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Belastungsprobe für Athleten

Paris 2024: Extreme Hitzewelle bei den Olympischen Spielen befürchtet

  • Veröffentlicht: 12.03.2024
  • 16:18 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris (Frankreich) könnten zur Belastungsprobe für alle Beteiligten werden.
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris (Frankreich) könnten zur Belastungsprobe für alle Beteiligten werden.© Kirby Lee-USA TODAY Sports via Reuters Con

Die Olympischen Spiele in Paris könnten eine Belastungsprobe für die Athlet:innen, aber auch für alle Beteiligten werden. Grund ist eine mögliche Hitzewelle im Wettkampfzeitraum.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Olympischen Spiele in Frankreich beginnen am 26. Juli und dauern bis 11. August 2024.

  • Da sich der Wettbewerbszeitraum im Hochsommer befindet, ist die Sorge um die Gesundheit der Athlet:innen als auch allen anderen Beteiligten groß.

  • Expert:innen stellen sich nun die Frage, ob der Mega-Sport-Event überhaupt noch im Hochsommer stattfinden muss.

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris (Frankreich) könnten für die Athlet:innen nicht nur sportlich eine Herausforderung werden. Auch die Temperaturen könnten den Sportler:innen zu schaffen machen, berichtet "NBC News" bereits jetzt.

So liege das sportliche Ereignis inmitten der Zeit, in der im Jahr 2003 eine schreckliche Hitzewelle das Land heimsuchte und neun Tage lang (ab dem 4. August) die Temperaturen in Paris bis auf 39,9 Grad Celsius ansteigen ließ. Dies führte dazu, das Frankreich etwa 15.000 Todesfälle mehr verzeichnete, als in diesem Zeitraum zu erwarten gewesen wäre.

Eine erneute Hitzewelle stelle somit nicht nur für Sportler:innen, sondern auch für die Zuschauer:innen ein erhebliches Risiko dar, warnen Expert:innen. Im vergangenen Sommer sorgte die Hitzewelle in Südeuropa für Temperaturen über 40 Grad Celsius. Würde sich solch ein Temperaturanstieg wiederholen, "könnte das ein großes Problem sein", zitiert "NBC News" Ollie Jay, Professor für Hitze an der Universität Sydney (Australien).

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Mögliche Hitzewelle Gefahr für alle Beteiligten

Daher seien bereits einige Teams in Sorge, da die fortschreitende globale Erwärmung die Wahrscheinlichkeit einer Hitzewelle während der Spiele erhöhe. Etwa 110 Athlet:innen erlitten während der letzten Olympischen Spiele in Tokio (Japan) hitzebedingte Krankheiten. Zudem sei das Athletendorf nicht klimatisiert, wodurch Treibhausgas-Emmissionen während der Spiele reduziert werden könnten. Lediglich naturnahe Dächer werde es geben. Es sollen CO2-freundliche Baumaterialien verwendet und Grünflächen, einschließlich eines öffentlichen Parks, angelegt werden.

Um dennoch eine klimatisierte Umgebung zu gewährleisten, werde das Athletendorf "durch natürliche Luftströme und ein unterirdisches Wasserkühlsystem gekühlt", berichtet "NBC News".  Damit soll erreicht werden, dass die nächtlichen Temperaturen - selbst bei einer Hitzewelle - nicht über circa 26 Grad Celsius steigen.

Rund 10.500 Athlet:innen sowie Mitarbeiter:innen, 20.000 Journalist:innen und circa 31.500 freiwillige Helfer:innen als auch Millionen von Zuschauer:innen werden in diesem Jahr bei den Olympischen Sommerspielen erwartetet.

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Olympische Sommerspiele weiterhin im Hochsommer?

Einige Forscher:innen stellen sich nun die Frage, ob die Spiele weiterhin im Hochsommer stattfinden müssten.

Zwar habe das Organisationskomitee für Paris 2024 in Absprache mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den internationalen Verbänden eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um mögliche Auswirkungen von extremen Temperaturen im Sommer abzumildern.

Aber "wenn wir wirklich darauf bedacht sind, dass die Athleten gesund bleiben und bei den Olympischen Spielen Höchstleistungen erbringen, wird das nicht möglich sein, wenn wir die Spiele im Juli in einer Stadt in den mittleren Breitengraden wie Paris abhalten", sorgt sich Jennifer Vanos, Professorin an der School of Sustainability der Arizona State University.

So speichere eine Großstadt wie Paris nicht nur die Wärme, sondern es sei etwa 4,5 Grad heißer als in den umliegenden ländlichen Gebieten. Lediglich zehn Prozent der Flächen in der französischen Hauptstadt seien begrünt und viele Gebäudedächer seien mit hitzebeständigem Zink gedeckt.

:newstime

Zudem könnten die Temperaturen während einer Hitzewelle nun bis zu 7 Grad wärmer sein als noch im Jahr 2003, erklärt "NBC News" und bezieht sich dabei auf eine Studie in "Nature Climate and Atmospheric Science".

Außerdem müssten sich die Krankenhäuser auf viele Hitzekrankheiten unter den Zuschauer:innen einstellen, erklärt Franck Brocherie, leitender Forscher für Sport- und Umweltphysiologie am Französischen Sportinstitut. Denn es werde sich als schwierig erweisen, Zuschauer:innen und Freiwillige auf die Hitze vorzubereiten.

  • Verwendete Quellen:
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