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Geld für Aufstand

"Letzte Generation": Aktivisten erhalten Gehalt von Berliner Verein

  • Aktualisiert: 03.04.2023
  • 11:53 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Klimaaktivist:innen der "Letzten Generation" sind schon seit längerem dafür brüchig, sich auf Straßen festzukleben. 
Die Klimaaktivist:innen der "Letzten Generation" sind schon seit längerem dafür brüchig, sich auf Straßen festzukleben. © Peter Kneffel/dpa

Seit Monaten stehen die Aktivist:innen der "Letzten Generation" in der Kritik. Laut einem Medienbericht werden einige Akteure für ihre Tätigkeiten in der Protestbewegung offenbar finanziell entlohnt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Klimaprotestler:innen der "Letzten Generation" werden wohl bezahlt.

  • Den Arbeitsvertrag stellt der Berliner Verein "Wandelbündnis" aus.

  • Rund 1.300 Euro Gehalt sollen dabei möglich sein.

Bisher ging man davon aus, dass Klimaaktivist:innen wie die der "Letzten Generation" in ihrer Freizeit Proteste gegen den Klimawandel aus Überzeugung veranstalten. Einem Bericht der "Welt am Sonntag" nach, gibt es allerdings wohl auch einige Aktivist:innen, die dafür bezahlt werden. Das will die Wochenzeitung aufgrund von Chatnachrichten, internen Unterlagen und der Teilnahme an Online-Seminaren herausgefunden haben. Die Organisationen "Fridays for Future" oder "Extinction Rebellion" seien dabei weitaus weniger professionalisiert, wie die Klimaorganisation "Letzte Generation". 

Im Video: "Wie damals von der RAF": Gregor Gysi will Radikalisierung der Klima-Aktivisten verhindern

Berliner Verein "Wandelbündnis" stellt Arbeitsverträge aus

Den rechtlichen Rahmen für die Zahlungen bilde der Verein "Wandelbündnis" in Berlin. Dieser versteht sich laut eigener Internetseite als "gemeinsames Sprachrohr und Vernetzungsstelle für die Akteur:innen des sozial-ökologischen Wandels und Anlaufstelle für alle, die sich für Themen und Wirken des Wandels interessieren und sich mit anderen Menschen zusammenschließen wollen."

Der Verein "Wandelbündnis" stellt den Aktivist:innen laut Bericht Arbeitsverträge in Voll- oder Teilzeit oder auch als Minijobber:innen aus. Die "Letzte Generation" würde dann das Geld an die Arbeitnehmer:innen auszahlen, nicht der Verein "Wanderbündnis" selbst.

Laut "Merkur" erhält der Verein selbst kein Geld von der "Letzten Generation". Es gebe aber innerhalb der Organisation die Initiative "Gemeinnützige Bildungsarbeit". Diese würde eingesetzt, um die "Letzte Generation" zu unterstützen. 30 Arbeitnehmer:innen würden von dem Verein insgesamt bezahlt, berichtet der "Merkur".

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Was verdienen Aktivisten in der "Letzten Generation"?

Für eine Anstellung bei der "Letzten Generation" wird in Online-Seminaren und Chatnachrichten geworben. Bis zu 1.300 Euro könne die Organisation ihren Aktivist:innen monatlich zahlen, ergaben die Recherchen. Dabei richte sich das "Einkommen" danach, wie viel die Aktivist:innen zum Leben benötigten. Demnach würden die Aktivist:innen durch Spendengelder, die die Organisation erhält, finanziert.

Die US-Organisation "Climate Emergency Fund" sei, so zitiert der "Merkur" eine Sprecherin des Vereins, Hauptsponsor der "Letzten Generation".

Vorteile für Aktivisten

Wie die "Welt am Sonntag" weiter berichtet, seien die Aktivist:innen praktisch doppelt durch Arbeitsverträge mit dem "Wandelbündnis" abgesichert. So würden diese auch dann ein Einkommen erhalten, wenn sie ihre eigentlichen Jobs kündigen. Zusätzlich sind die Akteure auch noch sozialversichert.

Die Art der Klimaproteste hat sich zudem in den vergangenen Wochen immer wieder verschärft. Nicht nur haben die Aktivist:innen sich auf Straßen festgeklebt, sondern beispielsweise auch auf dem Berliner Flughafen den Flugverkehr gestört. Auch haben sie Gemälde mit Essen beworfen und an Parteizentralen demonstriert.

  • Verwendete Quellen:
  • Verein Wandelbündnis: "Wir"
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