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Nach Abschuss

Spionageballon: USA will Ballon-Teile nicht an China zurückgeben

  • Aktualisiert: 08.02.2023
  • 07:02 Uhr
  • Anne Funk

Der vom US-Militär abgeschossene Spionageballon wird derzeit geborgen, die Teile sollen nun untersucht werden. Pläne für eine Rückgabe an China gebe es allerdings nicht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das US-Militär hat einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen, der über dem Gebiet der USA flog.

  • Washington warf China vor, mit dem Ballon Militäreinrichtungen ausspionieren zu wollen.

  • Die Trümmerteile wolle man nun untersuchen, aber nicht an China zurückgeben.

Nach dem Abschuss des mutmaßlichen Spionageballons über dem Atlantik läuft nun die Bergung der Trümmerteile durch das US-Militär. Es wird versucht, "so viel wie möglich von dem chinesischen Höhenballon zu bergen, in erster Linie für die Sicherheit der Menschen in der Region, aber auch, um ihn auf auszuwerten und auf jede erdenkliche Weise zu nutzen", sagte der Befehlshaber des Nördliches Kommandos der Vereinigten Staaten, Glen VanHerck, am Montag (6. Februar). Rund 61 Meter hoch sei der Ballon gewesen und habe geschätzt so viel wie ein kleines Linienflugzeug gewogen. Nun nutze das Marine-Vermessungsschiff Pathfinder unter anderem Sonartechnik, um das Trümmerfeld zu vermessen.

Beziehungen soll sich nicht verschlechtern

Das geborgene Material soll den USA nun Aufschluss über die Mission Chinas geben, an den Eigentümer zurückgeben wolle man es aber wohl nicht. "Ich weiß nichts von einer solchen Absicht oder von Plänen, es zurückzugeben", erklärte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Man wolle nun so viel möglich bergen und auch die Geräte auswerten.

Eine Verschlechterung des ohnehin angekratzte Verhältnisses zu China wolle man aber vermeiden. "Es gibt keinen Grund dafür, dass sich die Spannungen in unseren bilateralen Beziehungen zu einer Art Konflikt auswachsen", betonte Kirby. Die Vereinigten Staaten hätten ihr Land und ihren Luftraum verteidigt und sich dabei an internationales Recht gehalten.

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China: Abschuss war "Überreaktion"

China wiederum kritisierte die USA erneut für den Abschuss des Ballons. "Er stellte keine Gefahr für irgendeine Person oder die nationale Sicherheit der USA dar", so Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking. Mit solchen Vorfällen sollten die USA "auf ruhige und professionelle Art" umgehen, ohne Gewalt einzusetzen. Den Abschuss bezeichnete sie als "klare Überreaktion". Auf Fragen, ob China eine Rückgabe des geborgenen Materials fordere, erklärte die Sprecherin nur: "Das Luftschiff gehört den USA nicht."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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