Unmut über Xi-Kritik
"Offene Provokation": Baerbock nach "Diktator"-Aussage im Visier Chinas
- Veröffentlicht: 18.09.2023
- 14:48 Uhr
- Emre Bölükbasi
Vor wenigen Tagen hatte Bundesaußenministerin Baerbock den chinesischen Staatschef Xi Jinping einen "Diktator" genannt. Das hat jetzt ein brisantes diplomatisches Nachspiel - Peking wettert gegen die deutsche Chefdiplomatin.
Das Wichtigste in Kürze
Außenministerin Baerbock hatte Chinas Staatschef Xi Jinping vor kurzem einen "Diktator" genannt.
Jetzt reagiert Peking empört auf die Wortwahl der Ministerin.
Das Außenministerium wirft ihr eine "offene politische Provokation" vor.
Das chinesische Außenministerium hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wegen ihrer jüngsten Aussagen über Staatschef Xi Jinping mit scharfen Worten attackiert. Das Ministerium warf der deutschen Chefdiplomatin in einer Erklärung vom Montag (18. September) eine "offene politische Provokation" vor, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
Hintergrund des diplomatischen Zwists sind die Äußerungen Baerbocks gegenüber Fox News. In einem Interview mit dem US-Sender hatte die Ministerin gefragt, was ein möglicher Sieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg "ein Zeichen für andere Diktatoren in der Welt, etwa für Xi, Chinas Präsident", wäre.
Laut dem Außenamt in China ist die Regierung des Landes höchst unzufrieden mit dem Kommentar Baerbocks. Die "Diktator"-Aussage der Grünen-Politikerin sei absurd und verletze die Würde Chinas auf ernsthafte Weise.
Im Juni dieses Jahres war es zu einem ähnlichen diplomatischen Eklat gekommen. US-Präsident Joe Biden hatte Xi als einen "Diktator" bezeichnet. Peking hatte Washington "Provokation" vorgeworfen, doch Biden verteidigte seine Wortwahl.
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- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters
- Tagesschau: Empörung in China über "Diktator"-Aussage