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Vom Keller bis zum Dach

Haussanierung: Diese Kosten können Hausbesitzer:innen treffen

  • Veröffentlicht: 19.07.2023
  • 12:06 Uhr
  • Clarissa Yigit
Ob nun das Dach neu eingedeckt, die Fassade gedämmt oder die Heizung ausgetauscht werden muss – die Kosten können enorm sein.
Ob nun das Dach neu eingedeckt, die Fassade gedämmt oder die Heizung ausgetauscht werden muss – die Kosten können enorm sein.© Foto: Harald Tittel/dpa

Wer ein Haus sein Eigenheim nennt, weiß, dass dieses auch mit enormen Kosten verbunden ist. Insbesondere, wenn eine dringende Sanierung ansteht.

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Um so älter die Häuser werden, um so mehr muss Instant gesetzt werden. Die Kosten können daher schon mal unvorhergesehen explodieren. Besser ist es daher, wenn der Häusle-Renovierer:in im Vorfeld eine zumindest ungefähre Kalkulation zusammenstellen kann.

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Energieberater – ja oder nein?

Um die richtige Entscheidung bei der Haussanierung zu treffen, muss im Vorfeld entschieden werden, ob ein Energieberater mit ins Boot geholt werden solle. Gerade für umfangreichere Sanierungsmaßnahmen sei dieser sinnvoll, schreibt der "Spiegel".

Dieser wird in der Regel benötigt, um an staatliche Förderungen vom Bundesamt für Wirtschaft und Exportkontrolle (BAFA) zu gelangen. So können – je nach Sanierungsmaßnahme – bis zu 40 Prozent bezuschusst werden. Aber auch ohne die Zuschüsse der BAFA können immerhin bis zu 20 Prozent steuerlich abgesetzt werden.

Natürlich verlangt dieser auch ein entsprechendes Honorar. So kann eine Energieberatung inklusive eines "individuellen Sanierungsfahrplans" rund 1.700 Euro kosten.

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Ausgangslage

Zur besseren Kalkulation wird ein Wohnhaus mit einer Wohnfläche von 140 Quadratmeter auf zwei Stockwerken zugrunde gelegt.

Folgende Posten müssen daher nach einigen Jahren erneuert werden und können richtig ins Geld gehen:

1. Fassade

Die größten Wärmeverluste an einem Haus entstehen an der Fassade. Bei der Auswahl des Dämmmaterials stehen beispielsweise Styropor, Mineralwolle oder Holzfaser zur Auswahl.

  • Styropor (Kosten: 32.000 Euro): Günstig, gute Dämmeigenschaften, ökologisch problematisch.
  • Mineralwolle (Kosten: 60.000 Euro): Etwas teurer, benötigt viel Energie für die Herstellung, höchste Brandschutzklasse A1.
  • Holzfaser (Kosten 60.000 Euro): recht teuer, Öko-Dämmstoff, sehr gute Temperatur ausgleichende Eigenschaften.
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2. Dach

Auch über das Dach geht viel Wärme verloren, wenn es ist nicht richtig gedämmt ist. Circa 20 Prozent an Wärmeverlusten lassen sich hier einsparen. Dabei können unterschiedliche Formen der Dämmung genutzt werden.

  • Unbegehbare Geschossdeckendämmung (Kosten: 2.800 Euro): Diese eignet sich bei sehr kleinen oder in der Regel unbenutzten Dachböden. Sie wird auf dem Fußboden angebracht.
  • Begehbare Geschossdeckendämmung (kosten: 3.300 Euro): Sinnvoll, wenn der Dachboden als Lagerraum genutzt wird.
  • Zwischenspareindämmung (kosten: 10.000 Euro): Bei dieser Dämmform wird zwischen den Holzbalken gedämmt.
  • Aufsparrendämmung (Kosten: 36.000 Euro): Hier muss das Dach komplett neu gedeckt werden, da auf die Holzbalken unter der Dacheindeckung gedämmt werden.

3. Fenster

Neben dem Material spielen bei der Erneuerung der Fenster auch ausgefallene Sondermaße oder große Flächen eine Rolle und schlagen sich somit auch auf den Preis nieder.

  • Kunststofffenster (Kosten: 15.000 Euro): Am günstigsten und beliebtesten.
  • Holzfenster (Kosten: 19.000 Euro): Sehen hochwertiger aus.
  • Aluminiumfenster (Kosten: 27.000 Euro): Gelten als stabiler.
  • Alu-Holz-Fenster (Kosten: 30.000 Euro): Kombination aus Holz- und Aluminiumrahmen.
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4. Solarenergie

Als erstes sollte die Dachausrichtung geprüft werden. So bringt eine Südost- und Südwest-Richtung noch einen guten Ertrag. Bei einer Ost- oder Westausrichtung könne sich dieser um etwa ein Viertel verringern. Unverschattete Süddächer seien daher am besten geeignet, erklärt die "Verbraucherzentrale".

Als nächster Schritt muss gewählt werden, zu welchem Zweck die Sonnenenergie genutzt werden soll. Man unterscheidet daher bei Solarenergie zwischen Fotovoltaik (Sonnenenergie zur Stromgewinnung) oder Solarthermie (Sonnenenergie zur Warmwasseraufbereitung).

Auch hier gibt es wieder verschiedene Varianten.

  • Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung (Kosten: 5.600 Euro): Am günstigsten.
  • Fotovoltaikanlage (Kosten: 9.750 Euro): Der Strom wird tagsüber über die Anlage erzeugt und direkt selbst verbraucht. Überschüssige Energie wird gegen eine Vergütung in das Stromnetz eingespeist.
  • Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung (Kosten: 15.000 Euro): Hierfür wird viel Kollektorfläche benötigt. Allerdings lassen sich mit dieser Anlage rund 20 bis 30 Prozent an Heizkosten einsparen.
  • Fotovoltaikanlage mit Speicher (Kosten: 18.800 Euro): Der tagsüber erzeugte Strom lässt sich auch nutzen, wenn keine Sonne scheint. Die überschüssige Energie wird dabei in einem Batteriespeicher zur späteren Nutzung gespeichert, erklärt der ADAC. Die Lebensdauer eines Fotovoltaik-Speichers liegt bei etwa zehn bis 15 Jahren.

5. Heizung

Erst zum Schluss sollten Renovierungswillige die Heizung austauschen. Der Grund dafür ist, dass die vorherigen Maßnahmen allesamt darauf aufbauen, welcher Heizungstyp für das Haus im Endeffekt der beste und effektivste ist.

Zur Orientierung auch hier einige Beispiele samt Kosten:

  • Holzvergaser (Kosten: 15.000 Euro): Günstig in der Anschaffung, benötigen im Betrieb aber viel Eigenaufwand (beispielsweise Holz händisch nachfüllen).
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen (Kosten: 35.000 Euro): Günstiger als eine Erdwärmepumpe, aber weniger effizienter. Wandeln die Umgebungswärme mithilfe von Strom in Heizwärme um.
  • Pelletheizung (Kosten: 35.000 Euro): Das Brennmaterial gelangt automatisiert aus dem Pellet-Lager in den Kessel. Dort werden die Zylinder aus Sägemehl und Holzabfälle verbrannt. Allerdings ist nicht ganz klar, ob es sich bei Pellets auch um umweltfreundliche Heizträger handele, schreibt die "Tagesschau", denn beim Heizen mit Holz werde mehr CO₂ ausgestoßen als bei herkömmlichen Energieträgern.
  • Erdwärmepumpe (Kosten: 45.000 Euro): Recht teuer. Auch sind die nötigen Sondenbohrungen nicht überall möglich, die Erdwärmepumpen benötigen, um die Wärmeenergie aus dem Erdinneren zu nutzen. Allerdings arbeiten sie sehr effizient und sind fast lautlos.
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