Notfall-Nahrung für hungernde Kinder
Wegen Trumps Aus für US-Entwicklungshilfe: 500 Tonnen Lebensmittel werden verbrannt
- Veröffentlicht: 17.07.2025
- 11:53 Uhr
- Joachim Vonderthann
Trumps Vorgänger Biden ließ für rund 800.000 Dollar Kekse für unterernährte Kinder in Pakistan und Afghanistan kaufen. Jetzt wird die Notfall-Nahrung vernichtet.
Die Schließung der US-Entwicklungshilfebehörde USAID durch Präsident Donald Trump hat weitreichende Konsequenzen, die über den Verlust wichtiger humanitärer Projekte hinausgehen. Es droht die Vernichtung von fast 500 Tonnen Notfallnahrung. Diese Kekse, ursprünglich für unterernährte Kinder in Afghanistan und Pakistan vorgesehen, wurden gegen Ende der Amtszeit von Ex-Präsident Joe Biden für rund 800.000 Dollar eingekauft. Nun sollen sie verbrannt werden, nachdem ihr Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
USA verbrennen Notfall-Nahrung für hungernde Kinder
Michael Rigas, ein hochrangiger Beamter des Außenministeriums, sagte laut einem "n-tv"-Bericht vor einem Ausschuss des Senats: "Ich habe keine gute Antwort auf diese Frage."
Auf Nachhaken des demokratischen Senators Tim Kaine gab Rigas zu, dass die Lebensmittel direkt der Schließung von USAID zum Opfer gefallen seien. Er sei "bestürzt" darüber, betonte er. Die Kosten für die Vernichtung der Vorräte werden auf weitere 130.000 Dollar geschätzt, was erneut scharfe Kritik auslöste.
Direkte Auswirkung der USAID-Schließung
Trump hatte im Januar kurz nach seinem Amtsantritt per Dekret die US-Auslandshilfen eingefroren und mehr als 80 Prozent der USAID-Programme gestrichen. Am 1. Juli musste die Behörde ihre Arbeit nun komplett einstellen.
Laut dem Magazin "The Atlantic" hatten die USA die Kekse gegen Ende der Amtszeit von Ex-Präsident Biden für rund 800.000 Dollar (rund 680.000 Euro) angeschafft. Zusätzlich sollen 130.000 Dollar (rund 110.000 Euro) für ihre Vernichtung anfallen – Kosten, die von den Steuerzahler:innen getragen werden müssen. Senator Kaine zeigte sich frustriert darüber, dass die Lebensmittel verfallen gelassen und verbrannt werden, anstatt sie rechtzeitig an Bedürftige zu verteilen.
Trump ließ US-Entwicklungshilfe einstellen
Hilfsorganisationen weltweit kritisierten die drastischen Einschnitte in der US-Entwicklungshilfe scharf. Die Kürzungen hätten nicht nur bestehende Projekte gefährdet, sondern auch Millionen von Menschen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind, im Stich gelassen.
Die humanitäre Hilfe in Krisengebieten wie Afghanistan und Pakistan sei durch diese Maßnahmen erheblich geschwächt worden, so die Einschätzungen von Expert:innen. Senator Kaine betonte, dass er das Thema bereits im März gegenüber US-Außenminister Marco Rubio angesprochen habe, jedoch ohne Erfolg: "Die Regierung hat nichts unternommen."
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa