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World Food Programme warnt

Führt das auslaufende Getreideabkommen zur globalen Ernährungskrise?

  • Veröffentlicht: 18.07.2023
  • 16:53 Uhr
  • Teresa Gunsch

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnt vor einer möglichen globalen Ernährungskrise, nachdem das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland ausgelaufen ist. Die ukrainische Regierung fordert eine schnelle Reaktion auf die Situation.

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Hunger als politisches Instrument?

Laut dem Leiter des Berliner WFP-Büros, Martin Frick, sind immer mehr Menschen von Hunger bedroht, obwohl es weltweit genügend Lebensmittel gibt. Das Problem liegt darin, dass die Preise für viele Menschen zu hoch sind. Frick betonte, dass 345 Millionen Menschen unter extremer Ernährungsunsicherheit leiden.

Frick kann die Argumentation Russlands nicht nachvollziehen. Er wies darauf hin, dass die Exporte von russischen Düngemitteln fast wieder das Niveau vor dem Krieg erreicht haben. Deshalb hält er die Bedingungen, die Russland stellt, für vorgeschoben. Frick äußerte den Verdacht, dass Russland Hunger als Waffe einsetzen könnte.

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Moskau besteht auf Bedingungen

Der EU-Außenbeauftragte Borrell erklärte, dass Russland durch seine Entscheidung die Lebensmittelkrise, die es durch seinen Angriffskrieg verursacht hat, weiter verschärft. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Thomas-Greenfield, sprach von einem Akt der Grausamkeit.

Das Abkommen zwischen der UNO, der Türkei und Russland, das den Transport von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer ermöglichte, ist offiziell ausgelaufen. Russland will es erst wieder aufnehmen, wenn Exportbeschränkungen für russische Lebensmittel und Dünger aufgehoben werden.

Seit dem vergangenen Sommer konnte die Ukraine dank der Vereinbarung Getreide auf dem Seeweg exportieren. Fast 33 Millionen Tonnen wurden mit über 1.000 Schiffen ins Ausland gebracht. Allerdings kam es nach ukrainischen Angaben kurz nach dem Ende des Abkommens zu einem russischen Luftangriff auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer.

Der ukrainische Präsident Selenskyj drängte darauf, die Exporte in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und der Türkei fortzusetzen, selbst wenn Russland seine Zustimmung verweigert.

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