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Nach Erdbeben in der Türkei und Syrien

Erdbeben in Deutschland: Wie groß ist die Gefahr hier?

  • Aktualisiert: 22.02.2023
  • 07:09 Uhr
  • Clarissa Yigit
Solche Bilder wie in der türkischen Stadt Antakya wird es in Deutschland aufgrund von Erdbeben wohl eher nicht geben. Ganz gefahrenlos leben wir hier allerdings auch nicht. 
Solche Bilder wie in der türkischen Stadt Antakya wird es in Deutschland aufgrund von Erdbeben wohl eher nicht geben. Ganz gefahrenlos leben wir hier allerdings auch nicht. © Foto: Bernat Armangue/AP/dpa

Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien wächst auch in Deutschland die Sorge vor größeren Erschütterungen. Aber wie groß ist das Risiko eines Erdbebens hierzulande eigentlich?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien mit einer Stärke von 7,8 sind auch die Menschen in Deutschland besorgt.

  • Im Süden als auch im Westen der Republik gab es in der Vergangenheit bereits größere Erschütterungen.

  • Auch im Jahr 2023 hat die Erde schon an manchen Orten in Deutschland gebebt.

Nach der Erdbebenkatastrophe der Stärke (Magnitude) von 7,8 in der Türkei und Syrien mit über 40.000 Toten schrillen auch in Deutschland die Alarmglocken. Zwar hat es hierzulande bisher noch nicht so stark gebebt, die Befürchtung vor einem Erdbeben besteht dennoch.

Im Video: Reporter vor Ort in der Türkei: "Die Hilfsbereitschaft hier ist ungebrochen groß"

Kommen zur Zeit Erdbeben in Deutschland vor?

Auch heutzutage bebt hier und da die Erde in Deutschland. Allerdings nicht in diesem Ausmaß, wie in der Türkei oder Syrien. So wurden laut "erdbebennews.de" am Mittwoch (15. Februar) mehrere Erschütterungen in Schlingen (Baden-Württemberg) gemessen. Allerdings mit einer Stärke zwischen 1,1 und 1,8. Insgesamt über 50 Mal kam es zu leichten Beben seit Jahresbeginn, wie auf der Seite ersichtlich wird. Hierbei lag das heftigste Beben in Deutschland bei einer Stärke von 2,9 am 21. Januar in Waldböckelheim (Rheinland-Pfalz).

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Kurze Zeitreise

Mit einer Magnitude von 5,8 in Albstadt auf der Schwäbischen Alb wurde am 16. November 1911 das stärkste Erdbeben der jüngsten Zeit im Südwesten Deutschlands gemessen. Es entstanden Sachschäden an rund 6.250 Gebäuden. Hier wurden die Bauvorschriften dementsprechend angepasst, dass Gebäude Erdbeben in dieser Größenordnung überstehen müssen. Somit würden voraussichtlich weniger Schäden entstehen, sollte es erneut zu starken Erschütterungen kommen. 

Im Vergleich mit der Türkei war die Erschütterung in Süddeutschland auf der Skala zwar nur zwei Punkte drunter – allerdings war die Energie des Bebens in Anatolien um das 1.000-fache höher.

Auch im Westen Deutschland sind stärkere Erdbeben möglich. Hier befindet sich der Erftsprung, ein mächtiger geologischer Bruch. Er liegt westlich von Köln. Dies ist eine tektonische Zerreiß- oder Bruchstelle im Gestein. Das sogenannte Erdbeben von Roermond mit der Magnitude 5,9 erschütterte am 13. April 1992 die Niederlande und Deutschland. Es war das stärkste Beben im Nordwesten der Niederrheinischen Bucht seit 1756. Es gab viele Verletzte und erheblichen Sachschaden.

In der Niederrheinischen Bucht seien laut dem Deutschen Geo-Forschungszentrum (GFZ) Erdbeben mit einer Stärke von 6,5 durchaus realistisch, schreibt "wetteronline.de".

"Statistische Analysen zeigen, dass in der Niederrheinischen Bucht etwa alle 100 bis 300 Jahre mit einem Beben der Stärke 5,5 zu rechnen ist. Mit einem Beben der Stärke 6,5 ist etwa alle 1.000 bis 3.000 Jahre zu rechnen", beschreibt der GFZ-Experte für historische Erdbeben, Gottfried Grünthal.

Risikoanalyse für Kölner Stadtgebiet

Wie der Katastrophenschutz in einer Risikoanalyse aus dem Jahr 2020 für das Kölner Stadtgebiet beschreibt, würden Gebäude mit älterer Bausubstanz voraussichtlich besonders betroffen sein. Cecilia Nievas, Wissenschaftlerin vom GFZ, erklärte, dass von den geschätzten 170.000 Wohngebäuden in der Stadt nach den Berechnungen der Expert:innen mehr als 10.000 mäßige bis schwere Gebäude Schäden erleiden würden.

  • Verwendete Quellen:
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