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Friedensforscher warnen

"Neue Ära der Bedrohung": Staaten stocken ihre Atomwaffenarsenale auf

  • Aktualisiert: 16.06.2025
  • 05:30 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Friedensforscher warnen vor neuem nuklearen Wettrüsten.
Friedensforscher warnen vor neuem nuklearen Wettrüsten.© Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Die Welt rüstet nuklear wieder auf - laut Sipri beginnt eine neue Ära der Bedrohung. Atomwaffenstaaten setzen vermehrt auf Aufrüstung, aggressive Rhetorik und brechen mit alten Abrüstungsverträgen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit befinden sich über 9.600 Atomwaffen in militärischen Beständen, mehr als 2.100 davon in höchster Alarmbereitschaft.

  • Alle neun Atommächte planen laut Sipri eine Aufstockung ihrer Arsenale, vor allem vor dem Hintergrund globaler Spannungen.

  • Besonders schnell wächst Chinas Atomwaffenarsenal - mit jährlich rund 100 neuen Sprengköpfen könnte das Land bald mit Russland und den USA gleichziehen.

Laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat mit der erneuten Aufstockung der Atomwaffenarsenale durch die atomar bewaffneten Staaten der Welt eine neue Ära der Bedrohung begonnen. Von dem weltweiten Gesamtbestand von schätzungsweise 12.241 Sprengköpfen im Januar 2025 befanden sich etwa 9.614 Sprengköpfe in militärischen Lagerbeständen für den potenziellen Einsatz, teilte Sipri mit. Etwa 2.100 der eingesetzten Sprengköpfe befanden sich in hoher Alarmbereitschaft auf ballistischen Raketen, die fast alle entweder den USA oder Russland gehören.

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"Die Ära der Verringerung der Anzahl von Atomwaffen in der Welt, die seit dem Ende des Kalten Krieges andauerte, geht zu Ende", erklärte das Stockholm International Peace Research Institute in seiner jährlichen Bestandsaufnahme der gefährlichsten Waffen der Welt. Laut dem Friedensforschungsinstitut sei stattdessen ein Trend zu beobachten: wachsende Atomwaffenarsenale, zunehmend aggressive Nuklearrhetorik und das Aufkündigen von Rüstungskontrollabkommen.

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Russland und USA besitzen rund 90 Prozent aller Atomwaffen

Wie Sipri weiter berichtet, haben die neun Atomwaffenstaaten - die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel - alle aufgrund der weltweiten Spannungen geplant, ihre Bestände zu erhöhen. Russland und die USA, die zusammen rund 90 Prozent aller Atomwaffen besitzen, hätten die Größe ihrer jeweiligen einsatzfähigen Sprengköpfe im Jahr 2024 relativ stabil gehalten. Allerdings führten beide Länder umfangreiche Modernisierungsprogramme durch, die die Größe ihrer Arsenale in Zukunft erhöhen könnten.

Nach Angaben des Friedensforschungsinstituts wächst das chinesische Atomwaffenarsenal am schnellsten - seit 2023 kommen jährlich rund 100 neue Sprengköpfe hinzu. China könnte bis zum Ende des Jahrzehnts über mindestens so viele ballistische Interkontinentalraketen verfügen wie Russland oder die USA. Russland und die USA verfügten den Schätzungen zufolge über rund 5.459 beziehungsweise 5.177 nukleare Sprengköpfe, während China rund 600 besaß.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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