche des 21. Jahrhunderts

  • Aktualisiert: 30.10.2023
  • 14:46 Uhr
  • Teresa Gunsch
Spektakuläre Bilder: Fagradalsfjall Vulkanausbruch.
Spektakuläre Bilder: Fagradalsfjall Vulkanausbruch.© Mateusz - stock.adobe.com

Im 21. Jahrhundert erwachten einige der imposantesten Feuerspucker unserer Erde zu Leben. Von gewaltigen Aschewolken bis zu glühenden Lavaströmen – ein Überblick zu den beeindruckendsten und gleichzeitig besorgniserregendsten Vulkanausbrüchen der jüngsten Geschichte.

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Der Vulkanausbruch des Hunga-Tonga im Januar 2022 hat mehrere bemerkenswerte Rekorde aufgestellt, sowohl in Bezug auf die Menge an ausgestoßener Asche als auch auf die freigesetzte Energie. Die Eruption im Südpazifik war sogar aus dem Weltraum sichtbar, wie Bilder von NASA-Satelliten zeigen:

Das Satellitenbild des Cooperative Institute for Research in the Atmosphere (CIRA) und der NOAA am 15. Januar 2022.
Das Satellitenbild des Cooperative Institute for Research in the Atmosphere (CIRA) und der NOAA am 15. Januar 2022.© via REUTERS

Hunga-Tonga - 14. Januar 2022

  • Standort: Tonga - ein Inselstaat im Südpazifik, der zu Polynesien gehört
  • Ausbrüche: 1912, 1937, 1988, 2009, 2014, 2015, 2021, 2022
  • Höhe: 150 Meter

Der Hunga Tonga ist ein submariner Vulkan im Inselstaat Tonga im Südpazifik. Am 14. Januar 2022 brach er aus und verursachte den größten jemals aufgezeichneten Ausbruch eines submarinen Vulkans. Um 17:14 Uhr Ortszeit erschütterten gewaltige Explosionen die Insel, die in ihrer Intensität alle bisherigen Atombombentests übertrafen. Bei dieser Eruption wurden mindestens drei Todesfälle bestätigt.

Der Vulkanausbruch löste außerdem Tsunami-Wellen aus, die sogar bis nach Japan, Alaska und Südamerika an die Küsten gelangten.

Das Königreich Tonga, dessen Bevölkerung aus etwa 107.000 Einwohner:innen besteht, wurde von einer dicken Schicht Asche bedeckt. Die Infrastruktur des Landes wurde schwer beschädigt. Die Stromversorgung und die Wasserversorgung waren unterbrochen.

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Ätna - 24. Oktober 2021

  • Standort: Sizilien, Italien
  • Ausbrüche: 2001, 2002, 2004, 2012, 2013, 2014, 2015, 2017, 2018, 2020, 2021 (im 21. Jahrhundert)
  • Höhe: 3357 Meter

Im Vergleich dazu war der Ausbruch des Ätna am 24. Oktober 2021 geografisch viel näher an unserer Region. Der Ätna ist der größte und aktivste Vulkan Europas. Die Rauchwolken erreichten Höhen von bis zu 10 Kilometern. Ähnlich wie beim vorherigen Ausbruch des Ätna wurden keine bewohnten Gebiete betroffen, und es gab keine Verletzten.

Einheimische nennen den feuerspeienden Berg gerne auch Mongibello. Davon abgesehen bevorzugt man in Italien und vielen anderen Ländern die Schreibweise "Etna".

Ein dicker Lavastrom fließt in Richtung Nicolosi und bedroht das Touristenzentrum
an den Südhängen des Ätna in den frühen Morgenstunden des 25. November,
2002.
Ein dicker Lavastrom fließt in Richtung Nicolosi und bedroht das Touristenzentrum an den Südhängen des Ätna in den frühen Morgenstunden des 25. November, 2002.© REUTERS

Flughafen auf Sizilien dicht: Vulkan Ätna spuckt wieder Lava

Der Ätna bereitet den Menschen auf Sizilien erneut Sorgen. Der Vulkan auf der italienischen Mittelmeerinsel hat wieder Lava und Asche gespuckt.

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Kilauea - 29. September 2021

  • Standort: Hawaii, USA
  • Ausbrüche: 1924, 1959, 1960, 1961, 1983, 2021
  • Höhe: 1247 Meter

Der Kilauea ist ein aktiver Schildvulkan auf Hawaii, hat bereits mehrmals erhebliche Schäden verursacht. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Erde und hat in den letzten 1.100 Jahren etwa 90 % der Insel gebildet.

Der Ausbruch des Kilauea am 29. September 2021 war der zweitlängste Ausbruch in der Geschichte des Vulkans und dauerte 85 Tage. Der längste Ausbruch dauerte von 1983 bis 2018 und erstreckte sich somit über beinahe 35 Jahre.

Der Kilauea ist ein Hotspot-Vulkan, was bedeutet, dass er durch das aufsteigende Magma aus dem Erdmantel verursacht wird. Das Magma ist sehr flüssig, was zu effusiven Ausbrüchen führt. Bei effusiven Ausbrüchen quillt die Lava aus dem Erdinneren nach oben und fließt in kontinuierlichen Lavaströmen ab.

Gesamtansicht der Lava, die am 29. September 2021 am Halema'uma'u-Krater des Kilauea-Vulkans in Kilauea auftaucht.
Gesamtansicht der Lava, die am 29. September 2021 am Halema'uma'u-Krater des Kilauea-Vulkans in Kilauea auftaucht.© USGS/via REUTERS
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Cumbre Vieja - 19. September 2021

  • Standort: La Palma, Spanien
  • Ausbrüche: 1949, 1971, 2021
  • Höhe: 2.426 Meter

Der Ausbruch des Cumbre Vieja dauerte vom 19. September bis zum 13. Dezember 2021, also 85 Tage. Er war damit der längste je beobachtete Ausbruch auf der Kanareninsel La Palma.

Der Cumbre Vieja ist eine Vulkankette, die sich über eine Länge von 14 Kilometern und eine Breite von 5 Kilometern erstreckt. Die Kette besteht aus mehreren Vulkankratern, die ab und zu Lava spucken.

Der Vulkan Cumbre Vieja spuckt Lava und Rauch, während er auf der Kanarischen Insel La Palma weiter ausbricht am 17. Oktober 2021.
Der Vulkan Cumbre Vieja spuckt Lava und Rauch, während er auf der Kanarischen Insel La Palma weiter ausbricht am 17. Oktober 2021.© REUTERS/Sergio Perez
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Nyiragongo - 22. Mai 2021

  • Standort: Demokratischen Republik Kongo
  • Ausbrüche: 1977, 2002, 2021
  • Höhe: 3470 Meter

Der Nyiragongo ist ein aktiver Vulkan in der Demokratischen Republik Kongo. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Erde und gilt als der gefährlichste Vulkan Afrikas.

Die Lava des Nyiragongo ist sehr dünnflüssig, was zu sehr starken und zerstörerischen Lavaströmen führt. Die Lavaströme des Nyiragongo können Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen.

Der Nyiragongo ist in den letzten 200 Jahren mehr als 20 Mal ausgebrochen. Der letzte große Ausbruch ereignete sich im Jahr 2002. Damals kamen etwa 250 Menschen ums Leben, als große Teile der östlichen Stadtgebiete von Goma mit Lava bedeckt wurden.

Bereits im Jahr 1977 ereignete sich ein Ausbruch des Nyiragongo-Vulkans, der unerwartet auftrat und fast 2000 Menschenleben forderte. Im Jahr 2021 kam es erneut zu einem überraschenden Ausbruch, bei dem 32 Menschen ums Leben kamen und über 2000 Häuser zerstört wurden.

Ein Lavasee erhellt den Nachthimmel auf dem Vulkan Nyiragongo im Virunga-Nationalpark in der Nähe von Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Ein Lavasee erhellt den Nachthimmel auf dem Vulkan Nyiragongo im Virunga-Nationalpark in der Nähe von Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo.© REUTERS/Hereward Holland

Sinabung - 2. März 2021

  • Standort: Sumatra, Indonesien
  • Ausbrüche: 2010, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021
  • Höhe: 2460 Meter

Der Sinabung ist ein Stratovulkan, 2.460 Meter hoch und hat einen Krater mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Kilometern. Der Sinabung war vor 400 Jahren zum letzten Mal ausgebrochen. Im Jahr 2010 begann der Vulkan wieder aktiv zu werden. Seitdem hat er mehr als 20 Ausbrüche erlebt, darunter mehrere große Ausbrüche in den letzten Jahren. Beim Ausbruch im Jahr 2021 wurde eine fünf Kilometer hohe Säule gemessen.

Der Vulkan Sinabung spuckte Asche und warf eine Aschewolke in die Atmosphäre, die mehrere Kilometer lang war.
Der Vulkan Sinabung spuckte Asche und warf eine Aschewolke in die Atmosphäre, die mehrere Kilometer lang war.© REUTERS/Roni Bintang

Mount Agung - 21. November 2017

  • Standort: Bali, Indonesien
  • Ausbrüche: 1843, 1963, 2017, 2018, 2019
  • Höhe: 3031 Meter

Der Volkan Agnung ist der höchste Berg Balis und befindet sich im Osten der Insel. 

Der Ausbruch im November 2017 warf eine Aschesäule von etwa 20 Kilometern in die Luft und erzeugte pyroklastische Ströme, die sich bis zu 10 Kilometern vom Krater entfernt bewegten. Der Ausbruch führte zu einer Evakuierung von etwa 100.000 Menschen und der Flugverkehr musste zur Sicherheit eingestellt werden.

Der Vulkan Mount Agung bricht aus, gesehen von Kubu, Karangasem Regency, Bali, Indonesien.
Der Vulkan Mount Agung bricht aus, gesehen von Kubu, Karangasem Regency, Bali, Indonesien.© REUTERS

Bardarbunga - 28. August 2014

  • Standort: Island
  • Ausbrüche: 1768, 1877, 1974, 1975, 2015
  • Höhe: 2009 Meter

Bardarbunga (isländische Schreibweise Bárðarbunga) ist eines der bedeutendsten Vulkansysteme auf Island. Der Zentralvulkan Bardarbunga ist mit 2009 m der 2. höchste Berg auf Island.

Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte in der Umgebung des Bardarbunga blieb dieser Vulkan lange Zeit unentdeckt. Erst im Jahr 1973 wurden Eruptionen erstmals über Satellitenbilder sichtbar. Spätere Untersuchungen enthüllten, dass sich unter dem Eis einer der größten Krater des Landes erstreckt, der eine Fläche von 80 Quadratkilometern hat und einen Durchmesser von 10 Kilometern aufweist.

Die Lavaströme auf dem Boden nach dem Ausbruch des Vulkans Bardabunga am 31. August 2014. Wissenschaftler schätzen, dass der Spalt mindestens 1,5 Kilometer lang ist.
Die Lavaströme auf dem Boden nach dem Ausbruch des Vulkans Bardabunga am 31. August 2014. Wissenschaftler schätzen, dass der Spalt mindestens 1,5 Kilometer lang ist.© Reuters

Puyehue - 4. Juni 2011

  • Standort: Puyehue, Chile
  • Ausbrüche: 1914, 1919, 1929, 1934, 1960, 2011
  • Höhe: 2236 Meter

Am 4. Juni 2011 ereignete sich ein spektakulärer Vulkanausbruch im Puyehue-Cordón Caulle Vulkankomplex in Chile. Der Ausbruch begann mit einer Serie von Erdbeben, die zu einer Spalteneruption führten.

Es wurden mehr als 3500 Menschen aus der stark touristisch geprägten Stadt Bariloche und den umliegenden Gebieten evakuiert, da man befürchtete, dass der Vulkan ausbrechen könnte. Schließlich trat der Ausbruch am 4. Juni ein. Die Aschewolke stieg auf über zehn Kilometer an und legte sich schließlich auf die umliegenden Felder, wobei sie eine Ascheschicht von etwa einem halben Meter Dicke hinterließ.

Die Aufnahmen der Vulkanausbrüche im Süden Chiles sind beeindruckend. Eine gigantische, bräunlich matte Aschewolke erstreckt sich über den Anden. Bei Sonnenuntergang nimmt sie eine rötlich-orange Färbung an, während in der Nacht Blitze durch die dunkle Wolke flackern.

Blitze zucken um die Aschewolke über der Vulkankette Puyehue-Cordon Caulle bei Entrelagos am 5. Juni 2011.
Blitze zucken um die Aschewolke über der Vulkankette Puyehue-Cordon Caulle bei Entrelagos am 5. Juni 2011.© REUTERS

Eyjafjallajökull - 20.März 2010

  • Standort: Island
  • Ausbrüche: 920, 1612, 1821, 2010
  • Höhe: 1051 Meter

Eyjafjallajökull ist einer der wenigen Stratovulkane, die man in Island finden kann. Der Vulkan, der unter einem Gletscher liegt, hat einen Durchmesser von ungefähr drei bis vier Kilometern. Sein letzter Ausbruch führte zu erheblichen Störungen im Luftverkehr in Europa. Aufgrund der Aschewolke mussten mehrere Flughäfen in Nord- und Mitteleuropa vollständig schließen.

Der Ausbruch begann am 20. März und dauerte 23 Tage. Danach gab es eine Pause von zweieinhalb Tagen, bevor am 14. April der Ausbruch auf dem Gipfel des Stratovulkans Eyjafjallajökull selbst wieder einsetzte. In den ersten fünf Tagen des Ausbruchs kam es zu erheblichem Abschmelzen des Gletschers, wodurch einige Gletscherflüsse freigelegt wurden. Zudem wurden Aschewolken erzeugt, die sich bis nach Europa erstreckten.

Lava fließt aus dem Vulkan Eyjafjallajokul 17. April 2010.
Lava fließt aus dem Vulkan Eyjafjallajokul 17. April 2010.© REUTERS

Ruapehu - 25. September 2007

  • Standort: Neuseeland
  • Ausbrüche: 1945, 1953, 1969, 1975, 1995, 2006
  • Höhe: 2797 Meter

Mount Ruapehu liegt auf der Nordinsel Neuseelands. Der Ruapehu ist mit einer Höhe von 2797 Metern der höchste Vulkan in Neuseeland. Wenn der Vulkan gerade nicht ausbricht, bietet er die Möglichkeit zum Skifahren an seinen Hängen, weshalb sich dort drei der vier neuseeländischen Skigebiete befinden.

Seit 2006 wurde in der Umgebung des Berges immer wieder vulkanische Aktivität festgestellt. Die letzte bedeutende Eruption wurde im Jahr 2007 verzeichnet, bei der zwei Bergsteiger vom Ausbruch überrascht wurden, wobei einer von ihnen ein Bein verlor. Seitdem gab es mehrere kleinere Ausbrüche.

Der neuseeländische Vulkan Ruapehu schickt eine Aschewolke 10.000 Meter hoch in die Luft und verteilt den Schutt bis zu 70 Kilometer weit, als der Berg am 27. September wieder zum Leben erwacht.
Der neuseeländische Vulkan Ruapehu schickt eine Aschewolke 10.000 Meter hoch in die Luft und verteilt den Schutt bis zu 70 Kilometer weit, als der Berg am 27. September wieder zum Leben erwacht.© REUTERS
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