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Das war die erste Sendung

"Zervakis & Opdenhövel. Live" vom 13. September: Folgen der Flut, Lage in Afghanistan und die Bundestagswahl

  • Veröffentlicht: 21.09.2021
  • 11:54 Uhr
  • bs
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© ProSieben

In Sendung 1 des neuen ProSieben-Journals spricht Künstlerin Aryana Sayeed über die Lage der Frauen in Afghanistan. Eine Familie aus dem Ahrtal erzählt von ihrem Neustart nach der Flut. Wolfgang Kubicki und Hubertus Heil fahren auf der "Road 2 Vote" und beantworten Fragen von Bürger:innen. James Blunt gewinnt beim Biertest.

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"Ich bin alles, was sie hassen": In ihrer Heimat Afghanistan ist Sängerin Aryana Sayeed ein Superstar – und in größter Gefahr. Von den Taliban, die nach dem Abzug der US-Truppen die Macht an sich gerissen haben, wurde sie mit einer Fatwa belegt: offiziell eine Art religiöser Erlass, in Wirklichkeit aber ein Todesurteil. Mit ihrer Freizügigkeit, ihrem Selbstbewusstsein und ihrem Einsatz für die Rechte der Frauen widerspricht Aryana Sayeed allem, was Afghanistans neue Herrscher für richtig halten. 

Die Künstlerin ist zu Gast bei "Zervakis & Opdenhövel. Live", dem neuen Journal auf ProSieben. Sie erzählt dort von ihrer Flucht aus Afghanistan mit einer Militärmaschine und von ihrer Angst, der Taliban lebend in die Hände zu fallen. Ihrem Verlobten rang sie ein Versprechen ab: "Wenn sie mich erwischen, will ich, dass du mich tötest. Du sollst mich erschießen."

Im Clip: Aryana Sayeed und Düzen Tekkal über die Unterdrückung der Frauen in Afghanistan

"Zervakis & Opdenhövel. Live": Harte Worte für die Geberkonferenz

Die Filmemacherin und Journalistin Düzen Tekkal ist ebenfalls Gästin bei #ZOL, sie prophezeit: Mit den Taliban gibt es in Afghanistan keine Frauenrechte mehr. "Frauen werden degradiert zu Opfern, werden unsichtbar gemacht, sie finden nicht mehr statt", sagt die Menschenrechtlerin. Frauen, die jetzt offen in Afghanistan gegen die neuen Herrscher demonstrieren, riskieren damit ihr Leben.

Hilfszahlungen in Höhe von einer Milliarde Dollar hat die UN-Geberkonferenz für Not leidende Menschen in Afghanistan zugesagt, doch für Düzen Tekkal ist das nicht genug: "Eine Geberkonferenz bringt gar nichts, ohne dass wir etwas dafür fordern." Die Taliban seien angewiesen auf Finanzhilfen aus dem Ausland, diese müssten aber verknüpft werden mit Bedingungen wie der Einhaltung von Menschen- und Frauenrechte. Es brauche eine "menschenrechtsgeleitete Außenpolitik", fordert Tekkal.

Popstar Aryana Sayeed hat noch Hoffnung, eines Tages zurückzukehren in ein freies Afghanistan. Doch momentan, sagt sie, "gibt es keinen Platz da für mich".

Im Clip: Aryana Sayeed und Düzen Tekkal - "Die Frauen sitzen in der Falle"

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ZOL vom 13.09.2021

Aryana Sayeed & Düzen Tekkal: "Die Frauen sitzen in der Falle"

Die aus Afghanistan geflohene Sängerin Aryana Sayeed und die Filmemacherin Düzen Tekkal rufen die Welt auf, nicht wegzusehen, wenn in Afghanistan die Rechte der Frauen beschnitten und Menschenrechte verletzt werden. Die Machtübernahme der Taliban mache den gesellschaftlichen Fortschritt zunichte, so Aryana; Düzen beschreibt, wie dramatisch sich die Lage dort verschlechtert hat.

  • Video
  • 01:34 Min
  • Ab 12

Nach der Flut: Der lange Weg zurück in die Normalität

Hoffnung als Kraftspender: Jens und Verena Hildebrandt aus dem Ahrtal setzen ebenfalls darauf. Ihnen hat die Rekordflut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Mitte Juli nahezu alles genommen, ihre Dreizimmerwohnung in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist bis heute unbewohnbar. Doch das Ehepaar blickt nach vorne: "Man sieht einen Fortschritt, das ist schon mal ganz schön", sagt Jens.

"Zervakis & Opdenhövel. Live" hat die Familie Hildebrandt durch die letzten acht Wochen begleitet. "Das Wasser war in Sekundenschnelle da", erinnert sich Verena, die kleine Familie konnte sich mitsamt Katze gerade noch retten. In der Auffahrt stand drei Tage nach der Flut ein blauer Hochsee-Container, von dem niemand wusste, wo er herkam. Die Stofftiere der vierjährigen Marie dagegen: alle weg.

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Fremde packen mit an – aber die Finanzhilfe lässt auf sich warten 

Die Hildebrandts sind bei Verenas Eltern untergekommen, doch sie wollen zurück in ihre alte Wohnung. Um das möglich zu machen, packt im Ortsteil Heppingen jeder mit an. Freiwillige Helfer sind oft schneller vor Ort als Organisationen. Wildfremde Menschen schaufeln Schlamm, schaffen Schutt weg, entsorgen Sperrmüll. "Die Dankbarkeit, die wir haben, ist in Worten gar nicht auszudrücken", erklärt Verena Hildebrandt.

Bei "Zervakis & Opdenhövel. Live" erzählt das Ehepaar, dass von den angekündigten 800 Millionen Euro Soforthilfe von Bund und Ländern bislang 4.500 Euro bei ihnen angekommen sind. "Weit kommt man damit nicht", sagt Jens nüchtern. Woran es am meisten fehlt? "Es sind diese ganz alltäglichen Sachen." Dass man beispielsweise nur noch ein gutes Paar Schuhe besitzt. Und stattdessen täglich Gummistiefel trägt. "Ich hätte einfach gerne wieder warmes Wasser", sagt Verena.

Im Clip: Wiederaufbau im Krisengebiet - Betroffene reden Klartext

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"Mama und Papa renovieren": Der Tochter zuliebe tapfer sein

Zur Ruhe sind die Hildebrandts bislang nicht gekommen. Nicht nur körperliche, sondern auch die psychische Belastung setzt ihnen zu. Immer wieder kommen Erinnerungen an die dramatischen Stunden hoch, die Flut hat auch viele nicht sichtbare Wunden hinterlassen. Verena Hildebrandt: "Ich kann nicht mehr vorm Rhein stehen und diese Strömung sehen."

"Mama und Papa renovieren", haben sie ihrer Tochter erzählt, um zumindest ihr ein Stück weit die Realität zu erleichtern. ProSieben und #ZOL helfen da mit – sie stiften die Einrichtung von Maries neuem Zimmer. Damit bald wieder Normalität einzieht in das Leben der Familie Hildebrandt.

Im Clip: "Ein Hauch Normalität" - Die große Überraschung für Familie Hildebrandt

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"Road 2 Vote": Kubicki und Heil im Taxi in Richtung Bundestagswahl

Am 26. September wählt Deutschland die nächste Bundesregierung – und 23 Prozent der #ZOL-Zuschauer:innen wissen laut Blitz-Umfrage per App noch nicht, wem sie ihre Stimme geben. Kann da die Rubrik "Road 2 Vote" helfen? "Zervakis & Opdenhövel. Live" laden Vertreter:innen der Parteien ein zu einer Taxifahrt mit Wählerinnen und Wählern. Diesmal trifft FDP-Politiker Wolfgang Kubicki beispielsweise auf Claudia, 48 Jahre. Sie blickt noch unentschlossen auf den Wahltag. Kubicki kann das nachempfinden: Auch er sei ratlos, "was die Kandidaten angeht".

Wer denn ein guter Kanzler, eine gute Kanzlerin wäre, will Claudia von ihm wissen. "Fällt mir momentan keine wirklich ein", gesteht Kubicki. Sein aktuelles Lieblingsmodell sei "eine Deutschlandkoalition unter der Führung von Olaf Scholz." Streng geht der Langzeit-Politiker mit den aktuellen Akteuren ins Gericht: Annegret Kramp-Karrenbauer habe "die Bundeswehr hingerichtet" und Heiko Maas (SPD) sei der schlechteste Außenminister Deutschlands seit langem: "Schade, dass Sigmar Gabriel nicht mehr da ist."

Im Clip: Wolfgang Kubicki und Hubertus Heil beantworten die Fragen der Wähler:innen

FDP-Politiker Wolfgang Kubicki: Erst Imbissbude, dann Hotel Adlon

An einer Imbissbude lädt Kubicki Mitfahrer Ullrich auf eine doppelte Currywurst ein: "Da kriegen Sie einen Teil Ihrer Steuergelder zurück." Danach verschwindet der Politiker ins Hotel Adlon auf die Herrentoilette. Erst Currywurst, dann Nobelhotel: "So deckt man die breite Wählerschicht ab", scherzt Moderator Matthias Opdenhövel.

Hubertus Heil, SPD-Politiker und aktuell Bundesarbeitsminister, trifft im Taxi auf der "Road 2 Vote" unter anderem auf Martin, 45 Jahre und DJ. Schnell sind die beiden Männer per Du und bereden die Misere in der Kulturbranche während der Corona-Pandemie. "Die einzige Chance, wie wir aus dem Mist rauskommen, ist Impfbereitschaft", sagt Heil. Impfen sei auch eine Frage der Solidarität, etwa mit den Kulturschaffenden. "An die Vernünftigen, da müssen wir ran", glaubt Heil. Und wie erreicht man die? "Reden hilft manchmal", erklärt der Politiker.

James Blunt mit neuem Song – und echtem Bierdurst

Erster musikalischer Gast im neuen Studio von "Zervakis & Opdenhövel. Live" ist der britische Erfolgsmusiker James Blunt und das wird auf echt bayerische Art gefeiert: Linda und Matthias laden den britischen Superstar zum Biertest ein. Altbier, Weißbier, Pils: Sowohl James als auch Linda erkennen auf Anhieb bei der Blindverkostung die richtigen Sorten. Beim Stemmen eines gefüllten Maßkrugs mit ausgestrecktem Arm trickst James Blunt charmant – und rettet sich so in einen Gleichstand mit Matthias Opdenhövel. Ähnlich charmant kontert der Sänger danach eine online eingereichte Frage nach seinen Lieblingskünstlern: "Ich mag Musik eigentlich gar nicht so besonders."

Trotzdem hat der Sänger natürlich Musik mitgebracht: Exklusiv präsentiert er zum Ende der ersten Folge von "Zervakis & Opdenhövel. Live" den Song "Love Under Pressure", die erste Singleauskopplung aus seinem neuen Album "The Stars Beneath My Feet", das am 19. November erscheinen wird – eine Deutschlandpremiere.

Im Clip: James Blunt - Beer-Tasting & die Fragen der Zuschauer:innen

Sendung verpasst? Hier kannst du die ganzen Folgen ansehen:

Die ganze Sendung vom 13. September 2021

Das war "Zervakis & Opdenhövel. Live." am 20. September 2021

#ZOL: Immer montags auf ProSieben

Welche Themen werden Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel in der nächsten Folge aufgreifen? Das siehst du am kommenden Montag bei "Zervakis & Opdenhövel. Live" um 20:15 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.

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