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"Zervakis & Opdenhövel. Live.": Das war die Sendung vom 4. Oktober

  • Veröffentlicht: 05.10.2021
  • 08:42 Uhr
  • bs
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© ProSieben/Benedikt Müller

Das ProSieben-Journal beschäftigte sich diesmal mit dem Abtreibungsparagraphen 218, mit der Kinderarmut von Duisburg, einem Nachhaltigkeitsexperiment und dem Vulkanausbruch auf La Palma. Außerdem live im Studio: Moderatorin Jeannine Michaelsen und Musiker Johannes Oerding.

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Bei einem Gesetz geht man eigentlich davon aus, dass es klare Grenzen zieht zwischen dem, was Recht und Unrecht ist. Doch was ist mit Themen, bei denen Recht und Unrecht nicht so trennscharf sind? Eines der Beispiele dafür ist der Paragraf 218 des Strafgesetzbuches. Seit 1871 – und damit seit nunmehr 150 Jahren – stellt er Abtreibungen grundsätzlich unter Strafe. Zu Recht?

"Zervakis & Opdenhövel. Live": Frauen im Kampf gegen den Abtreibungsparagrafen

150 Jahre Paragraf 218, "und es hat sich immer noch nichts geändert": So sieht es Katrin Bergdoll, Aktivistin bei der Pro-Choice-Bewegung. Sie hatte sich Anfang der 60er Jahre für eine Abtreibung entschieden und engagiert sich bis heute für eine endgültige Abschaffung des Abtreibungsparagrafen 218. Was sie seit vielen Jahrzehnten fordert, klingt so selbstverständlich - und ist doch bis heute ein Streitthema: das Recht der Frauen auf selbstbestimmte Familienplanung.

Rund 100.000 Frauen in Deutschland entscheiden sich pro Jahr gegen eine Schwangerschaft. Zugleich könne man in Deutschland Gynäkolog:in werden, "ohne jemals einen Schwangerschaftsabbruch gesehen oder durchgeführt zu haben", erzählt Medizinstudentin Leonie im Einspieler.

Stattdessen gibt es den Paragrafen 219, der Ärzt:innen die Information etwa über die Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs verbietet. Aufklärung und Werbung werden hier völlig vermischt, kritisiert Leonie. Immer weniger Mediziner:innen führen inzwischen in Deutschland überhaupt noch Abtreibungen durch.

Im Clip: Abtreibung in Deutschland - 150 Jahre §218 und nichts hat sich verändert

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TV-Moderatorin Jeannine Michaelsen: "Ich habe abgetrieben"

Jeannine Michaelsen ist 39 Jahre alt und eine erfolgreiche TV-Moderatorin. Ihre Tochter kam 2009 zur Welt. Doch Jeannine war davor schon einmal schwanger gewesen – mit gerade einmal 18 Jahren. Damals hatte sie sich für einen Abbruch entschieden. Ein Thema, das sie lange für sich behalten hatte. Jetzt berichtet Jeannine Michaelsen bei "Zervakis & Opdenhövel. Live" über die Abtreibung.

Jeannine Michaelsen
News

Redebedarf über das Abtreibungsgesetz

Jeannine Michaelsen spricht bei #ZOL über ihre Abtreibung

Mit 18 Jahren passierte Jeannine Michaelsen das, wovor viele junge Frauen Angst haben: Sie wurde ungewollt schwanger. Bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." spricht sie über ihre persönlichen Erfahrungen.

  • 05.10.2021
  • 11:31 Uhr

Das Beratungsgespräch damals habe sie als sehr belastend in Erinnerung, "es wurde viel mit Schuld gearbeitet", erzählt Jeannine Michaelsen. Etwa bei der Frage, was sie denn getan habe, dass der junge Vater nicht zu ihr stehe. "Ich habe mich furchtbar alleine gefühlt und ganz schäbig", sagt die Moderatorin: "Wie der letzte Mensch der Welt."

Auch wenn sie fest davon überzeugt ist, damals richtig gehandelt zu haben, ist da zugleich auch der Gedanke, dass sie sonst ein heute 20-jähriges Kind hätte: "Es bleibt für immer." Die Abtreibung sei Teil ihrer Geschichte geworden, gehöre zu ihr dazu. "Das macht mich aber nicht zu einem schlechten Menschen."

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Wo das Leben kein Ponyhof ist: Till im Einsatz in der "Bronx von Duisburg"

Duisburg ist keine so reiche Stadt wie etwa das nahe gelegene Düsseldorf. Einst ein bedeutender Industriestandort, hat sich die Ruhrstadt mit knapp 500.000 Einwohner:innen zum finanziellen Problemfall entwickelt. Viele Menschen leben hier am Rande der Armutsgrenze oder gar darunter. Die Leidtragenden sind vor allem Kinder und Jugendliche.

"Zervakis & Opdenhövel. Live" hat sich auf die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten gemacht – und das im Viertel Marxloh, der sogenannten "Bronx von Duisburg". Knapp 21.000 Menschen leben dort, 17 Prozent der Erwachsenen sind arbeitslos. 71 Prozent aller Kinder in Marxloh wachsen auf in Armut.

Till aus Flensburg ist trotzdem nach seinem Abitur dorthin gezogen; als Bildungspate bei der Einrichtung "Tausche Bildung für Wohnen" will er im Problemviertel etwas ändern. Klar, in nur einem Jahr kann man nicht einfach mal die Welt retten, "es ist vielleicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein".  Doch wenn sich auch nur ein Kind eines Tages gerne zurückerinnere an die Lernförderung mit Till, dann habe er seine Aufgabe erfüllt.

Im Clip: Ein Hoffnungsschimmer für Deutschlands kritischstes Problemviertel

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ZOL vom 04.10.2021

Ein Hoffnungsschimmer für Deutschlands kritischstes Problemviertel

In einem der schlimmsten Problemviertel Deutschlands begleiten wir einen Mann, der sich für eine Besserung der Lebensumstände - vor Allem für die Kinder - einsetzt.

  • Video
  • 08:29 Min
  • Ab 12

Familie Müller spart Energie: Das #ZOL-Nachhaltigkeitsexperiment

Sabrina und Lucas Müller aus Rheinland-Pfalz leben nicht in Armut, sind aber auch keine gut betuchte Kleinfamilie. Sie haben fünf Kinder und nur ein Gehalt. Kann man sich in dieser Konstellation so etwas wie Nachhaltigkeit überhaupt leisten? Die siebenköpfige Familie Müller hat das vier Wochen lang für "Zervakis & Opdenhövel. Live." getestet: Wie passt Klimaschutz in den Alltag einer Großfamilie?

Die erste Bilanz vergangenen Montag war nicht ermutigend: Nachhaltig einzukaufen ist teuer und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs nur etwas für gute Nerven.

In der zweiten Runde machen die Müllers ihren Allzweck-Reiniger selbst und ersetzen das Waschmittel durch Waschnüsse – das Erstere mit positivem, das Zweite mit negativem Ergebnis. Dafür hat der Energieberater einen guten Tipp: Bei Spül- und Waschmaschine nicht auf Kurzprogramme setzen, denn die verbrauchen mehr Strom als die Langversionen.

Das Fazit der Müllers nach vier Wochen Nachhaltigkeit: Mit einigen Verhaltensänderungen lassen sich Energie und Müll sparen, aber kein Geld. Doch zumindest an der Veggie-Bolognese wollen sie künftig festhalten, "die hat lecker geschmeckt", urteilt der 13-jährige Robin. Es müsse ja auch nicht gleich der ganz große Rundumschlag sein, findet Vater Lucas: "Jeder sollte das machen, was er in seinen Alltag integrieren kann." Wenn dann jeder zumindest einen kleinen Beitrag leiste, wäre der Umwelt schon geholfen.

Im Clip: Nach 4 Wochen der Nachhaltigkeit - Lucas & Robin Müller über das Experiment

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Eine Insel spuckt Feuer: Vulkanausbruch auf La Palma

Cumbre Vieja heißt der Unruhestifter, der seit gut zwei Wochen die Bewohner:innen von La Palma nicht mehr zur Ruhe kommen lässt. Die Eruption der Vulkankette im Süden der Kanareninsel hat bereits viele hundert Häuser zerstört und tausenden Menschen ihr Zuhause genommen. "Jeder kennt hier jemanden, der alles verloren hat", sagt Auswanderer Thor Braarvig.

Seit zwei Jahren wohnt er mit Ehefrau Hanne Marie und den vier Kindern auf La Palma. Für "Zervakis & Opdenhövel. Live." berichten die Braarvigs von ihren Sorgen und Ängsten seit Beginn des Ausbruchs. Für die Familie steht dennoch fest: Sie bleiben auf La Palma. Der Vulkanologe Dr. Ulrich Küppers, Studiogast bei #ZOL, warnt allerdings vor gefährlichen Dämpfen, die entstehen können, wenn die heiße Lava das Meer erreicht. Und: "Wir wissen nicht, wie lange der Ausbruch noch dauern wird."

Er selbst fliegt in den nächsten Tagen allerdings ebenfalls auf die Insel, aus dem aktuellen Ausbruch könne man viel lernen für die Zukunft. Denn auch Deutschland besitzt Vulkane, der letzte Ausbruch fand in der Vulkaneifel vor rund 13.000 Jahren statt. Aber "alles unter Kontrolle", beruhigt Vulkanologe Küppers: "Stand jetzt müssen wir nichts befürchten."

Im Clip: Vulkan, Erdbeben und Ascheregen - Familie Braarvig am Limit

Zu Besuch im Studio bei #ZOL: Johannes Oerding

Er selbst wurde auf einem Stadtfest entdeckt, die große Bühne hat er sich mühsam in kleinen Schritten erarbeitet. Nun will Johannes Oerding anderen Künstler:innen zum Erfolg verhelfen – als neuer Coach  bei "The Voice of Germany" neben Stars wie Sarah Connor, Nico Santos und Mark Forster. Er fühle sich ein wenig "wie ein Geselle", der nun sein Wissen weitergeben könne, berichtet der Sänger. Welchen Ratschlag er in seinen eigenen Anfangszeiten gerne bekommen hätte? "Unterschreib nicht alles gleich!"

Er trete schon an, um zu gewinnen, bekennt der "The Voices"-Neuling durchaus ehrgeizig über seinen Auftrag als Coach. Trotzdem: Es sei nicht einfach gewesen, über die "Geschichten und Reisen von Menschen zu entscheiden, das macht auch etwas mit einem psychisch".

Ob er selbst Linda Zervakis oder Matthias Opdenhövel eine Chance geben würde bei "The Voice"? "Ich hätte gedrückt", behauptet Johannes freundlich nach einer kurzen Gesangseinlage zu dritt – zumindest Linda hätte es bei ihm in die Battles geschafft.

Im Clip: Johannes Oerding über sein Debüt bei "The Voice of Germany"

Wiederholung gewünscht? Hier kannst du die ganze Sendung mit allen Beiträgen und Talks komplett ansehen.

Welche Themen werden Linda und Matthias in der nächsten Folge am 11. Oktober aufgreifen? Das siehst du am kommenden Montag bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." um 20:15 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.

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