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Strategie für Putin

"Sein Werkzeug ist Erpressung": Diesen Ukraine-Plan verfolgt der Trump-Vertraute Kellogg

  • Veröffentlicht: 29.11.2024
  • 14:57 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Was passiert im Ukraine-Krieg nach der Amtsübernahme von Donald Trump? Dessen Sonderbeauftragter Kellogg hat bereits Pläne skizziert. Was sie für Kiew bedeuten könnten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sonderbeauftragte Kellogg soll für den designierten US-Präsidenten Trump den Ukraine-Krieg in den Griff bekommen.

  • Dabei setzt er offenbar auf Drohungen gegenüber beiden Konfliktparteien.

  • Die von Russland angegriffene Ukraine könnte vor schmerzhaften Zugeständnissen stehen.

Viele Unterstützer:innen der Ukraine hatten bei dieser Personalie das Schlimmste befürchtet. Als der künftige US-Präsident Donald Trump dann in dieser Woche seinen Sondergesandten für die Ukraine und Russland bekannt gab, war leichtes Aufatmen zu spüren: Der pensionierte Generalleutnant und frühere Sicherheitsberater Keith Kellogg soll für Trump den Krieg zwischen Russland und der Ukraine in den Griff bekommen.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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An Erfahrung mangelt es dem 80-Jährigen nicht. Im Vietnam-Krieg war er Fallschirmjäger, in Kambodscha Berater, Kommandeur ersten Irak-Krieg und bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 im US-Verteidigungsministerium, wie "n-tv" berichtet. Zwei Jahre später ging er demnach offiziell in Pension, 2016 feierte er aber ein politisches Comeback: Trump ernannte ihn im Präsidentschaftswahlkampf zum außenpolitischen Berater. Während Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 war Kellogg dann als Stabschef im nationalen Sicherheitsrat tätig, zudem war er Sicherheitsberater des damaligen Vizepräsidenten Mike Pence.

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"America-First-Ansatz" für die Ukraine

Nach Trumps Niederlage gegen Joe Biden vor vier Jahren arbeitete Kellogg für die US-Denkfabrik America First Policy Institute und beschäftigte sich dort mit außenpolitischen Krisen. Er reiste dem Bericht zufolge auch mehrfach in die Ukraine und machte sich vor Ort ein Bild vom russischen Angriffskrieg.

Im Mai veröffentlichte Kellogg einen Gastbeitrag mit dem Titel "America-First-Ansatz ist der Schlüssel zur nationalen Sicherheit". Darin heißt es, es sei "kein Zufall", dass Russlands Machthaber Wladimir Putin in drei der vergangenen vier US-Präsidentschaften andere Länder überfallen habe, nur während Trumps erster Amtszeit nicht. Gleichzeitig kritisierte er das "widersprüchliche" und "risikoscheue Muster" von Bidens Regierung, "in dem sie die Ukraine nur stückweise ausrüstet und gleichzeitig alles darauf setzt, dass das Land einen entscheidenden militärischen Sieg über die Russen erringen wird".  Dies sei zu ausrechenbar für Putin.

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Schon Ende 2023 hatte Kellogg in der Zeitschrift "The National Interest" skizziert, wie Trump in einer zweiten Amtszeit den Ukraine-Krieg anpacken könnte. Moskau könnte an den Verhandlungstisch gebracht werden mit der Drohung, der Ukraine wesentlich mehr und stärkere Waffen zu liefern. Kiew wiederum sollte verhandlungsbereit gemacht werden mit der Drohung, Waffenlieferungen zu beschränken. Im Juni führte der Ex-General seine Pläne laut "n-tv" weiter aus. So gehören dazu auch ein Einfrieren der Frontlinien und das Verschieben der geplanten NATO-Mitgliedschaft der Ukraine auf unbestimmte Zeit. "Sein Werkzeug ist Erpressung", kommentierte der ukrainische Journalist und Soldat Oleksiy Yarmolenko Kelloggs Vorhaben auf X.

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Droht ein dauerhaftes Einfrierens des Kriegs?

Was wären die Folgen, sollten die Pläne tatsächlich nach Trumps Amtsübernahme so umgesetzt werden? Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten würden die russisch annektierten Gebiete der Ukraine vermutlich nicht anerkennen. Das könnte den Konflikt über Jahrzehnte einfrieren und an Korea erinnern, so "n-tv". Der Krieg zwischen dem kommunistischen Norden und dem von den USA unterstützten Süden sei auch nie offiziell befriedet. Auf der Halbinsel herrsche seit 1953 lediglich ein Waffenstillstand.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte kürzlich durchklingen lassen, möglicherweise vorübergehend faktisch - jedoch nicht rechtlich - auf die annektieren Gebiete im Osten und Süden der Ukraine zu verzichten. Dies würde jedoch umfängliche Sicherheitsgarantien der Verbündeten, auch der USA, für Kiew voraussetzen und starke eigene Streitkräfte. Nur so dürfte Putins brutaler und blutiger Machthunger eingedämmt werden können.

  • Verwendete Quellen:
  • "n-tv": "Dieser Mann soll für Trump den Ukraine-Krieg beenden"
  • Nachrichtenagentur dpa
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