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Familienvater am Tag. Darknet-Millionär in der Nacht.

Martin "The One"

  • Veröffentlicht: 09.09.2022
  • 15:35 Uhr
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© ProSieben / Willi Weber

Martin wird 1989 in Stuttgart geboren. 2003 macht er erste Erfahrungen im Darknet. 2019 wird er verhaftet, die Anklage lautet "bandenmäßiger Drogenhandel". Jetzt wartet Martin auf seinen Prozess.

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Cybercrime made in Germany

Die Straftaten, die Martin zur Last gelegt werden, gehören zu den bisher größten Fällen von Cyberkriminalität in Deutschland. Es geht um die Gründung und den Betrieb der weltweit zweitgrößten Online-Plattform für den Handel mit illegalen Gütern. Insgesamt drei Männer sollen daran beteiligt gewesen sein, einer davon angeblich: Martin.

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Kein klassischer IT-Nerd

Der in Stuttgart geborene Martin zieht als Kind mit seiner Familie in den beschaulichen Odenwald. Früh interessiert er sich für Computer, neben Videospielen fasziniert ihn auch das Programmieren. Als Autodidakt wird er zum IT-Experten. Bereits im Alter von 14 Jahren surft er im Darknet, zunächst nur als Beobachter.

Was Martin von anderen Computer- und Online-Spezialisten unterscheidet: Sein sportliches Äußeres erinnert nicht an den typischen Klischee-Nerd. Martin ist durchtrainiert und tätowiert.

Nach dem Realschulabschluss verlängert Martin seinen Wehrdienst freiwillig mehrere Jahre, nebenbei baut er sich ein legales Online-Geschäft für Webseiten-Marketing auf. Zurück in Stuttgart macht Martin eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei einem Sportwagenhersteller, wo er noch immer tätig ist.

Martin wird 2016 Vater und gilt in seinem Umfeld in Schwaben als freundlicher und hilfsbereiter Mensch. Dass er neben seiner Festanstellung an einem Startup mitwirkt, dass mutmaßlich in einer Grauzone operiert, ahnt niemand.

Millionensummen als Gewinn

Irgendwann in dieser Zeit entsteht auch der "Wall Street Market", der als Infrastruktur für illegale Geschäfte wie zum Beispiel Drogenhandel dient. Bei jedem Deal verdienen die Administratoren über eine Provision mit.

In Zusammenarbeit mit Europol, dem FBI und einer niederländischen Cybercrime-Einheit ermittelt das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) die mutmaßlichen Betreiber des Online-Marktplatzes. Bei ihrer Festnahme 2019 stellt das BKA Bitcoins im Wert von Millionen und 550.000 Euro in bar sicher, dazu Luxusgegenstände wie Uhren, Autos sowie eine Schusswaffe.

Nach der TV-Ausstrahlung: Haftstrafe für Martin - so lautet das Urteil im Prozess

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Detlef Kowalewski

  • 09.09.2022
  • 16:09 Uhr

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