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Wirtschaftsschub

Chinas Wirtschaft wächst wieder - Sorgen sind dennoch groß

  • Veröffentlicht: 17.01.2024
  • 14:16 Uhr
  • Jessica Steffens
Nach strengen Corona-Maßnahmen blieb das Konsumverhalten in China zunächst verhalten.
Nach strengen Corona-Maßnahmen blieb das Konsumverhalten in China zunächst verhalten.© Andy Wong/AP/dpa

Immobilienkrise, Bevölkerungsschwund und die US-Wahlen belasten China noch immer. Dennoch scheint die chinesische Wirtschaft wieder an Fahrt aufzunehmen. Die Erholung nach der Corona-Pandemie bleibt jedoch fragil und Sorgen werden größer.

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Die chinesische Wirtschaft hat zum Jahresende das offizielle Wachstumsziel der Regierung übertreffen können. Die zweitgrößte Volkswirtschaft wuchs im Gesamtjahr um 5,2 Prozent, teilte das Statistikamt in Peking am Mittwoch (17. Januar) mit.

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Nach dem Ende der strengen Corona-Maßnahmen erlebte die Wirtschaft zunächst einen deutlichen Aufschwung, der jedoch schnell nachließ. Zusätzlich zogen ausländische Unternehmen vermehrt ihre in China erzielten Gewinne ab. Vermutlich als Resultat der anhaltenden Unsicherheit.

Die fünf großen Sorgen Pekings

Trotz des deutlichen Aufschwungs bleiben die Hauptsorgen Chinas bestehen. Deutsche Unternehmen hoffen nun, dass Peking der Wirtschaft unter die Arme greift - und sich um die größten Baustellen der zweitgrößten Volkswirtschaft kümmert.

So hält sich die Immobilienkrise in China weiterhin hartnäckig. Die größten Immobilienentwickler sehen sich mit massiven Schuldenproblemen konfrontiert. Allein der chinesische Immobilienriese Evergrande hat Schulden in Höhe von mehr als 300 Milliarden US-Dollar (rund 276 Milliarden Euro) angehäuft. Peking bemüht sich zwar um Stabilisierung, dennoch bleiben die Aussichten unsicher.

Die Krise auf dem Immobilienmarkt wirkt sich auch auf den Konsum aus. Viele Chinesen schrauben, angesichts der Wertverluste ihrer Wohnungen, ihr eigenes Konsumverhalten zurück. Dadurch erholt sich der Konsum deutlich langsamer als erhofft, was nicht nur die chinesischen Wirtschaftsplaner, sondern auch deutsche Unternehmen in China vor neue Herausforderungen stellt. Die Vertrauenskrise der Konsumenten könnte zu einer anhaltenden Hängepartie führen.

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Reale Gefahr einer Deflation

Durch anhaltende Preissenkungen steigt die Gefahr einer Deflation im Land. Im Dezember 2023 fielen die Preise im Jahresvergleich um 0,3 Prozent, der dritte Monat in Folge mit einem Minus. Ökonomen sehen darin ein Warnzeichen für eine mögliche Deflation in China.

Wenn die Preise sinken, machen Unternehmen weniger Gewinne. Das übt allgemeinen Druck auf die Wirtschaft aus. Unter Umständen müssen Unternehmen Mitarbeitende entlassen, die sich anschließend weniger leisten können, was den Druck auf die Preise noch erhöht und den Konsum weiter schwächt.

Zwei Millionen Menschen weniger

Ein weiteres Problem für China ist die schrumpfende Bevölkerung. Bereits im zweiten Jahr in Folge ging die Bevölkerung zurück, was auf den langfristigen Einfluss der früheren "Ein-Kind-Politik" zurückzuführen ist.

Die Lockerung der Geburtenkontrolle seit 2016 führte nur kurzfristig zu einem leichten Anstieg der Geburtenzahlen. Expert:innen sehen in den hohen Kosten für Wohnen, Bildung und Gesundheitsversorgung die Hauptgründe für diese besorgniserregende Entwicklung.

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Druck kommt auch aus den USA

Geopolitische Unsicherheiten tragen ebenfalls zur wirtschaftlichen Lage Chinas bei. Die Spannungen zwischen Ost und West belasten die chinesische Industrie, insbesondere durch verschärfte Restriktionen für Chiplieferungen aus den USA.

Mit den anstehenden Wahlen in den USA erhöht sich die Unsicherheit, da sowohl Republikaner:innen als auch Demokrat:innen traditionell harte Positionen gegenüber China einnehmen. Eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump könnte weitere Spannungen mit sich bringen.

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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