Mosh- und Pestizid-Rückstände

Öko-Test untersucht Spaghetti: Zwei Bio-Sorten fallen durch

Aktualisiert: 04.03.2024
09:36 Uhr
Clarissa Yigit

Von 37 getesteten Spaghetti erhalten 25 das Qualitätsurteil "sehr gut".© Adobe Stock

Öko-Test hat insgesamt 37 Sorten Spaghetti untersucht. Dabei schnitten 25 mit "sehr gut" ab. Zwei Bio-Produkte dagegen überzeugten die Tester:innen nicht.

Das Wichtigste in Kürze

Das Testinstitut Öko-Test hat 37 Spaghetti-Sorten unter die Lupe genommen.
Unter anderem fanden die Tester:innen Mineralölkohlenwasserstoffe und Pestizid-Rückstände.
Zwei Bio-Sorten schnitten mit "mangelhaft" ab.

Die Produkttester:innen von Öko-Test haben 37 Spaghetti aus Hartweizengrieß - davon 20 Bio-Produkte - untersucht. Dabei wurden Marken aus Discountern, Bio-Läden, Super- und Drogeriemärkten zur Probe herangezogen.

Insgesamt 25 Spaghetti-Sorten schnitten laut Öko-Test mit "sehr gut" ab und seien daher empfehlenswert. Zweimal vergaben die Tester:innen das Urteil "gut", und acht Produkte erhielten die Wertung "befriedigend", ergänzt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Zwei Bio-Hartweizengrieß-Nudeln überzeugten die Produkttester:innen nicht und erhielten daher die Note "mangelhaft".

Von den Nudeln, die im Test nicht überzeugten, war auffällig, dass es sich dabei überwiegend um Bio-Produkte gehandelt habe.

Im Video: Kartoffelchips - Öko-Test warnt vor Bio-Produkten

Mosh und Pestizid-Rückstände belasten Spaghetti

Besonders schlecht im Test schlossen zwei Bio-Produkte ab. So erhielten die Bio-Eigenmarken "Bio Bio Spaghetti" von Netto als auch die Edeka "Bio Spaghetti" das Testurteil "mangelhaft".

Grund ist der Nachweis von gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge) - also Erdölbestandteile, die sich im menschlichen Körper anreichern und möglicherweise schädlich sind. In beiden Nudelsorten habe das Testinstitut "stark erhöhte" Werte nachgewiesen.

So sei in den Edeka Bio Spaghetti der Wert so hoch, "dass er den von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) festgelegten Orientierungswert um ein Vielfaches überschreitet", heißt es in der Pressemitteilung von Öko-Test.

Sechs weitere Produkte weisen "erhöhte" Mineralölkohlenwasserstoffe auf. Vier davon sind Bio-Spaghetti. "Auf hohe Mineralölrückstände sind wir bisher in unseren Tests vor allem bei fetthaltigen Produkten gestoßen, wozu Spaghetti nicht gehören." "Wir appellieren an die Hersteller herauszufinden, wie diese Verunreinigungen in den Produkten landen", fordert Birgit Hinsch, Öko-Test-Projektleiterin und Ökotrophologin. Dies seien "ungewöhnlich hohe Werte."

Aber auch Pestizid-Rückstände oder Wirkverstärker wurden in den Nudeln entdeckt, allerdings nur in 8 der 37 untersuchten Produkte. Dabei habe es sich unter anderem in drei Fällen um den Unkrautvernichter Glyphosat gehandelt. Dieser wurde beispielsweise in der Kaufland-Bio-Eigenmarke "K-Bio Spaghetti" nachweisen, ergänzt NTV.

In den "Riesa Bio Spaghetti" habe das Labor zudem "einen auffälligen Gehalt an HT2-Toxinen" - also Schimmelpilzgift - gemessen. Dieses wirkt zellgiftig und könnte das Immunsystem schädigen. Daher erhielten beide Sorten nur ein "befriedigend".

Im Video: Zahnpasta-Check - ein gesundes Lächeln muss nicht teuer sein