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Technologische Innovation

Elektroauto: Das Fahrzeug der Zukunft?

  • Aktualisiert: 19.09.2023
  • 17:29 Uhr

Spätestens ab 2035 sollen keine neuen Autos mit Verbrennermotoren verkauft werden. Das hat das EU-Parlament im Juni 2022 beschlossen. Die Alternative: Elektroautos. Doch sind sie wirklich die klimafreundliche Fortbewegung der Zukunft?

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Das Elektroauto, im Volksmund E-Auto genannt, hat keinen Auspuff. Den braucht es auch nicht. Es fährt nicht durch die Verbrennung von Treibstoff, sondern durch die Energieabgabe einer Batterie. Weil die Autos somit keine Abgase ausstoßen, werden sie als klimaschonende Fortbewegung der Zukunft gehandelt. Doch die E-Innovation erschien nicht erst durch bekannte Marken wie Tesla auf der Bildfläche.

Geschichte der E-Autos

Die Technologie von E-Autos wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt. Gegen den seit den 1850er-Jahren bekannten und wesentlich reichweitenstärkeren und billigeren Verbrennermotor konnte sich das E-Auto jedoch nicht durchsetzen.

Die Reichweite der damaligen Modelle lag bei nur knapp 100 Kilometern. Als die Nachfrage zurückging, verschwanden die E-Autos in den 1910er-Jahren vorerst wieder vom Automarkt. Für die Fortbewegung wurde die Technologie dennoch verwendet: Fahrzeuge wie Elektrolokomotive, Oberleitungsbusse und Straßenbahnen nutzten die Fahrenergie aus stromdurchflossenen Oberleitungen.

Die Renaissance des E-Autos wurde erst durch die vom Golfkrieg ausgelöste Ölkrise in den 1990er-Jahren angestoßen. Amerikanische und deutsche Autohersteller wagten sich an erste Serienauflagen von ein paar Hundert Autos. Ein Wendepunkt: 2006 stellte der neu gegründete Hersteller Tesla den Roadster vor und begeisterte mit 350 Kilometern Reichweite. Der Markteintritt des Unternehmens von Elon Musk gilt als Anstoß für das weltweit steigende Interesse an den klimafreundlicheren E-Autos. Das Unternehmen aus Kalifornien habe "die Automobilindustrie vom Kopf auf die Füße gestellt", erklärte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer in einem Interview beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Elon Musk habe "das reichweitenvernünftige Elektroauto erfunden und war auch beim teilautonomen Fahren führend. Musk strotzt vor Innovationen", so Dudenhöffer.

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Wie viel Nachhaltigkeit steckt drin?

Ein Sprung in die jüngere Vergangenheit: 2021 gab es laut Statista weltweit bereits rund 17,4 Millionen Elektroautos, über sechs Millionen Fahrzeuge mehr als im Vorjahr. Kein Ausstoß von Abgasen – klingt wie ein klimafreundlicher Fortbewegungstraum. Doch in der Realität wirken sich Batterieproduktion, Stromerzeugung und Lebensdauer auf die Ökobilanz aus.

Volle Ladung voraus

Wer sich ein E-Auto angeschafft hat, muss nicht zur Tankstelle – sondern an die Ladesäule. Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland derzeit (Stand: Juni 2023) 75.643 Normalladepunkte und 17.029 Schnellladepunkte. Mit zunehmender Zahl an E-Autos auf den Straßen braucht es eine deutlich größere Ladesäulen-Infrastruktur. Die Bundesregierung hat auch hierfür einen Plan geschmiedet: Bis 2030 sollen es eine Million Ladepunkte sein. Dieser Faktor ist besonders entscheidend, da sich knapp 54 Prozent der potenziellen Käufer durch beschränkte Lademöglichkeiten von der Anschaffung abhalten lassen. Das besagt eine Umfrage der Förderbank KfW (KfW-Energiebarometer 2021).

Mehr als 75.000 Normalladepunkte gibt es aktuell in Deutschland.
Mehr als 75.000 Normalladepunkte gibt es aktuell in Deutschland.© Adobe Stock
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Knackpunkt Kosten

Im Juni 2022 hat das EU-Parlament beschlossen, dass es ab 2035 keine Neu-Zulassungen für Verbrenner-Autos mehr geben wird. In Deutschland wurden die Weichen für die Mobilitätswende schon etwas früher gestellt: Im Winter 2021 verankerte die Bundesregierung das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis Ende 2030 im Koalitionsvertrag.

Bis Ende 2022 wurde der Kauf eines E-Autos noch durch Umweltbonus und Innovationsprämie staatlich gefördert. Insgesamt waren bis zu 9.000 Euro möglich. Doch die Fördersätze sind ab 2023 deutlich zurückgegangen. Förderungen für E-Autos sind nun um 25 Prozent reduziert. Bei E-Autos mit Nettolistenpreis über 40.000 Euro sind sie sogar um 40 Prozent gekürzt worden, für Plug-in-Hybride gibt es seit Jahresbeginn keine Förderung mehr. Das hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mitgeteilt. Außerdem gilt: Sind die Fördertöpfe vom Bund einmal leer, werden sie auch nicht mehr aufgefüllt. 

Verwendete Quellen:

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