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Trinkwasser wird knapp

Stausee ausgetrocknet: Mehrere griechische Inseln von Wassermangel bedroht

  • Veröffentlicht: 09.07.2024
  • 15:26 Uhr
  • Clarissa Yigit
Auf der griechischen Insel Naxos ist der größte Stausee ausgetrocknet. Nun steht die Trinkwasserversorgung auf der Kippe.
Auf der griechischen Insel Naxos ist der größte Stausee ausgetrocknet. Nun steht die Trinkwasserversorgung auf der Kippe.© gatsi / Adobe Stock

In Griechenland bescheren Extremtemperaturen der Bevölkerung einen dramatischen Wassermangel. Nun kommen auch noch die Tourist:innen.

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Inhalt

Millionen Menschen besuchen jährlich Griechenland, um die antiken Stätten zu erkunden oder an Traumstränden zu verweilen. Doch zurzeit machen sich dort die Auswirkungen des Klimawandels extrem bemerkbar.

Im Video: Evakuierungen - Feuer auf griechischer Insel ausgebrochen

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Hitze, Waldbrandgefahr und Wasserknappheit

Seit Wochen herrscht nicht nur extreme Hitze, auch Regen fällt nur unregelmäßig. Die Folge: Waldbrände als auch Wasserknappheit. Bereits seit Monaten hat es in den meisten Teilen Griechenlands kaum oder gar nicht geregnet. Und nun steht der Urlaubstourismus an, einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des Landes, der von diesen Wetterextremen überschattet wird.

Griechenland hat sich bereits auf eine Rekordzahl an Tourist:innen eingestellt. Allerdings stehen insbesondere die griechischen Inseln vor einer dramatischen Verknappung der Trinkwasservorräte.

Im gesamten Mittelmeerraum hat es sehr wenig geregnet, und besonders auf Naxos sind die Wasserspeicher leer.

Dimitris Lianos, Bürgermeister der Insel Naxos

Dimitris Lianos, Bürgermeister der Insel Naxos, betont: "Im gesamten Mittelmeerraum hat es sehr wenig geregnet, und besonders auf Naxos sind die Wasserspeicher leer."

Viel zu früh heiß

Bereits vor der eigentlichen Hauptsaison im Sommer hatte das Land bereits mit Wetterextremen zu kämpfen. Erst war der vergangene Winter zu warm, dann brachen ungewöhnlich früh Waldbrände aus. Dabei waren Gebiete von den Feuern betroffen, in denen es um diese Jahreszeit eigentlich Schnee geben müsste.

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Zudem kamen mindestens sechs Tourist:innen ums Leben, als die Hitzewelle das Land heimsuchte - darunter der bekannte britische Fernsehmoderator Michael Mosley.

Allerdings rechnen Klimaexpert:innen damit, dass das Schlimmste noch bevorstehe. Wenn die Auswirkungen der Dürre erst einmal sichtbar werden, sei es zu spät, um Maßnahmen zu ergreifen, erklärt Andrea Toreti, Koordinatorin des europäischen und globalen Dürreobservatoriums des Copernicus Emergency Management Service.

Im Video: Griechenland will Kreuzfahrten begrenzen

So sieht es auf den griechischen Inseln aus

Der größte Stausee auf der griechischen Insel Naxos - einer gebirgigen Insel mit rund 20.000 Einwohner:innen - ist bereits ausgetrocknet, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Auf die Insel strömen jährlich Zehntausende Tourist:innen.

Daher haben die Behörden Entsalzungsanlagen beschafft, um das Meerwasser trinkfähig zu machen. So solle dann das Defizit für Häuser, Hotels und Schwimmbäder gedeckt werden, so Bürgermeister Lianos.

Landwirte sollen allerdings kein aufbereitetes Wasser erhalten. Sie müssten sich auf Brunnen verlassen. Allerdings hat das Meerwasser bereits die Kartoffelernte der Insel geschädigt, in dem es in leere Bewässerungsbrunnen gesickert ist.

Aber auch auf der Insel Karpathos wird das Wasser knapp. Hier haben die Behörden bereits Beschränkungen im Umgang mit dem kostbaren Nass verhängt. So dürfen beispielsweise keine Swimmingpools mehr mit Wasser aufgefüllt werden.

Und auf der nördlichen Insel Thassos versuchen die Behörden eine Entsalzungsanlage zu bauen, um aus dem Meerwasser trinkbares Wasser zu produzieren.

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Teile für Entsalzungsanlagen fehlen

Nicht nur in Griechenland, sondern im gesamten Mittelmeerraum - darunter auch Spanien und Italien - wird nach Möglichkeiten gesucht, um die Wasservorräte mittels Entsalzung aufzustocken. Allerdings werden für die Anlagen nötige Bauteile in diesem Sommer aufgrund steigender Nachfrage knapp, so die Lieferanten. 

Auch der in Griechenland ansässige Hersteller Sychem konnte wegen eines Mangels an wichtigen Komponenten und längerer Bauzeiten den Kundenanfragen in diesem Jahr nicht gerecht werden, so der Vorstandsvorsitzende Alexandros Yfantis. Erst ab September sollen neue Geräte des griechischen Produzenten verfügbar sein.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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