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DFB-Elf vor WM in Katar

Arbeit und Strandleben: Müller bei WM-Generalprobe nur Zuschauer

  • Veröffentlicht: 15.11.2022
  • 17:29 Uhr
  • br
Spieler Thomas Müller (vorne) und DFB-Direktor Oliver Bierhoff.
Spieler Thomas Müller (vorne) und DFB-Direktor Oliver Bierhoff.© dpa

Nach der Ankunft im Oman müssen sich die Nationalspieler an die WM-Bedingungen anpassen. Ein letzter Test soll Sicherheit bringen. Müller und Rüdiger werden jedoch frühestens in Katar spielen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwochabend (16. November) steigt die Generalprobe der DFB-Elf für die WM in Katar gegen den Oman.

  • Für Thomas Müller und Antonio Rüdiger kommt die Partie noch zu früh.

  • Bundestrainer Hansi Flick erhofft sich aus dem Testspiel wichtige Erkenntnisse für ein WM-Turnier unter ganz besonderen Voraussetzungen.

Thomas Müller saß auf einer Kühlbox am Spielfeldrand und schaute den WM-Kollegen beim ersten Training im Oman zu. Auch Abwehrchef Antonio Rüdiger fehlte auf dem Platz. Und das wird auch am Mittwochabend, dem 16. November (18.00 Uhr/RTL), im Sultan-Kabus-Stadion der Fall sein, wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Maskat gegen die Auswahl des Oman den letzten WM-Test absolviert - exakt eine Woche vor dem Ernstfall gegen Japan in Katar. Hansi Flick war am Dienstagabend bemüht, hinsichtlich der Fragezeichen hinter der Turnierfitness der beiden Führungskräfte zu beschwichtigen.

"Wir sehen von Tag zu Tag. Wir gehen davon aus, dass sie am Matchday minus vier mit der Mannschaft trainieren", sagte Flick. Also erst am kommenden Samstag, nach dem Transfer nach Katar. Alles, was dem 33 Jahre alten Müller am Dienstagabend als Zuschauer am Spielfeldrand blieb, war ein Plausch mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Wegen körperlicher Probleme hatten Müller und Rüdiger schon im Ligabetrieb beim FC Bayern und Real Madrid zuletzt ausgesetzt.

Flick: Andere Maßstäbe bei der WM-Vorbereitung 

Dass auch der Frankfurter Rückkehrer Mario Götze sowie die Freiburger Matthias Ginter und Christian Günter nicht mit dem Team trainierten, begründete Flick damit, dass das Trio noch am Sonntag in der Bundesliga aktiv war und deshalb regenerieren sollte. Ausschlafen, akklimatisieren - und gleich wieder an die Arbeit: Dieses Programm galt für übrigen 20 Nationalspieler nur 17 Stunden nach der Ankunft am späten Montagabend in Maskat.

Eine WM-Generalprobe wird das 994. DFB-Länderspiel exakt eine Woche vor dem Ernstfall gegen Japan im Ansatz. Denn Flick wird noch nicht seine Wunschelf für den so wichtigen Gruppen-Auftakt gegen Japan aufbieten. "Diese WM hat andere Maßstäbe, was die Vorbereitung angeht", sagte Flick angesichts des Turnierzeitpunktes mitten in der Saison. "Wer braucht noch Spielminuten? Wer braucht eine Pause?" Diese Fragen beschäftigten das Trainerteam. "Der Plan wird sein, dass wir den einen oder anderen schonen", verriet Flick.

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DFB-Team frühzeitig vor Ort

Im Luxushotel am Persischen Golf mit allen Annehmlichkeiten wie Pool, Spa und einem Privatstrand sollen die bis auf den erkrankten Torwart Marc-André ter Stegen angereisten 25 WM-Akteure bis zum Weiterflug nach Katar auch ein wenig ausspannen nach prallen Ligawochen. Es gilt, möglichst schnell den Klimawechsel vom deutschen Herbst auf das tagsüber herausfordernde Wüstenwetter sowie die Zeitumstellung von plus drei Stunden zu bewältigen. "Es ist gut, vorher vor Ort zu sein. Das war uns wichtig", sagte Flick.

Der Bundestrainer geht natürlich auch im Sultanat voran. In zwei vom Gastgeber mit der Aufschrift «Germany Football Team» beschrifteten Bussen war der DFB-Tross kurz nach Mitternacht im Quartier eingetroffen. Flick schritt als Erster an ein paar Schaulustigen vorbei und trug seinen Rollkoffer nach einem kurzen «Servus» eine steile Treppe hinauf. Dann verschwand der 57-Jährige ebenso wie der dauerlächelnde Nationalteam-Rückkehrer Götze Richtung Lobby.

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Ob der 30-jährige Götze nach fünf Jahren ohne Einsatz für Deutschland gleich gegen den Oman sein Länderspiel-Comeback feiern darf, diese Frage mochte Flick am Dienstagabend im proppevollen Pressekonferenzraum des Stadions noch nicht beantworten. "Das glaube ich, dass alle gespannt sind", antwortete der Bundestrainer. "Was mit Mario morgen ist, muss man abwarten." Der laut Flick "gelöste und gereifte" Götze möchte acht Jahre nach seinem Siegtor im WM-Finale von Rio gegen Argentinien beim Turnier-Comeback in Katar eine für ihn möglichst erfüllende Rolle einnehmen. Die Form des 30-Jährigen stimmt jedenfalls. "Die letzten Spiele waren auf einem ganz hohen Niveau", lobte Flick.

Wichtig ist das zweite Länderspiel gegen Oman - nach einem 2:0-Erfolg im Februar 1998 - trotz der angekündigten Schonung einiger Asse schon. "Wir haben nur noch ein Testspiel. Da wird es wichtig sein, dass wir uns auch die Sicherheit holen", sagte Kapitän Manuel Neuer, der nach seiner Schulterblessur startklar wirkt für sein viertes WM-Turnier als Nummer 1 im Tor. Sein langjähriger Münchner Weggefährte Müller ist dagegen wegen multipler Probleme (Rücken, Hüfte, Adduktoren) schon seit Wochen aus dem Rhythmus.

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Abwehrchef Rüdiger mit Problemen an der Hüfte

Auch Rüdiger wurde zuletzt bei Real Madrid wegen Hüftproblemen aus dem Wettkampfbetrieb genommen. Es gab aber einen engen Austausch der DFB-Mediziner mit den Real-Doktoren. "Toni ist unser Abwehrchef", sagte Flick zur Bedeutung des 29-Jährigen. Auch deswegen war kein Platz im Kader für Mats Hummels. Der Dortmunder Routinier mit Führungsansprüchen hätte womöglich Rüdigers Gestaltungsraum und dessen Chefrolle beeinträchtigen können, ebenso die Position und den Status von BVB-Kollege Niklas Süle. Im Abwehrzentrum wechseln Trainer während eines Turniers nicht gerne.

Glaube an WM-Titel in Bevölkerung gering

Vielleicht lässt der Bundestrainer auch den 17-jährigen Dortmunder Youssoufa Moukoko und Bremens spät berufenen Torjäger Niclas Füllkrug (29) gleich gegen den Oman im A-Team debütieren und macht sie damit noch vor dem WM-Start zu vollwertigen Nationalspielern.

Knapp ein Drittel der Deutschen traut Flick und seinem Team in Katar den Einzug ins WM-Halbfinale zu. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. 20 Prozent der Befragten rechnen allerdings dann im Halbfinale mit dem K.o. im Titelkampf. An den Titelgewinn glauben nur 7 Prozent, 4 Prozent rechnen mit einer Niederlage im Endspiel am 18. Dezember.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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