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Spinnentiere

Grasmilben: Das kannst du gegen die Bisse und den Juckreiz tun

  • Aktualisiert: 01.06.2024
  • 04:14 Uhr
  • Claudia Frickel
Grasmilben verursachen juckende Stellen auf der Haut.
Grasmilben verursachen juckende Stellen auf der Haut.© IMAGO / imagebroker

Die roten Quaddeln auf der Haut jucken nicht nur stark, sondern auch wochenlang: Der Biss einer Grasmilbe ist zwar harmlos, aber unangenehm. Was gegen den Juckreiz hilft und wie du die Milben loswirst.

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Grasmilben: Das Wichtigste in Kürze

  • Grasmilben oder Erntemilben gehören zur Familie der Spinnentiere. Der Insektenbiss der winzigen, orangefarbenen Tiere löst die sogenannte Erntekrätze aus.

  • Die roten Pusteln jucken viel stärker als Mückenstiche - und länger. Lästig sind die Larven. Die beißen in die Haut und saugen Zellsekret heraus.

  • Anders als Zecken und Stechmücken nehmen Grasmilben kein Blut zu sich und können keine Krankheiten übertragen

  • Abgesehen haben es die Insekten auf Menschen, Hunde, Katzen, Pferde sowie kleine Säugetiere wie Igel, Kaninchen oder Mäuse.

Inhalt

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Was sind Grasmilben und wie gefährlich sind sie?

  • Grasmilben tragen viele Namen. Sie heißen unter anderem Erntemilben, Heumilben, Herbstgrasmilben oder Herbstmilben. Die wissenschaftliche Bezeichnung ist Neotrombicula autumnalis. 
  • Die Insekten zählen in der Klasse der Spinnentiere zu den Milben, wie die Hausstaub-Milben.
  • Grasmilben sind jedoch ein Teil der Laufmilben-Familie. Diese ist mit  1.000 Arten weltweit verbreitet. Die meisten davon sind Parasiten. In Mitteleuropa kommt die Herbstgrasmilbe am häufigsten vor.
  • Die erwachsenen Tiere krabbeln am Boden herum, fressen organisches Material und kleine Lebewesen - und lassen uns in Ruhe.
  • Anders sieht es bei den Grasmilben-Larven aus. Diese ernähren sich von Hautzellen, Gewebe-Flüssigkeit und Lymphe aus Zellensäften. Die Nahrung holen sie sich von Säugetieren und manchmal von Vögeln.

So macht man sein Bett richtig, damit Milben keine Chance haben

Die Symptome von Grasmilben-Bissen

🦷 Den Biss einer Grasmilbe spürst du zunächst nicht. Die Larven ritzen die oberste Hautschicht nur minimal an.

⏲ Beim Zubeißen geben die Milben ein Speichelsekret ab. Die Enzyme darin sind schuld an den Symptomen, die nach zwölf bis 24 Stunden auftreten.

🔴 Es bilden sich kleine rote Pusteln und Quaddeln um die Bissstellen. Sie liegen in der Regel dicht nebeneinander und jucken sehr stark. Anders als bei Mückenstichen findest du in der Regel mehrere Punkte.

🗓 Der Juckreiz kann sich drei Tage lang steigern - und bis zu zwei Wochen lang anhalten.

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Grasmilben: So erkennst du sie

📍 Grasmilben messen gerade einmal einen Millimeter. Damit sind sie so klein wie Blattläuse - oder so breit wie eine Nadel.

🔍 Ihre ovalen Larven sind mit maximal 0,3 Millimetern noch kleiner. Mit bloßem Auge kannst du sie kaum erkennen. Sie krabbeln mit sechs Beinen herum und besitzen eine orange-rote Farbe.

📆 Die Larven sind ab Anfang Juli bis Mitte Oktober aktiv. Seltener können sie sogar länger überleben, spätestens bis zum ersten Frost.

Im Video: Was hilft wirklich gegen Mücken?

Wo lauern Grasmilben und welche Körperpartien attackieren sie?

🗺 Grasmilben wuseln überall in Mitteleuropa, sind aber in einigen Regionen besonders stark verbreitet. In Deutschland sind das Bayern, Hessen und das Rheinland.

🌿 Meistens lauern die Larven in trockenen Wiesen oder im Heu. Sie hocken auf den Spitzen von Grashalmen und warten, dass Menschen oder Tiere am daran entlang streifen.

🦵 Dann klettern sie an den Beinen entlang zu Hautfalten oder feucht-warmen Körperstellen mit dünner Haut. Bei Menschen sind das überwiegend Knöchel, Kniekehlen, Ellenbeugen, die Gegend um die Lenden und Achselhöhlen sowie Bauchnabel oder Unterschenkel.

🐶 Bei Hunden und Katzen beißen die Larven an Pfoten, Hals, Ohren, um die Augen herum und der Schwanzwurzel zu. Bei Pferden ist oft der Kopf betroffen.

🔃 Wenn sie sich vollgesogen haben, fallen die Larven ab. Das ist spätestens nach wenigen Tagen der Fall. Dann sind sie satt und befallen keinen anderen Wirt mehr. Anschließend entwickeln sie sich in mehreren Stadien zu ausgewachsenen Milben.

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Was kannst du gegen den Juckreiz machen?

Die Pusteln von Grasmilben sind viel unangenehmer und jucken stärker als die von Mücken. Auf keinen Fall solltest du die Quaddeln aufkratzen. Denn dann können Bakterien in die Wunde eindringen und es kann zu Entzündungen kommen.

Im schlimmsten Fall gelangen auf diese Weise Streptokokken in die Lymphgefäße und verursachen ein Ödem. Dann kommt es zu größeren Schwellungen. Die Milben an sich übertragen aber keine Krankheiten.

Desinfiziere die Pusteln so schnell wie möglich mit 70-prozentigem Alkohol aus der Apotheke. Falls die Milbe noch saugt, wird sie dadurch getötet. Wasser und Seife helfen nicht. Den Juckreiz lindern kannst du mit kühlenden Cremes aus der Apotheke.

Hilfreich gegen das Jucken sind obendrein Hausmittel. Reibe die Pusteln mit Zwiebelsaft oder Salzwasser ab. Du kannst sie außerdem mit Zitronensaft abtupfen oder Tücher mit kaltem grünem Tee tränken und auflegen. Eisbeutel helfen ebenfalls.

Wenn sich die Pusteln entzündet haben oder du das Jucken nicht mehr aushältst, solltest du Arzt oder Ärztin aufsuchen. Sie verschreiben dir kortisonhaltige Salben oder Antihistaminika, also Mittel gegen allergische Reaktionen.

Bei deinem Haustier bemerkst du den Befall meist nur, weil es sich an bestimmten Stellen immer wieder leckt. Gehe zum Tierarzt oder zur Tierärztin, wenn du das Gefühl hast, dass Hund, Katze oder Kaninchen zu sehr unter dem Juckreiz leiden.

Eine Herbstmilbe unter dem Mikroskop

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Bisse von Milben: So schützt du dich

👖 Grasmilben haben schlechte Karte, wenn sie keine freien Hautstellen finden. Geschlossene Schuhe und lange Kleidung sind darum ein guter Schutz gegen die lästigen Insekten. Ziehe die Socken über die Hosenbeine.

🦟 Besprühe zusätzlich Füße, Unterschenkel und Kleidung mit Insekten-Schutzmitteln: das schreckt die Milben ab.

🐮 Meide im Sommer und Spätsommer Wiesen, vor allem, wenn es warm und trocken ist. Befallen sind häufig Flächen, auf denen sich Haus- und Nutztiere wie Kühe aufhalten. Hat es geregnet, ist die Gefahr viel geringer.

🦶 Gehe nicht barfuß über eine trockene Wiese, und halte auch deine Kinder davon ab.

🚿 Wenn du auf einer Wiese unterwegs warst, solltest du die Kleidung wechseln und in der Waschmaschine waschen. Gehe außerdem am besten gleich duschen.

Barfuß auf der Wiese herumlaufen sollten du und deine Kinder lieber nicht - dann kann die Grasmilbe zubeißen.
Barfuß auf der Wiese herumlaufen sollten du und deine Kinder lieber nicht - dann kann die Grasmilbe zubeißen.© IMAGO/Shotshop

So beugst du Grasmilben im Garten vor

⚪ Willst du herausfinden, ob sich Grasmilben in deinem Garten tummeln? Dazu brauchst du nur ein weißes Blatt Papier. Lege es auf einen sonnigen Platz auf der Wiese. Nach einer Weile sind die Tiere als winzige rote Punkte auf dem Papier zu sehen.

✂ Mähe den Rasen regelmäßig, am besten einmal pro Woche. Die Milben halten sich auf den Spitzen der Halme aus, sie finden dann keinen Halt mehr.

🗑 Kompostiere den Rasenschnitt nicht auf dem Komposthaufen, sondern in der Biotonne

🔪 Vertikutiere den Rasen im Frühjahr, um Moos aus der Wiese zu entfernen. Darauf halten sich die Milben besonders gern auf.

Die wichtigsten Fragen zu Grasmilben

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