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Schlechte Aussichten

Wegen schwacher Weltkonjunktur: Starker Export-Einbruch in China

  • Veröffentlicht: 07.06.2023
  • 12:14 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die chinesischen Exporte sind im Mai unerwartet stark eingebrochen.
Die chinesischen Exporte sind im Mai unerwartet stark eingebrochen. © Mark Schiefelbein/AP/dpa

Die zweitgrößte Volkswirtschaft ächzt unter der Weltwirtschaft: Chinas Exporte brechen stark ein, wegen einer deutlich geringeren globalen Nachfrage. Nur der Handel mit Russland scheint aufzublühen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Exporte Chinas haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent nachgelassen

  • Die Wirtschaft Chinas kommt nach Corona nur schwer auf Trab und die Ausfuhren der Volksrepublik sind im Mai deutlich abgesackt.

  • Dramatisch: Chinas Handel mit Deutschland sank zwischen Januar und Mai auf Dollarbasis um 6,1 Prozent.

Um satte 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sollen die Exporte Chinas abgenommen haben, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Das überraschend deutliche Nachlassen des Außenhandels weckt neue Sorgen über die erhoffte konjunkturelle Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft.

Im Video: "Keine Naivität" - G7 erhöhen Druck auf China

Die chinesische Wirtschaft steht auf wackeligen Füßen

China leidet. Der Binnenmarkt schwächelt, die Wirtschaft kommt nach Corona nur schwer auf Trab und die Ausfuhren der Volksrepublik sind im Mai deutlich abgesackt. Grund für die geringe Nachfrage nach China-Produkten sind die generell weltweit schwachen Nachfragen, eine hohe Inflation, gestiegene Zinsen und überhöhte Energiepreise wegen des Ukraine-Krieges. Auch Chinas Importe sind laut "Handelsblatt" um 4,5 Prozent geschrumpft. Experten sehen den Aufschwung nach der Pandemie ausgebremst wegen der weltweiten Konjunkturabkühlung und der äußerst schwachen Inlandsnachfrage. Weiteres großes Problem: Die Krise auf dem Immobilienmarkt.

"Die aktuellen Handelszahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die chinesische Wirtschaft steht auf weiterhin wackeligen Füßen", sagte Jens Hildebrandt, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer (AHK) in Peking.

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Subventionen und ein Konjunkturprogramm sollen helfen

Als Rezept, um die Exporte anzukurbeln und damit die Weltwirtschaft zu stützen, wurde von der Staatsführung eine Kur verordnet in Form von Subventionen und anderen Anreizen. Weitere schwache Handelsdaten lassen nun die Hoffnung auf ein Konjunkturprogramm wachsen: Steuererleichterungen für Elektroautos sollen verlängert werden. Auch seien Stützungsmaßnahmen für den Immobilienmarkt geplant. 

Leider hat diese Krise auch Einfluss auf Deutschland und seine China-Exporte. Chinas Handel mit Deutschland sank zwischen Januar und Mai den Daten der chinesischen Zollbehörde zufolge auf Dollarbasis um 6,1 Prozent. Laut Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) zeigten die Handelsstatistiken, dass China Importe durch Eigenproduktionen ersetze. Das ist nicht nur schlecht für Deutschland, sondern generell für den Welthandel.

Trotz aller Negativberichte: Die Staatsführung hat für dieses Jahr ein Wachstumsziel von fünf Prozent veranschlagt. Der internationale Währungsfonds prognostiziert sogar einen Zuwachs von 5,2 Prozent.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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